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Geminiden: Sternschnuppen-Nächte voraus

In den kommenden Nächten steht uns ein großes Sternschnuppen-Spektakel bevor. Der reichste Meteorschauer des Jahres, die Geminiden, beschert uns in diesem Jahr bis zu 60 helle Sternschnuppen pro Stunde. Am besten beobachten lassen sie sich an den Abenden des 13. und 14. Dezember – jeweils kurz nach Einbruch der Dunkelheit. Dann scheinen die leuchtenden Lichtpunkte vom Sternbild der Zwillinge aus über den Himmel zu rasen.
AMA, 13.12.2022
Geminiden-Sternschuppenschauer

bjdlzx, GettyImages

Die Geminiden gehören zu den spektakulärsten Sternschnuppen-Schauern, die sich alljährlich bestaunen lassen. Mit bis zu 150 Sternschnuppen pro Stunde gelten sie als reichster Meteorstrom des Jahres. Doch die Sternschnuppen ziehen nicht nur in großer Zahl über den Nachthimmel, sondern sind dabei auch noch besonders hell. Ihr gelblich-weißes Leuchten ist auch noch an Orten zu erkennen, an denen keine perfekte Dunkelheit herrscht.

Höhepunkt am 14. Dezember nachmittags

Ihr Maximum erreichen die Geminiden in diesem Jahr mitten am Tag: am Mittwoch, 14. Dezember, gegen 14 Uhr. Doch auch in den Nächten vor und nach dem Maximum, also von Dienstag auf Mittwoch und von Mittwoch auf Donnerstag, sind zahlreiche Sternschnuppen am Himmel zu sehen. Je nachdem, wie hell der Nachthimmel ist, werden sich dann pro Stunde 30 bis 60 Meteore blicken lassen, Sternschnuppen im Minutentakt also. Die Show beginnt bereits nach Einbruch der Dunkelheit – anders als bei den sommerlichen Perseiden, bei denen wir oft bis nach Mitternacht warten müssen.

Die Abendstunden sind in diesem Jahr sogar die beste Zeit, um die Geminiden zu beobachten. Ab 21 beziehungsweise 22 Uhr geht nämlich der Mond auf und trübt das Spektakel mit seinem zusätzlichen Licht. Obwohl die Sternschnuppen am ganzen Himmel zu sehen sind, lohnt sich zum Einbruch der Dunkelheit ein freier Blick nach Osten, zum Sternbild Zwillinge, aus dem die Sternschnuppen scheinbar entspringen. Das Sternbild wandert im Laufe der Nacht in den Süden und am Morgen schließlich in den Nordwesten.

Da die Geminiden sehr hell sind, lassen sich in der Regel auch an städtischen, lichtverschmutzten Standorten ein paar Meteore beobachten. In jedem Fall lohnt es sich aber, nach einem besonders dunklen Bereich des Himmels Ausschau zu halten. Meist befindet sich dieser direkt über einem. Um mehr Meteore zu entdecken, ist es auch empfehlenswert, seine Augen zunächst 20 Minuten an den dunklen Nachthimmel zu gewöhnen. Wer draußen auf Sternschnuppen-Jagd geht, sollte sich außerdem warm genug anziehen.

Wieso kommen die Geminiden jedes Jahr?

Auf ihrer Umlaufbahn durchquert die Erde jedes Jahr verschiedene kosmische Staubwolken. Dringen Staub und Steinbröckchen in die Erdatmosphäre ein, verglühen sie und werden für uns als Sternschnuppen sichtbar. Die Sternschnuppen der Geminiden scheinen dem Sternbild Zwillinge zu entspringen. Dessen lateinischer Name „Gemini“ gibt dem Meteorschauer seinen Namen.

Die Staubwolke, die für die Geminiden verantwortlich ist, stammt von dem rund fünf Kilometer großen Asteroiden 3200 Phaethon. Er umkreist die Sonne auf einer exzentrischen Bahn. Dabei kommt er ihr alle 1,6 Jahre besonders nahe. Die enorme Hitze sorgt dann dafür, dass sich Staub und kleine Trümmerteile aus dem Gestein lösen. Sie werden zu der Staubwolke, durch die unsere Erde jedes Jahr im Dezember fliegt.

Dass die Meteore von einem Asteroiden stammen, ist eher ungewöhnlich. Normalerweise sind Kometen die Urheber solcher Staubwolken. Das liegt daran, dass Asteroiden aus Stein bestehen, während sich Kometen aus Wasser, Eis und Staub zusammensetzen. Bei ihnen ist es also wahrscheinlicher, dass einzelne Teile „abbröckeln“. Der massive 3200 Phaethon hinterlässt nur dank seiner sonnennahen Umlaufbahn so viele Brocken im All.

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