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John F. Kennedy: Hoffnungsträger im Kalten Krieg
Warum ist John Fitzgerald Kennedy heute noch ein Mythos?
John F. Kennedy war gebildet, weltgewandt, ein Mann des Wortes und der Tat. Er besaß Geld, eine reizende, schöne Frau und ein unbeschreibliches Charisma. Seinem Lächeln und seinem Charme konnte sich kaum jemand entziehen. Doch sein Leben fand durch ein Attentat, das nie ganz aufgeklärt werden konnte, ein jähes Ende. Sein tragischer Tod trug insbesondere dazu bei, dass der 35. Präsident der USA zu einem Mythos des 20. Jahrhunderts wurde. »Wo waren Sie, als das Unglück geschah?« Diese Frage wurde nach dem 22. November 1963 häufig gestellt, und wer die Zeit erlebt hat, weiß noch heute, wo er sich befand, als er von der Ermordung Kennedys erfuhr. Und erinnert sich an die Emotionen, die diese Nachricht auslöste: Wut, Trauer und vor allem Angst.
Welche Bedeutung hatte der Demokrat im Kalten Krieg?
John F. Kennedy wurde zum Hoffnungsträger für politische Entspannung in der ganzen Welt, als die demokratische Partei ihren Kandidaten für die Wahlen im Jahr 1960 nominierte. Der jugendliche Held betrat die politische Bühne zu Zeiten des Kalten Kriegs. Unerbittlich standen sich die Großmächte USA und Sowjetunion gegenüber, jede darauf bedacht, ihre Machtsphäre auszuweiten, militärisch und politisch Stärke zu zeigen und sie mit entsprechenden Drohgebärden zu unterstreichen. Die Sowjetunion konnte dabei Punkte für sich verbuchen, sie war Ende der 1950er Jahre sowohl militärisch überlegen, als auch in der Weltraumtechnik führend.
War der junge Präsident seiner Rolle gewachsen?
John F. Kennendy war durchaus kein unbedarfter Mann. Er war jung, aber politisch kein unbeschriebenes Blatt und konnte mit seinen 43 Jahren auf eine erstaunliche Karriere zurückblicken: 1940 Abschluss einer immer wieder von Krankheiten unterbrochenen Ausbildung an der Elite-Universität Harvard. 1941 Eintritt in die Marine, die ihn 1943 in den Südpazifik versetzte. Dort übernahm er das Kommando über ein Schnellboot, das am 2. August 1943 von den Japanern versenkt wurde. Kennedy überlebte und zog, von der Presse bejubelt, ins Pantheon der amerikanischen Kriegshelden ein.
Als politischer Korrespondent kommentierte er in der Nachkriegszeit die wichtigsten Ereignisse in Europa und Amerika, für sein Buch »Zivilcourage« erhielt er 1957 den Pulitzerpreis. Seit 1947 war er aktiv in der Politik tätig, erst im Kongress seines Heimatstaats Massachusetts, dann ab 1952 als Senator in Washington.
Kurz, er wusste sehr genau, was er tat. Ganz bewusst zeigte er sich im Wahlkampf von seiner persönlichen Seite, als Familienvater und Sportler, natürlich und unverkrampft – damals eine Novität in der politischen PR-Kampagne. Neu war auch das inzwischen zur Tradition gewordene Fernsehduell zwischen den beiden gegnerischen Kandidaten. Wie weit dieses die Wähler beeinflusste, darüber streiten sich die Historiker, sicher aber ist, dass der graue Richard Nixon neben dem jugendlichen Helden keine besonders gute Figur machte.
Wie erfolgreich war die Politik John F. Kennedys?
Kennedy war nur rund 1000 Tage im Amt und doch hat er mehr bewirkt als manch anderer Präsident in zwei Legislaturperioden.
Seine Politik stand unter dem Motto »New Frontier« (Neue Grenze). Dabei galt es innenpolitisch, alte Grenzen zu sprengen, diejenigen, die das Land in Arm und Reich und vor allem in Schwarz und Weiß teilten. Kennedy konnte einige Erfolge auf diesem Gebiet verbuchen, wenn auch viele sozialpolitische Reformen scheiterten, weil ihm der mehrheitlich von Republikanern beherrschte Kongress die Zustimmung versagte.
Kennedys größter außenpolitischer Triumph: Ende 1962 erreichte er, dass die Russen, die Raketen auf Kuba stationiert hatten, diese wieder abzogen und damit ein drohender Atomkrieg verhindert wurde.
War Kennedys Religion ein Problem?
Im Grunde schon. In Amerika üben bis heute weiße, angelsächsische Protestanten die Macht aus und der katholische Kennedy empfand die »Religionsfrage« während des Wahlkampfs und auch schon vor seiner Nominierung durch die demokratische Partei als größtes politisches Hindernis, wie sein Biograf Arthur M. Schlesinger in »Die tausend Tage Kennedys« schreibt: »Er ist unweigerlich niedergeschlagen, wenn er daran denkt, dass dieser Umstand ihm vorenthalten könnte, was er aufgrund seiner Begabung und Anstrengungen verdient zu haben glaubt.«
Wussten Sie, dass …
es hinter der Fassade des strahlenden Politikers einen anderen Kennedy gab, der gesundheitlich schwer angeschlagen war? So litt der Präsident unter anderem an der Addison'schen Krankheit, die zu lebensbedrohlichen Zuständen führen kann.
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