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Fünf der erfolgreichsten Entrepreneure und ihre Story

Facebook, Amazon, Microsoft, Google und Alibaba – fast jeder kennt diese Unternehmen und Digital- und Technologiekonzerne, die derzeit zu den größten und wichtigsten unter den Konzernen des digitalen und vernetzten Zeitalters gehören. Den meisten Menschen ist bewusst, obwohl sie die Dienste und Angebote dieser Unternehmen fast täglich in Anspruch nehmen und ihre Daten preisgeben, dass diese Unternehmen über eine Menge Macht und Einfluss verfügen. Wer an der Unternehmensspitze sitzt, profitiert davon natürlich am meisten. Außerdem beläuft sich das Privatvermögen dieser Entrepreneure in allen Fällen auf mehrere Milliarden US-Dollar. Spannend wird es, wenn man sich die Erfolgsstory dieser mächtigen Gründer und Unternehmer näher anschaut. Es zeigt, sich dass alle einmal klein angefangen haben und dass Erfolg sich durch eine gute Idee und viel Disziplin schon in kurzer Zeit einstellen kann.

 

Um als Unternehmens- und Existenzgründer erfolgreich zu sein, bedarf es mehr als einer guten Idee.

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1. Mark Zuckerberg

Anfänge des größten Netzwerks der Welt

Im Mai 2018 wurde er gerade einmal 34 Jahre alt. Dennoch zählt er zu den mittlerweile bekanntesten und meistdiskutierten Personen des öffentlichen Lebens. Die Rede ist von Mark Zuckerberg, dem Gründer des weltweit größten sozialen Netzwerks, Facebook.

15 Jahre zuvor, also im Jahr 2003 kannte den Harvard Studenten wohl kaum jemand, außer seinen Freunden und seiner Familie. Im Harvard Kirkland Wohnheim schrieb er ein Programm, das er „Facemash“ nannte. Er hackte sich dafür in die Datenbank des Wohnheims und benutzte die Bilder und Informationen seiner Kommilitonen, um sein Programm zu entwickeln, dass die Nutzer entscheiden ließ, welche der beiden gezeigten Personen „heißer“ ist, als die andere. Der Traffic auf der Seite stieg rasant an, Studenten beschwerten sich über die Nutzung der Bilder ohne ihre Zustimmung und die Universitätsleitung zwang Zuckerberg, die Seite vom dem Netz zu nehmen.

 

Generation Facebook. Der Stellenwert des Social-Media Riesen ist im Jahr 2018 größer denn je.

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Studentische Mentalität und viel Bier

Zuckerberg ließ sich davon nicht beirren und entwickelte sein Konzept weiter. Anfang Februar 2004 entwarf er dann „TheFacebook“, ein soziales Netzwerk für die Universität, bei welchem in kurzer Zeit bereits die Hälfte aller Harvard Studenten als Mitglieder registriert waren. Schon einige Tage nach der Entwicklung begab Zuckerberg sich in den nächsten Streit. Die Harvard Kollegen und Zwillinge Cameron und Tyler Winklevoss sowie Divya Narendra warfen ihm vor, er habe ihre Idee geklaut, nachdem sie ihn beauftragt hatten eine Website mit dem Namen „HarvardConnection.com“ zu programmieren. Später sollte Zuckerberg dieser Vorwurf in einem Gerichtsverfahren um eine Entschädigungszahlung in Millionenhöhe bringen.

All das beirrte Zuckerberg nicht, der einige Freunde ins Boot holte und zusammen mit ihnen in ein Haus in Palo Alto, Kalifornien, mitten ins sogenannte „Silicon Valley“ zog und weiter an „Facebook“ arbeitete. Das alles geschah mit noch recht studentischer Mentalität und einem hohen Bierkonsum aller Beteiligten, was dokumentarische Bilder und Videos aus dieser Zeit belegen.

