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Der 14. März ist Pi-Day
Sie ist vielleicht die bekannteste und zugleich geheimnisvollste Zahl: die Kreiszahl Pi. Diese Naturkonstante ist allgegenwärtig, sie begegnet uns in jedem runden oder gebogenen Gegenstand. Dennoch ist sie noch immer geheimnisvoll und auch mathematisch ein echter Sonderling. Kein Wunder also, dass diese Zahl inzwischen gerade Kultstatus besitzt. Es gibt mittlerweile nicht nur Pi-Wettbewerbe, sondern auch Pi-Clubs, Pi-Gedichte und Pi-Musik. Und alljährlich am 14. März feiern Enthusiasten in aller Welt den „Pi-Day“.
Zahlenkolonne ohne Regel
3,1415… - so weit können die meisten von uns die Dezimalstellen von Pi gerade noch rezitieren. Dann allerdings hört es meist auch schon auf. Für die Mitgliedschaft in einem der zahlreichen Pi-Clubs weltweit wären wir damit leider absolut unterqualifiziert. Denn hier sind mindestens 100 Stellen aus dem Kopf gefragt, bei einigen sogar 1.000 Stellen. Ihr Motto: „Pi fördern, feiern und verbreiten“. „Viele Leute fragen mich, warum ich so verrückt bin, in meiner Freizeit Pi zu memorieren“, erklärt der Amerikaner Benjamin Yang im Forum einer Internetseite für Pi-Enthusiasten. „Ich finde es einfach faszinierend, dass mit aller unserer fortgeschrittenen Mathematik wir noch nicht einmal etwas so Einfaches wie das genaue Verhältnis des Kreisumfangs zu seinem Durchmesser bestimmen können.“ Ein anderer antwortet auf die Frage nach dem Warum seiner Begeisterung für Pi: „Einfach weil es sie gibt.“
Wie aber merkt man sich diese Menge an völlig zufälligen Zahlen? Die meisten Gedächtniskünstler nutzen dafür spezielle Memotechniken. So bilden sie die Zahlen im Geiste als Wegstrecke mit Haltepunkten ab, oder assoziieren zu jeder Ziffer ein Bild, Wort oder eine Geschichte.
Ein eigener Feier-Tag für Pi
Ihren Höhepunkt erreichen die Pi-Aktivitäten am 14. März genau eine Minute vor 2 Uhr. Warum? Auch hier ist wieder Zahlenspielerei am Werk: In amerikanischer Schreibweise entsprechen Datum und Uhrzeit der Abfolge 3/14 1:59. Initiiert hat den Pi-Day der Physiker Larry Shaw im Jahr 1987 am Exploratorium in San Francisco, dem ersten wissenschaftlichen Mitmachmuseum weltweit. Aus seiner Faszination für Rotationsbewegungen aller Art entsprang die Idee, den Tag des Pi durch besondere Aktionen wie das feierliche Umkreisen einer Plakette mit den ersten hundert Ziffern von Pi und Vorleseaktionen zu begehen.
Inzwischen ist die Idee so etabliert, dass sich weltweit Pi-Fans aber auch Institutionen daran beteiligen. Es gibt Pi-Memorier-Wettbewerbe, Kunstwerke mit Pi-Motiv, Vorleseaktionen an ungewöhnlichen Orten und natürlich auch Vorträge über die mathematischen Besonderheiten der Kreiszahl. Selbst in der virtuellen Welt von Second Life gibt es eine Pi-Day Feier.
Mehr über die wunderbaren und seltsamen Eigenschaftn der Kreiszahl Pi lesen Sie im scinexx-Dossier:
Die wunderbare Welt des Pi - Geheimnisvolle Eigenheiten einer allgegenwärtigen Zahl