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Der Sternenhimmel im November

Mit dem November gewinnen am Nachthimmel nun die typischen Wintersternbilder an Gewicht. Vor allem Orion und Stier sind gut zu beobachten. Am 12. November lohnt dagegen eher ein Blick ins Internet, denn dann landet zum ersten Mal in der Geschichte ein Raumfahrzeug auf einem Kometen. Kurz darauf bringt der Meteorschauer der Leoniden ein paar Sternschnuppen an den Nachthimmel.
NPO

Der Jäger Orion, seine Hunde und ein Stier

Im Osten und Südosten gehen nun die typischen Wintersternbilder auf. Am bekanntesten unter ihnen ist der Orion, der "Himmelsjäger" mit seinem auffälligen Gürtel aus drei schräg aufgereihten Sternen. Die alten Ägypter sahen in dieser aus Sternen gebildeten Figur eine Verkörperung ihres Gottes Osiris, die Wikinger den Gott Thor. Seinen heutigen Namen hat Orion aber von den alten Griechen, die in ihm den an den Himmel versetzten Jäger Orion aus ihrer Mythologie sahen. Zwei zu Füßen des mythischen Jägers stehende Konstellationen stellten ihrer Meinung nach die beiden Jagdhunde des Orion dar, sie heißen noch heute Großer und Kleiner Hund.

Der Orion ist eines der bekanntesten Sternbilder am Himmel.
NASA/STScI

Rechts oberhalb des Orion ist abends nun auch das Sternbild Stier (Taurus) zu sehen, der der Sage nach vom Jäger Orion bezwungen worden sein soll. Gut zu erkennen ist der Stier an einer V-förmigen Sternengruppe, den Hyaden, die den Kopf des Stiers markieren. Ein heller, roter Stern im linken Arm des "V" ist der Aldebaran, ein Roter Riese. Rechts oberhalb des Stier-"V" liegt ein schon in der Steinzeit bekannter Sternenhaufen: das Siebengestirn (Plejaden). Er ist schon mit bloßem Auge gut zu erkennen und sein Auf- und Untergang diente schon im Altertum als wichtiger  zeitlicher Marker für die Bestellung der Felder.

Das Wintersechseck

Die hellsten Sternen von sechs Sternbildern bilden das Wintersechseck.
Stellarium

Ähnlich wie das Sommerdreieck und das Herbstviereck gibt es auch im Winter eine Gruppe von hellen Sternen, die diese Jahreszeit am Himmel markiert. Das Wintersechseck ist im November in der zweiten Nachthälfte sichtbar, ab Januar dann schon ab 22:00 Uhr abends. Es wird aus den hellsten Sternen von sechs Sternbilder gebildet: der Capella im Fuhrmann, dem Rigel im Orion, dem Aldebaran im Stier, dem Pollux in den Zwillingen, dem Sirius im Großen und dem Prokyon im Kleinen Hund.

Landung auf einem Kometen

Am 12. November wird die Landeinheit Philae auf dem Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko landen.
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt

Für den 12. November steht zur Abwechslung mal ein Raumfahrt-Highlight auf dem Programm: die erste Landung eines Raumfahrzeugs auf einem Kometen. Das ist eine absolute Premiere und wird daher weltweit mit Spannung erwartet. Für uns ist davon am Himmel zwar nichts zu sehen, denn der Zielkomet 67P/Churyumov-Gerasimenko ist zum Zeitpunkt der Landung viel zu weit von der Erde entfernt. Doch die Bilder der Landung werden unter anderem von der europäischen Weltraumagentur ESA live übertragen, auch wir werden berichten.

Blick auf den Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko
ESA/Rosetta/NAVCAM

Geplant ist, dass die Landeeinheit Philae der ESA-Mission Rosetta am 2. November auf dem "Kopf" des Kometen aufsetzt. Denn dieser ist fast zweigeteilt mit einem dickeren und einem kleineren Ende. Der Komet 67P/Churyumov-Gerasimenko ist zurzeit rund 400 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt, beginnt aber bereits, durch ihre Wärme aktiv zu werden: Aus seinem Kern aus Eis, Staub und Gesteinsbrocken treten schon Gase aus, die in Aufnahmen der Rosetta-Sonde als feine Fontänen erkennbar sind. Diese kometentypischen Ausgasungen sind es auch, die bei noch größerer Sonnennähe seinen Schweif entstehen lassen.

Meteorschauer: die Leoniden sind diesmal nur schwach

Am 17. November gibt es dafür wieder in bisschen was am Himmel zu sehen: In dieser Nacht erreicht der Meteorschauer der Leoniden sein Maximum. Die Erde passiert dann die Überreste des Staubschweifs des Kometen Tempel-Tuttle, der die Sonne alle 33 Jahre auf einer exzentrischen Umlaufbahn umrundet. Die in der Erdatmosphäre verglühenden Meteore scheinen aus dem Sternbild Löwe zu kommen, daher der Name Leoniden.

In diesem Jahr wird das Schauspiel allerdings nicht ganz so spektakulär ausfallen, wie noch vor rund zehn Jahren. Denn der Staubwolke hat sich seither schon ausgedünnt und das Maximum der Leoniden liegt am 17. November um 23:00 Uhr – der Himmelbereich, von dem die Meteore ausgehen, geht aber erst gegen Mitternacht bei uns auf. Dennoch lohnt ein Blick in den Nachthimmel, denn die eine oder andere Sternschnuppe fällt auf jeden Fall.

Planeten: Ein halber Merkur und die Jupitermonde

Unter den Planeten hat der Merkur in der ersten Novemberhälfte seinen großen Auftritt. Er leuchtet morgens kurz vor Sonnenaufgang als Lichtpunkt nah am östlichen Horizont. Noch bis zur Monatsmitte ist er dabei so hell wie das ganze Jahr nicht. Der innerste Planet steht zurzeit von uns aus gesehen weit westlich der Sonne und wird daher von ihr zur Hälfte beschienen. Betrachtet man ihn mit einem guten Teleskop, erkennt man, dass nur eine Hälfte des Planeten hell erleuchtet ist.

Der größte Planet des Sonnensystems, Jupiter, leuchtet im November ab 22:00 Uhr die ganze Nacht hindurch am Himmel. Er ist momentan nach dem Mond das zweithellste Objekt. Am 2. November ist – leider nur mit Teleskopen – ein besonderes Ereignis am Jupiter zu beobachten: Gegen 02:30 Uhr nachts wandern die Jupitermonde Io und Callisto direkt vor dem Jupiter vorüber, von Io ist zusätzlich auch der Schatten zu sehen, den der Mond auf seinen Planeten wirft.

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