Ein Milliarden-Imperium entsteht

Trotz allem gelang es der Truppe innerhalb von kürzester Zeit Millionen von Nutzern für ihr soziales Netzwerk zu gewinnen. Dazu trug sicher in entscheidender Weise auch das erste Sponsoring von über 450.000 Euro bei, das Zuckerberg von den damaligen PayPal Geschäftsführern erhielt. Mit dem News Feed gelang Facebook 2006 dann der Durchbruch. Bis 2008 waren schließlich 100 Millionen Menschen Mitglied auf Facebook, 2012 waren es bereits über eine Milliarde.

Heute sind es über 2 Milliarden Nutzer und etliche Milliarden Dollar mehr, die das Unternehmen wert ist. Bis dahin war es allerdings kein leichter Weg. Wie alle Gründer mussten Zuckerberg und seine Truppe zunächst die verschiedensten Stationen durchlaufen – von der innovativen Geschäftsidee über die Finanzierung bis zur eigentlichen Gründung. Ein ähnliches Konzept gab es bislang noch nicht, Anwendungen für das Internet steckten vielfach noch in den Kinderschuhen. Durch den schnellen Erfolg waren gute Voraussetzungen geschaffen, Investoren für einen Ausbau des Netzwerks zu gewinnen.

Dabei kamen neben dem Winklevoss-Drama unter anderem auch weitere Rechtsstreitigkeiten hinzu. So kam es zu einem Vergleich mit Zuckerbergs ehemaligem Geschäftspartner Eduardo Severin, der behauptete, von Zuckerberg aus dem Unternehmen gedrängt worden zu sein. Severin muss bis heute deshalb weiterhin im Impressum als Mitgründer aufgeführt werden.

Zuckerberg im Privaten

Wie viele Personen, die täglich in der breiten Öffentlichkeit stehen, schirmt auch Zuckerberg sich heute, so gut er kann, von ebenjener ab. Noch immer lebt er zusammen mit seiner Frau, seinem Sohn und seiner Tochter im Haus in Palo Alto, in dem die Geschichte von Facebook im Grunde begann. Die Grundstücke rund um sein Haus jedoch hat er ebenfalls aufgekauft, um sich vor neugierigen Blicken Fremder zu schützen.

2010 wurde Zuckerberg vom „Time Magazine“ als „Person des Jahres“ ausgezeichnet und vom Axel Springer Verlag mit dem Axel Springer Preis gekürt.

2. Jeff Bezos

Frühe Eigenständigkeit zahlt sich aus

Die unglaubliche Erfolgsgeschichte des Amerikaners und Amazon-Gründers Jeff Bezos hat ihre Wurzeln eventuell schon in dessen Kindheit und Jugend. So berichtete Bezos immer wieder davon, wie er zwischen vier und 16 Jahren die Sommer auf der Ranch seines Großvaters verbrachte, welcher unglaublich unabhängig von anderen Menschen gewesen sei. Dieses Vorbild des eigenständigen Problemlösers habe seine Karriere geprägt. Und die von Kritikern häufig zum Vorwurf gemachte Detailbesessenheit Bezos‘ scheint ein Beweis für diese frühe Eigenständigkeit zu sein – noch heute sei Bezos ein echter Micromanager, der jede Einzelheit selbstständig regeln wolle.

Investmentbanking, Technik und Bücher

Bezos glänzte allerdings auch in der Schule, gewann einige Preise und schloss die Elite-Universität Princeton mit Bestnoten ab. Mitte der Achtzigerjahre heuerte er bei dem Jungunternehmen „Fitel“ in New York an, das ein Computernetzwerk für grenzüberschreitende Finanztransaktionen entwickelte. Kurz darauf wurde Bezos für zwei Jahre Investmentbanker bei der „Bankers Trust Company“, der späteren New Yorker Tochtergesellschaft der Deutschen Bank und schließlich Teil der Hedgefonds-Firma D.E.Shaw, bei der er Investmentbanking und Technik unter einen Hut bringen konnte.

