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Das Lächeln des Ronaldo
Gestern ist Ronaldo an meinem Wohnzimmerfenster vorbeigefahren. Also genauer gesagt der Bus mit dem portugiesischen Team, der Richtung Stadion steuerte. Nicht, dass mich das irgendwie bewegt hätte. Ich finde ja, bei Männern zählen vor allem die inneren Werte
Gut, die Fahne habe ich natürlich rausgehängt. Und die Kamera bereit gelegt. Zwei Stunden vorher. Aber das war es auch, ehrlich.
Abgesehen von den Dauer-Sms, die ich mit meiner Kollegin am Flughafen hin- und hergeschickt habe (ob sie endlich abgefahren sind). Und der Konferenzschaltung mit meiner Freundin in Deutschland, die auch gerne einen Blick erhaschen wollte. Aber sonst nichts, Ehrenwort.
Als der Bus dann kam, war es auch völlig enttäuschend. Ok, Ronaldo saß am Fenster. Aber in Wirklichkeit sieht er gar nicht so gut aus, wie im Fernsehen. Kein Grund zur Aufregung also. Meine Freundin am anderen Ende der Leitung behauptet zwar immer noch, ich hätte gekreischt wie ein komplett ausgeflippter Teenager. Aber das hat sie natürlich falsch gehört. So eine Leitung nach Übersee verzerrt ja die Geräusche total.
Wenn Sie jetzt allerdings wissen wollen, wie die Portugiesen im Spiel danach abgeschnitten haben: Da muss ich passen. Das einzige, was ich noch weiß, ist, dass Ronaldo mich aus dem Fernsehen angelächelt hat, und zwar nur mich. Genau wie aus dem Bus.