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Der Sternenhimmel im März

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Sternbild Löwe
NASA

Auch am Himmel wird es allmählich Frühling: Die Wintersternbilder beginnen zu sinken, dafür macht sich der Löwe auf, den Himmel zu dominieren. Unter den Planeten bleiben Jupiter und Venus auch im März die unangefochtenen Herrscher über den Himmel. Der Mars aber wird zusehends größer und heller. Am 20. März ist der astronomische Frühlingsanfang: Die Sonne kreuzt den Himmelsäquator.

Stellare Wachablösung

In der ersten Nachthälfte dominieren im März noch die Wintersternbilder den Himmel: Orion, Stier, die Zwillinge und der Fuhrmann sorgen für eine  Ansammlung sehr heller Sterne. Aber sie stehen bereits tiefer als noch vor einiger Zeit: Sie bilden einen Bogen von Südwesten nach Nordwesten. Der Orion steht dabei am späten Abend so im Westen, dass seine Gürtelsterne parallel zum Horizont aufgereiht erscheinen. Links davon steht dann im Südwesten der helle Stern Sirius und rechts davon der Stern Aldebaran, das rötliche Auge des Stiers. Die Zwillingsterne Castor und Pollux leuchten als Paar noch etwas höher über dem Horizont. Gegen Mitternacht aber gehen diese typischen Wintersterne unter.

Dafür tut sich am östlichen Himmel Neues: Diese Himmelshälfte erscheint zwar verglichen mit den vielen hellen Sternen im Westen eher dunkel und leer, aber hier haben nun auch die ersten kosmischen Frühlingsboten ihren Auftritt. Noch ganz tief am Osthorizont steht der helle Stern Arkturus im Sternbild Bootes. Die Jungfrau mit ihrem hellen Stern Spica erscheint am späten Abend am Südosthorizont. Der Große Wagen steht auf halber Höhe im Nordosten, im Südosten ist bereits der Löwe relativ hoch oben zu sehen. Auch er ist ein Anzeiger für den Frühling. Ein großes Sternentrapez markiert den Körper des Löwen, eine sichelförmige Sterngruppe stellt Kopf und Mähne des Löwen dar. Dort leuchtet als hellster Stern  Regulus.

Jupiter und Venus regieren weiter

Unter den Planeten ist der Jupiter auch im März weiter das hellste Objekt am Himmel nach dem Mond. Der Gasriese steht schon in der Abenddämmerung als heller Lichtpunkt hoch am südlichen Himmel. Jetzt lassen sich sogar seine vier großen Monde mit einem Fernglas als kleine Lichtpünktchen ausmachen. Mit einem guten Teleskop lassen sich am 9. März sogar die Schatten der Monde Io und Ganymed auf dem Jupiter erkennen. Am 11. März erreicht der Gasriese seine nördlichste Position im Tierkreis und beginnt nun langsam seinen Abstieg in Richtung des Sternbilds Krebs.

Während der Jupiter die Abenddämmerung dominiert, strahlt die Venus weithin sichtbar in der Morgendämmerung: Sie ist auch im März der "Morgenstern". Etwa ab 05:00 Uhr morgens ist sie im Südosten zu sehen. Bis es hell wird, steigt sie bis auf 12 Grad über den Horizont. Allerdings wird die Venus im Teleskop betrachtet täglich kleiner, mit steigendem Abstand zur Erde verringert sich ihr scheinbarer Durchmesser.

Mars kommt

Der Mars wird im Laufe des Monats dagegen deutlich heller und größer. Ende März werden nur noch der Stern Sirius und die Planeten Jupiter und Venus heller sein als unser rötlicher Nachbarplanet. Er geht am Abend im Osten auf und erreicht gegen zwei Uhr seine größte Höhe am Himmel. Mit einem qualitativ guten Teleskop mit mindestens 75 mm Öffnung lassen sich jetzt sogar grobe Details seiner Oberfläche erkennen, darunter die kleine helle Eiskappe am marsianischen Nordpol. Ebenfalls am Himmel sichtbar sind Saturn und Uranus, ersterer geht erst in der zweiten nachthälfte auf.

Am 18. März bietet der Mond ein besonderes Schauspiel. Denn er wandert im Laufe der Nacht an dem Planeten Mars und dem eng daneben stehenden Stern Spica vorbei – ein Trio aus hellen Himmelsobjekten. Am frühen Morgen des 21. März passiert der Mond den Saturn, ihr Abstand beträgt gegen vier Uhr morgens nur zwei Monddurchmesser.

Frühlingsanfang und Tagundnachtgleiche

Am 20. März ist auch am Himmel offiziell Frühlingsanfang: Die scheinbare Sonnenbahn schneidet an diesem Tag den Himmelsäquator, die Sonne kreuzt ihn nordwärts. Dies geschieht am 20. März um 17:57 mitteleuropäischer Zeit. Damit beginnt jetzt die Zeit, ab der die Tage auf der Nordhalbkugel wieder länger sind als die Nächte. Weil die Erdatmosphäre aber das Sonnenlicht ablenkt, ist die eigentliche Tagundnachtgleiche bereits am 18. März: An diesem Tag steht die Sonne bei uns ziemlich genau für 12 Stunden am Himmel. Am 20. tut sie dies schon sechs Minuten länger.

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