Gründer David Shaw hatte es sich zur Mission gemacht hat, nach profitablen Investitionsmöglichkeiten im noch recht jungen Internet zu fahnden, was Bezos dazu inspirierte, Anfang Juli 1994, mit 30 Jahren, eine eigene Firma eintragen zu lassen und es ihm gleich zu tun.

In Seattle gründete Bezos also den Online-Buchhandel, der schließlich Amazon.com heißen sollte und suchte sich die Bücher als Medium für den Onlineversand aus, weil sich dieses Produkt seiner Ansicht nach am besten eignete, um das Netz effizient als Vertriebskanal zu nutzen. Da das Buch standardisiert ist, der Verbraucher genau weiß, was er bekommt, wenn er es online bestellt, auch ohne das Exemplar persönlich in die Hand nehmen zu müssen, lief der Versand schnell recht ordentlich. Neben dem Dasein als Online-Buchhändler war Bezos bereits damals aber auch schon Datensammler- und verwerter, denn der Spezialist in den Bereichen Informatik und Technik wusste natürlich, dass die Daten im Grunde genauso viel wert sind, wie seine Waren.

 

Amazon vertreibt inzwischen auch eigene Produkte, wie das Smartspeaker-System Alexa, was zum Erfolg des Konzerns weiter beiträgt.

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Der reichste Mensch der Welt

Noch vor Bill Gates und vor dem US-amerikanischen Großunternehmer Warren Buffet steht Jeff Bezos mit einem geschätzten Privatvermögen von über 110 Milliarden US-Dollar auf der Forbes Liste 2018 auf Platz eins der reichsten Menschen der Welt. Zu diesem Vermögen kam Bezos, indem er den Grundgedanken seiner Geschäftsidee jahrelang weiterentwickelte, ohne dabei die Basis aus den Augen zu verlieren. Diese stellte von Anfang an der Kunde dar, den Bezos zufriedenstellen wollte, damit dieser noch mehr bei ihm einkaufte.

Mit dieser Einstellung und der Aufnahme von CDs und DVDs, später auch von Drogeriewaren, Mode, Möbeln, Medieninhalten und Lebensmittel ins Sortiment sowie dem Einstieg ins Geschäft in Deutschland im Jahr 1998 und damit einem der ersten Schritte ins Ausland, schaffte Bezos es, Amazon systematisch wachsen zu lassen. Besonders auch das Aktienkurswachstum der seit 1997 an der Börse notierten Amazonaktie machte Bezos zum heute reichsten Menschen der Welt. Sein Vermögen ermöglicht ihm derzeit, mit der privat finanzierten Weltraumfirma „Blue Origin“ an der Realisierung seines Traums, der Kolonisierung des Alls zu arbeiten.

Nach Mark Zuckerberg (2016) und dem britischen Informatiker Tim Berners‑Lee (2017) bekam Bezoz als dritter Vertreter aus dem Bereich Internet den Axel Springer Preis verliehen.

3. Bill Gates

Das PC-Zeitalter beginnt

Bevor Jeff Bezos ihn von seiner Position an der Spitze der reichsten Menschen der Welt drängte, hatte der Microsoft-Mitgründer Bill Gates lange Zeit diese Position inne. Und auch seine Erfolgsstory begann schon sehr früh.

Der Amerikaner entwickelte nämlich schon als Schüler eine große Leidenschaft für Computer, obwohl es damals noch gar keine persönlichen Computer gab, sondern nur Geräte, die man bei großen Unternehmen für einige Minuten oder Stunden mieten konnte. Mit seinem Freund Paul Allen verbrachte er jede freie Minute vor dem Computer und später, als Harvard-Student auch mit ihm zusammen die Programmiersprache „Basic“ auf einem der ersten Microcomputer, dem „Altair 8800“ zum Laufen. 1975 brach Gates dann sein Studium ab und widmete sich seiner kleinen Firma Micro-Soft, die Anfang April 1975 offiziell gegründet wurde.

