Sport ist für viele Menschen die schönste Nebensache der Welt und wird entsprechend vermarktet. Die Streamingdienste, die es schon länger für Filme, Serien, Musik, E-Books und Computerspiele gibt, haben auch den Sport erreicht. Seit der Saison 2021/22 ist DAZN in der internationalen Sportszene endgültig omnipräsent. Zwar können allgemeine Streamingdienste wie Amazon Prime das Sportangebot bedienen. Der Erfolg von DAZN hat allerdings ein gewisses Bedürfnis von Sportfans nach Spezialisierung zutage gefördert.
In Deutschland, bekannt für die überragende Stellung des Fußballs nach Ende des Tennisbooms in den 1990er-Jahren, überträgt DAZN 106 Bundesligaspiele inklusive Supercup und die Relegationsspiele. Fast die gesamte Champions-League und Europa-League sind in der Hand des Sportkanals. Wer von Fußball nicht genug bekommen kann, kann ebenfalls die italienische, portugiesische und spanische Topliga verfolgen. Weitere Sportarten aus dem Portfolio sind unter anderem Boxen, Tennis, Baseball, Turnen, Eishockey, Basketball, Schach, Snooker und Motorsport. Zum DAZN-Angebot gehören schließlich auch zahlreiche Sportdokumentationen.
Preiskampf und Zehnjahresplan
Der Kopf hinter dem Sportangebot ist der Milliardär Leonard Blavatnik. Der Hauptanteilsnehmer brachte genügend Kapital zur Ausgestaltung des Sportangebots mit. Das investierte Vermögen reichte außerdem für einen kompromisslosen Preiskampf aus, der die Konkurrenz allen voran den Branchendino Sky alt aussehen ließ. Das Unternehmen proklamierte ab Mitte der 2010er-Jahre eine Art Zehnjahresplan. In zehn bis zwölf Jahren, so die Strategie, sollte sich DAZN international in der Breite durchgesetzt haben. Diese langfristige Strategie erklärt den folgenden DAZN Kosten Check:
Die Verluste, die sich bei Preisen von einst monatlich nur 8 Euro zwangsläufig einstellen würden, wurden toleriert. Erst nach der Etablierung sollte DAZN durch Anhebung der Preise Gewinne erwirtschaften. Die Preise haben bereits spürbar angezogen, sind aber mit 14,99 Euro im Monat oder 149,99 Euro im Jahr (umgerechnet 12,50 Euro) gemessen am Preisleistungsverhältnis immer noch relativ günstig. Mit weiteren Preissteigerungen in der Zukunft ist allerdings zu rechnen.
Netflix des Sports
Der Streamingdienst DAZN existiert seit 2007 und überträgt seit 2016 im DACH-Raum Sportveranstaltungen. Er gehört dem internationalen Medienunternehmen DAZN-Group an, die 2019 aus der Perform-Group hervorging. Die Zahl der Events steigt seitdem stetig an und liegt trotz der Covid-19-Pandemie bei nunmehr rund 10.000 Sport-Übertragungen pro Jahr.
DAZN hat den Ruf, eine Art Netflix des Sports zu sein. Allerdings muss dieser Vergleich zwangsläufig hinken, denn DAZN zeigt im Gegensatz zu Netflix überwiegend Live-Inhalte und nicht Inhalte aus dem Archiv. Was aber an Netflix erinnert, ist das übersichtliche Interface. Auch die Position, die sich DAZN innerhalb weniger Jahre branchenweit erarbeitet hat, hat in etwa das Niveau von Netflix.
Da Zone
DAZN wird Da Zone ausgesprochen. Anders als oft zu lesen ist, liegt die Bedeutung des Begriffs nicht in einem angeblichen Fokus begründet, der für Sportler typisch sei. Die Zone ist vielmehr der durch Linien definierte Coachingbereich des Trainers am Spielfeldrand. Der Zuschauer soll wie der Trainer also direkt am Ort des Geschehens sein.
Eckdaten zum Angebot
Bemerkenswert an DAZN sind zunächst das zeitgemäße Erscheinungsbild und die fortschrittliche Technologie. Das Unternehmen legt Wert darauf, auf möglichst jedem Endgerät empfangbar zu sein. Und so lassen sich die Inhalte des Sportkanals auf dem PC, Tablet, Smartphone, Smart-TV, auf Streaming-Boxen und der Spielekonsole verfolgen. Die App-Verfügbarkeit ist ebenfalls breit gefächert. Ein paralleles Streaming ist mit zwei Endgeräten möglich.
Spitzenklasse ist DAZN beim Ton mit einer Unterstützung der Mehrkanal-Akustik von Dolby Digital 5.1, spielt bei einer Maximalauflösung in Full HD aber lediglich in der zweiten Liga. Die FPS-Rate liegt bei 50 Bildern pro Sekunde. DAZN ist monatlich kündbar. Bei der Bezahlung kann der Kunde aus zahlreichen Bezahlsystemen wählen. Dazu gehört zur Erleichterung vieler die Nutzung von PayPal.