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Backpacking durch Europa: Sinnvoll packen und organisieren
Allerdings setzt ein Erfolg des Backpacking-Trips die richtige Zusammenstellung der Ausstattung und eine optimale Planung voraus. Die Bedeutung des Rucksackinhalts und der richtigen Anordnung kommt dabei eine wesentliche Bedeutung zu.
Grundregeln des Packens: Die Richtige Anordnung der Gegenstände im Rucksack
Unabhängig vom Reiseziel und der Reisedauer gibt es einige Grundregeln, die bei jedem Backpacking-Trip Beachtung finden sollten. Dazu gehört vor allem die Anordnung der Gegenstände im Rucksack. Die Gegenstände müssen so verteilt werden, dass eine optimale Gewichtsverteilung gegeben ist. Denn durch die Anordnung der Gegenstände im Rucksack kann der eigene Körperschwerpunkt sowohl positiv wie auch negativ beeinflusst werden. Nicht nur Haltungsschäden und Rückenprobleme, sondern auch eine höhere Sturzgefahr sind die Folge.
Die korrekte Anordnung der Gegenstände ist daher wie folgt:
Voluminöse Gegenstände wie der Schlafsack, gehören im Rucksack ganz nach unten. Damit wird eine gute Basis für die anderen Gegenstände im Rucksack geschaffen. Schwere Gegenstände sollten hingegen nahe am Rücken verstaut werden. Dadurch wird ein idealer Schwerpunkt geschaffen. Werden die schweren Gegenstände zu weit nach hinten, vom Rücken entfernt deponiert, wird der Oberkörper weiter nach hinten gezogen. Die Folge sind Rückenbeschwerden sowie eine größere Sturzgefahr in bergigem Gelände.
Die schweren Gegenstände können mit mittelschwereren Sachen wie Kleidung stabilisiert werden. Ganz nach oben gehören die Gegenstände, die häufig benutzt werden, wie Sonnencreme, Landkarte oder Fotokamera. An den Seiten bietet es sich an Proviant zu verstauen. Dabei sollte dennoch auf genügend Bewegungsfreiheit für die Arme geachtet werden.
Als Faustregel gilt, dass das Gesamtgewicht des Rucksacks 25 % des Körpergewichts nicht übersteigen sollte.
Packliste für den Rucksack
Die Packliste ist das zweitwichtigste Element neben den Grundregeln des Rucksackpackens. Sie ist abhängig von dem Reiseziel und der Reisedauer. Für einen drei oder vier Tagestrip werden deutlich weniger Sachen benötigt, als auf einem zwei oder vier Wochentrip. Für einen mehrwöchigen Aufenthalt werden die Dinge eingepackt, die für maximal sieben bis zehn Tage benötigt werden.
Wichtig ist auch im Vorfeld zu wissen, ob auf Unterkünfte zurückgegriffen werden soll, oder ob Wert auf Unabhängigkeit gelegt wird. In dem Fall sollten Isomatte und ein Ein-Personen-Zelt mitgeführt werden. Welche Zelte in Frage kommen kann im Ratgeber auf http://www.zelt.org/ recherchiert werden. Wichtig ist, dass das Zelt möglichst leicht ist und möglichst wenig Platz wegnimmt. Ähnliches gilt für die mitgeführte Isomatte und den Schlafsack. Wer unbedingt ein Kopfkissen benötigt, kann auf aufblasbare Modelle zurückgreifen. Alternativ kann ein Multifunktionstuch genutzt werden, dass für nachts in einen kleinen Baumwollsack gestopft wird und tagsüber als Wickelrock oder Sitz-Tuch genutzt werden kann.