Für IBM durfte Gates bald schon in einem ersten Großauftrag ein Betriebssystem entwickeln: Er kaufte dafür für 50.000 Dollar die Rechte an dem System „QDOS“ (Quick and Dirty OS), entwickelte es weiter und nannte es um in MS-DOS (Microsoft Disc Operating System). Mit dem eigenen Betriebssystem „Windows 95“ begründete Microsoft bereits 1995 dann eine neue Ära. Das Betriebssystem revolutionierte den Computer-Markt und erleichterte Millionen von Nutzern den Zugang zum PC, der in den Privathaushalten nun auch keine Seltenheit mehr darstellte.

Microsoft und das Internet

Gates verkaufte innerhalb nur eines Jahres ganze 40 Millionen Exemplare seines Betriebssystems und kam seiner Vision, auf jeden Schreibtisch einen PC zu bringen damit ein entscheidendes Stück näher. Zehn Jahre später, im Jahr 2005 überschritt die Zahl der verkauften PCs weltweit erstmalig die Schwelle von 200 Millionen und Gates hielt mit Microsoft einen Marktanteil von über 95 Prozent.

 

Ein Computer auf jedem Schreibtisch, egal ob Zuhause oder im Büro. Gates‘ Vision ist inzwischen mehr oder weniger Realität geworden.

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Dennoch hatte auch Microsoft mit Schwierigkeiten zu kämpfen. So stellte Windows 95 zwar eine leicht zugängliche, dafür aber eine recht unsichere Software mit schwacher Sicherheitsarchitektur dar, die anfällig für Computer-Viren war. Erst mit dem Service Pack2 für Windows XP wurde dieses Problem neun Jahre später wirklich gelöst. Und auch Gates Online-Strategie für Windows 95 lief anfangs fehl, da er den Boom des WWW nicht voraussah und an Online-Dienste wie „Compuserve“ und „AOL“ glaubte und daher auch „MSN“ entwickelte. Als aber „Netscape“ mit seinem Browser den Markt überrannte, wurde Gates klar, wohin das Ganze führen würde und rief zu einem «Internet-Strategie-Workshop» nach Seattle, um seinen Kurs zu ändern. Bald schon verstrickte sich Gates mit Netscape in einen echten Browserkrieg, was fast zur Aufspaltung des Konzerns führte. Letztlich aber blieb Netscape auf der Strecke.

Bill Gates und Steve Jobs

Mit dem starken Erfolg von Windows 95 kam auch Apple in Existenznöte. John Sculley, der damalige Apple-Chef hatte versucht, frühe Windows-Versionen als rechtswidrige Mac-Kopien gerichtlich untersagen zu lassen. Allerdings ohne Erfolg. Gates half Apple allerdings zwei Jahre später, als Steve Jobs Apple mit seinem Betriebssystem Next aus der Misere befreite. Denn Jobs wand sich an Gates und nahm dessen Hilfe in Anspruch, um das Unternehmen zu retten. Microsoft investierte ganze 150 Millionen Dollar in Apple-Aktien und zahlte angeblich 100 Millionen Dollar zusätzlich für ehemalige Urheberrechtsverletzungen. Niemand rechnete damals damit, dass Jobs später mit seinem iPhone und dem iPad den Chefs von Microsoft echte Kopfschmerzen bereiten würde.

4. Sergey Brin und Larry Page

Der Google-Start Ende der Neunziger Jahre

Ein Großteil aller Suchanfragen in Europa laufen über die Suchmaschine „Google“. Sie ist für die meisten Menschen zum Fenster zur Welt des Internets geworden. Vor weniger als zwanzig Jahren existierte Google allerdings noch gar nicht und sollte von den beiden Studenten Sergey Brin und Larry Page erst ins Lebens gerufen werden.

 

Wer heute etwas im Internet sucht, nutzt dafür meistens Google. Andere Suchmaschinen dagegen sind kaum verbreitet.

