Wissensbibliothek

Wahl zum Staatspräsidenten

Bei der Neuwahl des Staatspräsidenten trat Walesa gegen Mazowiecki an, was zur Spaltung der Solidarność-Bewegung führte. Walesa, der eigentlich nie Politiker werden, aber nach seinem Kampf gegen das kommunistische Regime das freie Polen repräsentieren wollte, gewann die Stichwahl mit 74,2 Prozent der Stimmen. Der politische Autodidakt proklamierte als neuer Staatschef die »Dritte Republik«, womit er an die »Adelsrepublik« und die »Zweite Republik» der Zwischenkriegszeit anknüpfte und das volksrepublikanische Polen ausblendete.

Unter Walesa verlagerte sich die Macht ins Präsidialamt. Ständige Konflikte mit dem Parlament und der Regierung waren die Folge. Wegen seines politischen Starrsinns und seiner häufigen Polemiken büßte der frühere Nationalheld während seiner Amtszeit viel an Popularität ein. Außenpolitisch setzte sich Walesa für den Beitritt Polens zur EU und zur NATO ein. Der Sieg eines postkommunistischen Linksbündnisses bei der Parlamentswahl im Jahr 1993 führte zu einer weiteren Schwächung seiner Position. Nach einem mit viel Polemik und harten Bandagen geführten Wahlkampf unterlag Walesa bei der Präsidentschaftswahl 1995 seinem exkommunistischen Konkurrenten Aleksander Kwasniewski (geb. 1954). Die politische Zeit des »Helden von Danzig« war abgelaufen.

Polarbär, Langweilig
Wissenschaft

Mir ist so langweilig!

Überraschend, aber wahr: Langeweile hat auch ihre guten Seiten, wie neue Studien zeigen. von CHRISTIAN WOLF Langeweile ist lästig. Wer sie spürt, will das fade Gefühl loswerden – was gerade in Corona-Zeiten mit den eingeschränkten Freizeitmöglichkeiten nicht so einfach ist. Und Langeweile hat weitere Schattenseiten: Studien...

Kinder, Herzfehler
Wissenschaft

Kindern das Leben retten

Durch Möglichkeiten der modernen Medizin überleben inzwischen viele Kinder mit angeborenem Herzfehler. von SUSANNE DONNER Die ersten zwei Jahre nach der Geburt ihres Sohnes würden schwer werden, sagten die Ärzte Beate Lehmann (Name geändert) während ihrer Schwangerschaft. Sie hatten zwischen der 19. und 21. Schwangerschaftswoche...

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