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Auf welchem Fundament ruhte Bismarcks Politik?
Aus Furcht vor einem Zweifrontenkrieg gegen Deutschland errichtete Otto von Bismarck in den Jahren 1873–1887 ein umfangreiches, defensiv angelegtes Bündnissystem, das die europäischen Mächte mit Ausnahme Frankreichs im Krisenfall als Partner binden sollte. Österreich-Ungarn, Russland und Italien wurden in wechselseitigen Verträgen einbezogen, nur mit Großbritannien kam kein Defensivbündnis zustande. Ein wesentliches Ziel der Entspannungspolitik war die außenpolitische Isolierung Frankreichs.
Der Dreikaiserbund (1873–1881, erneuert im Dreikaiservertrag, 1881–1887) war ein Konsultativpakt mit Österreich-Ungarn und Russland zur gegenseitigen Verständigung im Krisenfall und verpflichtete die drei Mächte zur Neutralität beim Krieg eines Bündnispartners mit einer vierten Macht. Der Zweibund mit Österreich-Ungarn (1879–1918) bestand in einem Beistandspakt zur Absicherung gegen kriegerische Angriffe Russlands oder Frankreichs. Der Dreibund mit Österreich-Ungarn und Italien (1882–1914) sah Hilfszusagen bei einem Angriff auf eines der drei Länder vor. Der wegen der allgemein russlandfeindlichen Stimmung geheim geschlossene Rückversicherungsvertrag mit dem Zarenreich (1887–1890) legte die gegenseitige Neutralität im Defensivfall fest.
Starken Keltinnen auf der Spur
Wenn griechische und römische Gelehrte über Kelten schreiben, betonen sie das ihnen eigenartig erscheinende Auftreten der Frauen. Historiker haben diesen antiken Quellen lange misstraut. Doch genetische Analysen untermauern nun deren Glaubwürdigkeit. von DAVID NEUHÄUSER Die Frauen Galliens gleichen den Männern nicht nur in ihrer...
Komplexe Tätowierungen auf Mumien in Peru entdeckt
Tattoos sind ein uralter und bis heute beliebter Körperschmuck. In der präkolumbischen Chancay-Kultur in Südamerika hatten sie offenbar eine größere Bedeutung als bislang gedacht. Denn auf der Haut von rund 1 200 Jahre alten Mumien aus Peru haben Forschende feingliedrige Tätowierungen aus komplexen Mustern entdeckt. Die Tinte war...