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Die beiden lernten sich an der Universität Stanford kennen und tüftelten bald darauf gemeinsam in der Garage einer Freundin in Kalifornien an der simplen Idee einer Internet-Suchmaschine, welche die Bedeutung einer Website nach Verweisen von anderen Seiten beurteilt. Damit unterschied sich die Suchmaschine von anderen damals gängigen Suchmaschinen und konnte es bald zu einer rasch wachsenden Beliebtheit bringen.

Nicht zuletzt trug dazu von Anfang an auch die Gratis-Kultur des Unternehmens als Erfolgsmodell bei. So kann man davon ausgehen, dass Google bis heute nur deshalb so erfolgreich ist, weil die Angebote für die Nutzer gratis sind. Niemand muss sich vor einem drohenden Preisdiktat fürchten. Doch selbstverständlich sind die Angebote Googles in indirekter Weise, wie die der meisten Technikkonzerne doch nicht ganz umsonst: Die Nutzer „zahlen“ nämlich auch bei Google mit ihren Daten, mit welchen sich wiederum eine Menge reales Geld machen lässt.

Von der Garage an die Weltspitze

Das Garagenteam aus Sergey Brin und Larry Page hat es inzwischen an die Weltspitze der großen Konzerne geschafft. In Europa und auch in Deutschland beherrscht Google den Markt – mit einem Anteil von über 90 Prozent – in den USA sind es knapp 70 Prozent. Wer heute „googeln“ sagt, meint damit die Suche eines Begriffs im Internet, der Name des Unternehmens ist somit gleichsam zum Synonym für die Internetsuche geworden. Konkurrenten wie Yahoo oder Bing fallen gegen Google längst weit ab.

Dennoch hat Google auch mit einer Menge Kritik zu kämpfen: Experten warnen aufgrund der marktbeherrschenden Stellung des Internet-Riesen vor allem vor der Gefahr des Missbrauchs der Daten, mit denen die Nutzer für die Dienste der Suchmaschine zahlen. Denn welche Informationen der Konzern über seine Nutzer speichert, weiß niemand so ganz genau, da die Nutzungs-, sowie die Datenschutzbestimmungen meist ein wenig schwammig formuliert sind.

Immer wieder bekommt der Konzern daher von weltweiten Gerichten Grenzen aufgezeigt, die Google dazu zwingen, ihre Allgemeinen Geschäftsbedingungen anzupassen. Den Nutzern kommen diese Regularien zugute, ohne dass ihnen die Dienste von Google eingeschränkt werden.

Ein Firmenimperium abseits der Suchmaschine

Mittlerweile ist Google mehr als nur die bekannteste Suchmaschine der Welt. Produkte wie der Browser Google Chrome oder auch Kommunikationsdienste wie Google+ oder Gmail erfreuen sich bei Nutzern großer und wachsender Beliebtheit. Außerdem produziert Google mit dem Smartphone-Betriebssystem Android das am weitesten verbreitete mobile Betriebssystem, noch vor Apples iOS. Wer etwas im Internet sucht oder schreibt, wer sich mit Internetzugang irgendwo aufhält – zwangsweise wird ebenjener von Google registriert und die Daten werden gespeichert, verwertet, verwaltet und verkauft.

Darüber hinaus kauft Google zunehmend auch Unternehmen aus fremden Branchen auf, wie etwa den Solardrohnenhersteller „Titan Aerospace“ oder das Haustechnikunternehmen „Nest“. Da außerdem bekannt wurde, dass Google noch einige Milliarden Dollar für Zukäufe im Ausland bereithält, ist damit zu rechnen, dass der Konzern weiter in verschiedene Bereiche hineinwachsen wird.

