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Hirsche: Mit beeindruckenden Waffen
Was sind Echte Hirsche und wer gehört dazu?
Eine Unterfamilie der Hirsche, zu der unter anderem der europäische Rothirsch (Cervus elaphus) zählt. Er hat rund 20 Unterarten, beispielsweise den in Kleinasien, Persien und im Kaukasus heimischen Maral- oder Altai-Wapiti (Cervus elaphus sibiricus) oder die nordamerikanischen Wapitis (Cervus elaphus canadensis). Letztere wanderten von Asien nach Nordamerika ein, als während der letzten Eiszeit zwischen den beiden Kontinenten eine Landbrücke bestand (anstelle der heutigen Beringstraße). Unter den zahlreichen Vertretern findet sich eine Zwergform (Cervus elaphus nannodes), aber auch wahre Riesen wie der Altai-Wapiti, der den europäischen Rothirsch an Größe noch übertrifft.
Übrigens: In Deutschland gibt es etwa 100 000 Rothirsche, deren männliche Exemplare eine Gesamtlänge von 2,30 m und ein Gewicht von bis zu 300 kg erreichen können. Sikahirsche (Cervus nippon) gehören zu den Neubürgern in unserem Wald: Ursprünglich aus Japan und China stammend, wurden sie eingeführt, um in Wildgattern gehalten zu werden. Die heute frei lebenden Tiere stammen von Tieren ab, die im 19. und 20. Jahrhundert als Jagdwild freigelassen wurden, aber ihrem zugedachten Schicksal entkamen. Neben ihrer weitaus geringeren Körpergröße unterscheiden sich sowohl Sikahirsche als auch die bekannteren Damhirsche durch ihre Fellzeichnung vom Rotwild: Während bei den Rothirschen nur die Kälber ein weiß getupftes Fell tragen, bleibt die weiße Zeichnung bei Sika oder Damwild auch im Erwachsenenalter erhalten.
Wie heißt beim Elch die Oberlippe?
Muffel. Der Riese unter den Hirschen benutzt seine stark überhängende, sehr bewegliche Oberlippe zum Fressen. Seine Lieblingsnahrung sind Laubgehölze, deren Zweige, Blätter und Triebe er mit der Muffel abrupft. Zum Tauchen kann er sogar seine Nasenlöcher schließen und in einigen Metern Tiefe unter Wasser Pflanzen abweiden. Er ist außerdem ein sehr guter Schwimmer und durchquert sogar größere Ströme. Bei der Elchbrunft geht es etwas ruhiger zu als bei anderen Hirscharten, denn die brünftigen Bullen begnügen sich mit einem Weibchen.
Übrigens: Der Elch (Alces alces) unterscheidet sich durch sein Äußeres stark von den übrigen Hirscharten: Auffällig sind sein schaufelartiges, bis zu 2,50 m ausladendes Geweih, seine langen Beine, sein kurzer Hals und sein schmaler, aber gleichzeitig sehr langer und massig gebauter Kopf. Am größten wird der in Alaska und Kanada verbreitete Alaska-Elch (Alces alces gigas), der es auf ein Körpergewicht von 800 kg bringen kann.
Gehört das Reh auch zu den Hirschen?
Ja, das Reh (Capreolus capreolus) ist die kleinste und häufigste Hirschart in Mitteleuropa. In Deutschland wird der Gesamtbestand auf etwa zwei Millionen Tiere geschätzt. Rehe gehören zu den Trughirschen oder Neuwelthirschen (Odocoileinae), ihre nächsten Verwandten sind die amerikanischen Weißwedel- (Odocoileus virginianus) und Maultierhirsche (Odocoileus hemionus). Der fein geschnittene Kopf mit den großen, lang bewimperten Augen und das kleine, höchstens sechsendige Geweih der Böcke sind charakteristische äußere Kennzeichen der Rehe, die eine Körperhöhe von bis zu 90 cm und ein Gewicht von bis zu 50 kg erreichen. Doppelt so groß können die asiatischen Unterarten, das Sibirische und das Chinesische Reh, werden.
Obwohl der bevorzugte Lebensraum des Rehs ursprünglich unterholzreiches Waldgelände war, hat es sich völlig unserer Kulturlandschaft angepasst; so steht es vom Beginn des Sommers bis zur Ernte gern in Getreidefeldern und hoch gewachsenen Wiesen. Man hat sogar beobachtet, dass Rehe ihren Fressrhythmus dem Menschen anpassen: Wenn die Bauern die Felder zum Mittagessen verlassen, finden sie sich dort zur Äsung ein. Rehe sind ausgesprochene Feinschmecker und bevorzugen nährstoffreiche Pflanzen wie Bucheckern, Eicheln, Knospen und Triebe, aber auch Gräser, Kräuter, Blätter, Zweige, Pilze, Beeren, Obst und Feldfrüchte.
Wussten Sie, dass …
sich das größte Hirschgeweih in der Trophäensammlung des Schlosses Moritzburg bei Dresden befindet? Das 24-endige Geweih wiegt mehr als 19 kg.
die kleinste Hirschart der in Chile und Argentinien heimische Südpudu (Pudu pudu) ist? Er erreicht 40 cm Schulterhöhe und knapp 10 kg Gewicht.
die größte Hirschart der Elch ist? Alces alces erreicht eine Schulterhöhe von 2,30 m, eine Körperlänge von 3,10 m und ein Gewicht von 800 kg.
Macht der Platzhirsch seinem Namen alle Ehre?
Ja, denn während der etwa vierwöchigen Brunftzeit tragen die männlichen Tiere erbitterte Kämpfe um die Stellung als »Platzhirsch« in einem weiblichen Rudel aus. Zu ernsthaften Auseinandersetzungen, bei denen es mitunter auch tödliche Verletzungen gibt, kommt es jedoch höchstens zwischen ebenbürtigen Rivalen. Nur der Sieger hat das Recht, sich mit den Weibchen zu paaren. Dabei muss sich der Platzhirsch nicht nur ständig der Konkurrenten erwehren, sondern er muss dazu auch die Weibchen genau beobachten, die nur zwei bis drei Tage empfängnisbereit sind.
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