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Gestein des Jahres 2016: Sand – allgegenwärtig und doch knapp
Ein weißer Sandstrand – das ist der Stoff, aus dem die Urlaubsträume sind. Wer will schon gerne über spitze oder glatte Felsen ins Meer balancieren müssen oder auf dem harten Fels seine Strandmatte aufschlagen? Und auch Filmklassiker wie "Lawrence von Arabien" oder "Der Wüstenplanet" wären ohne ihren eigentlichen Hauptdarsteller, den Wüstensand, schlichtweg langweilig.
Sand hat aber auch eine große symbolhafte Bedeutung. Sie zeigt sich in häufig verwendeten Metaphern wie dem "Sand im Getriebe", der den Fortgang der Ereignisse bremst. Umgekehrt steht der in einer Sanduhr rieselnde Sand als Symbol für das unaufhaltsame Vergehen der Zeit. Und was täte der sagenhafte Sandmann ohne die fein rieselnden Körnchen, mit denen er der Legende nach Menschen ins Reich der Träume schickt?
Ohne Sand geht nichts
Doch jenseits von Kinderspaß, Urlaubsträumen oder der Symbolik ist Sand für uns Menschen heute unentbehrlich. Denn er ist ein wichtiger Rohstoff für ganz grundlegende Objekte unseres Alltags. Ohne ihn gäbe es keine Betonkonstruktionen und kein Mauerwerk, denn in Mörtel und Beton wird Sand verarbeitet. Und auch für Fenster, Glasflaschen oder Trinkgläser benötigt man Sand: Geschmolzener Quarzsand bildet den Grundstoff für fast alle Glassorten.
Selbst unser Computer würde ohne Sand nicht laufen, denn das aus Sand gewonnene Silizium liefert den Halbleiter, aus dem die Mikrochips und Transistoren bestehen. Und auch Solarzellen und LEDs gäbe es ohne Sand nicht. Sand wird zudem in der Industrie als Schleif- und Poliermittel eingesetzt und hilft bei der Wasserreinigung in Kläranlagen und Wasserwerken. Außerdem trägt Sand mit seiner hohen Durchlässigkeit und Porosität dazu bei, Grundwasser zu bilden, aber auch Erdöl und Erdgas zu speichern.