5. Jack Ma

Der Mann, der Alibaba gründete

Der Name Jack Ma wird wohl für einige Menschen am ehesten als unbekannt unter den fünf hier aufgeführten Namen sein. Das mag auch daran liegen, dass die Plattform noch nicht von allzu vielen Deutschen genutzt wird. Dennoch dient sie bereits zahlreichen westlichen Händlern dazu, diese mit chinesischen Herstellern und ihren Produkten zu verknüpfen. Dabei reicht die Palette der Produkte beispielsweise von unzähligen Ersatzteilen für Elektrogeräte, über Kleidung jeglicher Art bis hin zu speziellen Dingen wie Maschinen zur Füllung von Würsten und Ähnlichem.

Jack Ma, der Alibaba.com im Jahr 1999 gründete heißt eigentlich gar nicht Jack Ma, sondern Ma Yun, hat sich seinen heute bekannten Namen aber selbst gegeben, um in der westlichen Welt schneller verbreitet zu werden. Jack Ma wuchs in der neun Millionen Einwohner fassenden Stadt Hangzhou in China auf und lebte unter dem Mao-Regime in den späten 60er Jahren mit seiner unangepassten Art und mittelmäßigen Schulleistungen auf gefährlichem Fuß.

Noch in seiner Jugend entdeckte Ma die Liebe zur englischen Sprache und arbeitete bald als englischsprachiger Fremdenführer in einem Touristenhotel. Mit 24 wurde er schließlich für fünf Jahre Englischlehrer am Hangzhou Teacher's Institute. 1995 reiste er als Teil einer Handelsdelegation in die USA. Dort kam er das erste Mal mit dem Internet in Kontakt und gründete infolgedessen nach seiner Rückkehr nach China die erste kommerzielle Website des Landes, ein Branchenverzeichnis für Unternehmen. Das Projekt floppte. Mit der Hilfe von 17 Freunden allerdings und einem Kapital von knapp 60.000 Dollar gründete Ma dann 1999 Alibaba, die Plattform, die ihm zum heutigen Erfolg verhalf.

 

Zum Einkaufen im Netz nutzen die meisten Chinesen Tmall – das Pendant zu Amazon im Westen.

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Was gehört alles zur Alibaba-Group?

Dieser Erfolg ist beachtlich. Nicht nur die Handelsplattform Alibaba.com bringen Ma heute eine Menge Einnahmen, zur sogenannten Alibaba-Group gehören inzwischen auch:  

Taobao: Eine Plattform, auf der Privatpersonen, ähnlich wie bei Ebay, Produkte anbieten und kaufen können. Anders als beim amerikanischen Vorbild allerdings haben alle Artikel einen festen Preis. Auktionen mit verschiedenen Geboten gibt es also nicht. Taobao verfügt auf dem chinesischen Markt über einen Marktanteil von 99 Prozent.

Tmall: Das chinesische Pendant zu Amazon, das den Umsatz von Amazon bereits übersteigt.

Alipay: Ein Pendant zum Bezahlsystem PayPal, bei dem der Verkäufer sein Geld allerdings erst ausgezahlt bekommt, wenn der Käufer seine Zufriedenheit bestätigt hat.

2014 – das Erfolgsjahr

2007 wagte Jack Ma mit seinem Unternehmen den Gang an die Börse, scheiterte aber auf ganzer Linie bereits nach einem Jahr. Die Aktie Alibaba.com brach um ganze 90 Prozent ein. Dazu kam ein Scheinfirmenskandal, der Ma dazu zwang im Jahr 2011 die Alibaba Group personell umzustrukturieren.

2014 schließlich drehte der Spieß sich um, als Ma zum zweiten Mal an die Börse ging und bald darauf vom größtmöglichen Börsengang seit Facebook die Rede war. Niemand allerdings hatte erwartet, dass Ma über Nacht zum reichsten Mann Chinas und seine Aktie mit einem Ausgabepreis von 68 Dollar zur höchstdotierten Aktie aller Zeiten werden würde. Letztlich spülte der Börsengang ganze 25 Milliarden Dollar in die Kassen der Alibaba Group, was eine größere Summe darstellte, als die Börsengänge von Google, Facebook und Twitter zusammen.