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Welche Sprachexperimente machte Friedrich II. mit Kindern?

So viel können wir sagen: Bei seinem Experiment wollte Friedrich II. feststellen, welche Sprache Kinder entwickeln, wenn sie ohne Ansprache und Zuneigung aufwachsen. Über den genauen Hergang des Experiments ist wenig bekannt. Das Ergebnis seines Experiments war allerdings niederschmetternd: Alle Kinder starben, wohl auf Grund fehlender sensorischer Stimulation. Er schrieb dazu: »Sie vermochten nicht zu leben ohne das Händepatschen und das fröhliche Gesichterschneiden und die Koseworte ihrer Ammen.«

Ein ähnliches Experiment hatte übrigens schon vor rund 2500 Jahren der ägyptische König Psammetich I. durchgeführt. Er setzte zwei neugeborene Kinder bei einem Ziegenhirten in der Wildnis aus, um die menschliche Ursprache zu erforschen. Der Ziegenhirte durfte mit den Kindern natürlich kein Wort reden, so waren deren einzige »Ansprechpartner« die Ziegen. Nach zwei Jahren war das einzige Wort, das die Kinder sprachen »bek bek« - eine Nachahmung des Meckerns der Ziegen.

Die Erforschung der menschlichen Ursprache beschäftigt die Wissenschaft schon seit Jahrtausenden. Die Ergebnisse der Untersuchungen sind jedoch nicht mehr als bloße Theorien - teilweise sehr abstruse. So entwickelten sich z. B. im Laufe der Zeit drei grundlegende Theorien: Die Aua-Theorie besagt, dass Sprache aus stark gefühlsbetonten Ausrufen und Aufschreien hervorgeht. Die Sing-Sang-Theorie behauptet, dass Sprache aus Gesängen entsteht. Die Hauruck-Theorie geht davon aus, dass Sprache durch Ausrufe bei gemeinsamer körperlicher Arbeit entsteht.

Die wahrscheinlichste Theorie über den Ursprung der menschlichen Sprache formulierte Herder vor rund 200 Jahren: Sprache entsteht aus der Nachahmung von Naturlauten. Auch heutzutage beschäftigen sich noch zahlreiche Sprachwissenschaftler mit diesem Problem.

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