Generell sollte auch bei Kleidung auf multiple Nutzungsmöglichkeiten geachtet werden. Eine Zip-Hose lässt sich beispielsweise sowohl als kurze, als auch als lange Hose nutzen. Die Materialien der gewählten Kleidungsstücke sollten zudem leicht und schnell trocknend sein. Für Backpacker gilt ebenso der Zwiebellook als empfehlenswert. Mehrere Kleidungsschichten übereinander halten wärmer als ein dickes Kleidungsstück. Außerdem kann so schnell auf Temperaturunterschiede reagiert werden. Ein paar Schuhe zum Wechseln sollten ebenfalls vorhanden sein, nur für den Fall, dass aufgrund von Nässe, die Wander- oder Sportschuhe einmal trocknen gelassen werden müssen. Bei jedem Kleidungsstück sollte zweimal überlegt werden, ob es tatsächlich benötigt wird. Je weniger Gepäck dabei ist, desto weniger ist im Endeffekt zu tragen.
Was ebenfalls noch in den Rucksack gehört ist die Ausrüstung zur Selbstversorgung. Campinggeschirr und Campingbesteck. Dadurch, dass diese aus Aluminium sind, sind sie im Gewicht recht leicht. Dennoch nimmt diese Campingausstattung zusätzlich Platz weg. Es sollte vorher gut überlegt werden, was tatsächlich notwendig ist. Manchen reichen eine Tasse und ein Teller inklusive Besteck. Wer selber kochen möchte, sollte sich noch einen kleinen Campingkocher sowie einen passenden Aluminiumtopf zulegen.
Was weniger Platz wegnimmt, aber keinesfalls vergessen werden sollte sind die ganzen nützlichen Kleinigkeiten:
- Stirn- oder Taschenlampe
- Taschenmesser
- Wäscheleine
- Feuerzeug
- Zipper-Tüten
- Packwürfel Wäschebeutel
- Stabile Bauchtasche
Selbstverständlich sollten auch Ausweisdokumente, Geld und Kommunikationsgeräte wie Smartphone oder Tablet (inklusive Powerbank und Ladestecker) mitgeführt werden. Einen Überblick über eine ausgearbeitete Packliste findet sich auch auf dem Reise-Blog von travelicia.de. Je nach Reiseziel, kann die Packliste nach Bedarf abgeändert werden.
Backpacking in Europa
In Europa haben Backpacker den Vorteil, dass meistens eine recht gute Infrastruktur vorherrscht. Das Straßennetz ist gut ausgebaut und in den meisten Ortschaften ist ein öffentlicher Nahverkehr sowie Zugang zum Internet vorhanden. Außerdem kann als Europäer die Sicherheit an der jeweiligen Destination relativ gut abgeschätzt werden, was die Reiseplanung deutlich vereinfacht. Weiterhin ist die Vielfalt an Kultur und Landschaft sehr groß, so dass für die meisten Reisenden ein interessantes Ziel dabei sein dürfte. Geeignete Ziele liegen in wärmeren Gegenden wie Griechenland, als auch im abgelegeneren Norden, wie der skandinavischen Regionen. Doch auch in allen anderen Ländern lassen sich interessante Ausflugsziele entdecken.
Gleichzeitig bringt Europa einige Gegebenheiten mit sich, die zusätzlich Berücksichtigung finden sollten. So ist in vielen Regionen das Wetter sehr wechselhaft. Regenschirm und entsprechender Regenschutz sind daher unbedingt erforderlich. Auch an den Regenschutz für das Gepäck sollte gedacht werden. Wasserdichte Packbeutel schaffen nicht nur eine zusätzliche Ordnung im Rucksack, sondern schützen zusätzlich vor Nässe. Allerdings gibt es in den meisten europäischen Orten den Vorteil, dass fast überall Einkaufsmöglichkeiten vorhanden sind. Sollte etwas Wichtiges vergessen worden sein, ist es meist möglich sich die Gegenstände auch noch nachträglich zu beschaffen. Da immer noch etwas zu dem Gepäck dazu kommen kann, gibt es beim Backpacking die Grundregel, dass beim Packen immer noch ein Rest an Platz eingeplant werden sollte, der freigelassen wird. So sollte der Rucksack genug Platz für das mitzuführende Equipment sowie noch ein Plus an 10-20 Prozent aufweisen.
Ebenso wichtig und unabhängig vom gewählten Reiseziel ist das Mitführen von Sperrnummern und Notfallinfos. Damit kann im Falle eines Verlusts durch Diebstahl oder einer Verletzung oder plötzlichen Erkrankung adäquat reagiert werden.