Auch im April hält der Nachthimmel wieder einige beeindruckende Anblicke bereit. Der Star des Monats ist dabei ganz klar der Rote Planet. Er steht zudem der Sonne genau gegenüber. Von den Sternbildern fallen jetzt vor allem der Große Wagen und der Löwe ins Auge. Leider ohne uns findet am 15. April zudem eine totale Mondfinsternis statt. Um sie zu sehen, müsste man jedoch nach Nordamerika oder in den Pazifikraum fahren.
Planeten: Mars in Opposition
Am 8. April gibt es ein besonderes Stelldichein am Himmel: Dann stehen Sonne, Erde und Mars fast genau in einer Linie. Dies passiert, weil die Erde an diesem Tag den langsamer ziehenden Mars innen überholt. Für kurze Zeit steht sie daher genau zwischen unserem äußeren Nachbarplaneten und der Sonne. Diese Konstellation kommt nur alle zwei Jahre einmal vor.
Nur sechs Tage später, am 14. April, erreicht der Mars seinen erdnächsten Punkt. Er ist dann "nur" noch 92 Millionen Kilometer von uns entfernt. In dieser Zeit überstrahlt der rötliche Punkt am Himmel sogar die hellen Sterne der Frühlingssternbilder. Er geht schon mit der Abenddämmerung im Osten auf und zieht dann im Laufe der Nacht einmal über den Himmel, bevor er morgens im Westen untergeht. Mit dem Teleskop ist auch der Nordpol des Roten Planeten im Moment gut zu erkennen, denn er kehrt der Sonne und uns seine Nordhälfte zu.
Wie schon im März sind auch Jupiter und Venus im April am Nachthimmel nicht zu übersehen. Jupiter dominiert den Himmel dabei vom Abend bis in die späte Nacht, die Venus ist dagegen in der Morgendämmerung als heller, tief über dem Horizont stehender "Morgenstern" zu sehen.
Kleinplaneten in vollem Licht
Und noch ein Objekt steht im April in Opposition zur Sonne: der Planetoid Vesta. Dieser rund 500 Kilometer große Gesteinsbrocken kreist im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Er hatte im Jahr 2011 Besuch von der irdischen Raumsonde "Dawn", die beeindruckende Bilder von seiner vernarbten Oberfläche lieferte.
Das Spannende für Himmelsbeobachter: Am 13. April steht Vesta von uns aus gesehen der Sonne gegenüber und leuchtet daher besonders hell. Von dunklen Standorten aus ist der winzige Lichtpunkt sogar mit bloßem Auge zu sehen, besser geht es aber mit einem Fernrohr. Zu finden ist Vesta im Sternbild Jungfrau, er steigt nachts bis zu 45° hoch über den Horizont. Nur zwei Tage später erreicht auch der Kleinplanet Ceres seine Opposition. Er zieht am Himmel seine Bahn nicht weit von Vesta entfernt. Für seine Beobachtung braucht man aber ein Fernrohr.
Mond: Finsternis – leider ohne uns
Am 15. April beschert der Mond Menschen in Nordamerika und im Pazifikraum ein faszinierendes Himmelsschauspiel: Es gibt eine totale Mondfinsternis. Der Schatten der Erde schirmt den Erdtrabanten vom Sonnenlicht ab, seine sonst silbrige Scheibe färbt sich dabei dunkelrot. Ein solches Schauspiel gibt es alle ein bis zwei Jahre zu sehen. Diesmal aber ereignet es sich, wenn der Mond bei uns schon unter den Horizont gesunken ist. Wir Mitteleuropäer sehen daher von der Mondfinsternis leider nichts.
Sternbilder: Der Löwe regiert
Unter den Sternbildern dominieren jetzt die beiden bekannten Konstellationen Großer Wagen und Löwe. Beide stehen relativ hoch am Himmel, der Löwe ein wenig nach Südosten verschoben, der Große Wagen östlich davon. Auffallend im Löwen ist vor allem sei hellster Stern, Regulus. Er markiert das untere Ende der Brust des liegenden Löwen. Regulus ist fünfmal größer als unsere Sonne und leuchtet nicht gelblich, sondern weißlich-blau.
Der Große Wagen ist eigentlich kein echtes Sternbild, er bildet nur einen Teil des Großen Bären (Ursa major) – genauer gesagt sein Hinterende. Ein paar lichtschwächere Sterne komplettieren ihn hinter der "Hinterachse" des Wagens zum kompletten Tier. Sie zu erkennen ist aber nicht ganz einfach. Weitaus simpler ist es, mit Hilfe der Hinterachse des Großen Wagens den Polarstern aufzuspüren. Verlängert man die Achse zwischen den beiden hellen Sternen etwa um das Fünffache, kommt man fast genau auf den Polarstern.