wissen.de Artikel
Anleihen - festverzinsliche Wertpapiere
Über den Kauf von festverzinslichen Wertpapieren sollte bei der Altersvorsorge bzw. der Streuung des Anlagevermögens in jedem Fall nachgedacht werden. Denn Anleihen können eine ordentliche Rendite einbringen - und bei einer weniger guten Kursentwicklung halten sich die Verluste in Grenzen.
Was ist eine Anleihe?
Anleihen
sind festverzinsliche Wertpapiere, die ein Gläubigerrecht verbriefen.
Sie werden vom Staat, von Gemeinden, öffentlich-rechtlichen Institutionen
und von Unternehmen ausgegeben. Durch die feste Verzinsung bieten sie eine
hohe Sicherheit und durch den Handel an der Börse sind zudem Kursgewinne
möglich. Anders als bei Aktien, können Inhaber von Anleihen zu jeder
Zeit vom Forderungsrecht auf Rückzahlung Gebrauch machen - selbst
bei Konkurs des Schuldners. Bei Schuldnern mit guter Bonität ist das
Verlustrisiko gering.
Welche Anleihen gibt es?
Bei festverzinslichen
Wertpapieren unterscheidet man je nach Emittent folgende Anleihen:
- Staatsanleihen des Bundes oder anderer Länder
- Bundesschatzbriefe
- Pfandbriefe von privaten oder öffentlich-rechtlichen Kreditinstituten
- Kommunalobligationen der Gemeinden oder Gemeindeverbände
- Industrieobligationen von Unternehmen
Mit welcher Verzinsung ist bei Anleihen zu rechnen?
Der Inhaber einer Anleihe erhält vom Schuldner in
der Regel einen für die gesamte Laufzeit feststehenden Zinssatz (Nominalverzinsung).
Die Höhe der Verzinsung richtet sich nach der festgelegten Laufzeit.
Bei Bundesschatzbriefen sind es bei sechs bzw. sieben Jahren Bindung derzeit
bis zu 5,5 Prozent Verzinsung (Stand: 2004). Die Auszahlung der Zinsen erfolgt
halb- oder ganzjährig bzw. bei einigen zu einem festgelegten Termin oder
am Ende der Laufzeit. Zur Rendite der Anleihe gehören zudem auch Kursgewinne
bzw. -verluste bis zur Auszahlung. Bei kurzer Restlaufzeit ist das Risiko
einer Kursveränderung grundsätzlich geringer als bei längeren
Restlaufzeiten.
Welche Nebenkosten sind bei Anleihen zu berücksichtigen?
Beim Erwerb von Anleihen ist sowohl eine Bankprovision
als auch eine geringe Maklergebühr zu entrichten, außerdem fallen
jährliche Depotgebühren des Kreditinstituts an. Beim Kauf von Bundesschatzbriefen
über die Bundeswertpapierverwaltung kann sich der Anleger die Depotkosten
allerdings sparen.
Wie langfristig sind Anleihen angelegt?
Festverzinsliche
Wertpapiere können kurze Laufzeiten von drei Monaten bis zwei Jahren,
mittelfristige Laufzeiten von drei bis fünf Jahren oder langfristige
Laufzeiten von über fünf Jahren haben.
Welche Sonderformen gibt es bei Anleihen?
Außer
den klassischen Anleihen gibt es noch solche mit besonderen Modalitäten:
- Wandelanleihen, d. h. Wertpapiere mit verbrieftem Recht zur späteren Umwandlung in Aktien
- Zero-Bonds mit keiner laufenden Verzinsung, sondern Zinssammlung bis zur Rückzahlung oder Verkauf mit entsprechend hohem Abschlag auf den Rückzahlungskurs