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Fitmacher Faulheit

Monika Wittmann

Gemächlich und gesund durchs Leben

Wann haben Sie das letzte Mal gefaulenzt? Im Bett gefrühstückt, in der Hängematte Siesta gehalten oder auf der Couch vor sich hin gedöst, während draußen die Welt auf Sie wartete?

Schon lange her? Na, dann wirds aber höchste Zeit, dass Sie mal wieder so richtig abhängen. So ähnlich wie der Zeitmanagement-Experte Lothar Seiwert. Freitags nimmt sich der Bestsellerautor aus Prinzip stets frei. Dann liegt er meist bis Mittag mit einem Teddybären im Bett.

So etwas würden wir höchstens hinter vorgehaltener Hand unseren besten Freunden gestehen. Erfolgstrainer Seiwert jedoch hat die Faulheit zu seiner Lebensmaxime erhoben. Frei nach dem spanischen Sprichwort: "Der Mann, der zu beschäftigt ist, sich um seine Gesundheit zu kümmern, ist wie ein Handwerker, der keine Zeit hat, seine Werkzeuge zu pflegen."


Sicher kennen Sie das auch. Je mehr auf dem Programm steht, umso schneller rasen Tage, Monate, Jahre. Dagegen dehnen sich die Stunden, in denen wir ohne Zwänge und Verpflichtungen uns selbst überlassen sind. Wissenschaftler haben nun herausgefunden: Wer weniger hetzt, hat nicht nur subjektiv mehr Zeit. Wer bummelt, lebt tatsächlich länger.


Unsere Lebensenergie ist nämlich begrenzt. Wer also sparsam mit seinem Guthaben auf dem persönlichen Energiekonto umgeht, kann länger davon zehren. Zu dieser Erkenntnis gelangten Forscher wie der Frankfurter Stoffwechselphysiologe Roland Prinzinger oder der Fuldaer Gesundheitswissenschaftler Peter Axt.


Im Tierreich ist es deutlich zu sehen: Während flinke Mäuse höchstens 2 Jahre leben, können träge Riesenschildkröten bis zu 250 Jahre alt werden. Legen wir uns also öfter mal auf die faule Haut, träumen wir in den Tag und gönnen uns ein Nickerchen. Auf den Seitenstraßen unseres Lebens gelangen wir ebenso zum Ziel wie auf der Autobahn. Nur dauert die Fahrt länger!

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