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Irrtum der Technik: Dampfmaschine

Die These:
Die Dampfmaschine ist eine Erfindung von James Watt.

Alexander Stahr

Die erste Dampfmaschine wurde im Jahr 1655 von Edward Somerset, Marquis und Earl von Worcester, entworfen. Im Jahr 1685 produzierte Denis Papin ein erstes funktionierendes Modell, und 1712 installierte Thomas Newcomen im englischen Tipton die erste echte verwendbare Dampfmaschine. Das war zwei Dutzend Jahre vor James Watts Geburt.

Die „atmosphärische Dampfmaschine“ von Thomas Newcomen erzeugte durch Einspritzen von Wasser in einen mit Heißdampf gefüllten Kolben einen Unterdruck gegenüber der Atmosphäre. Mit diesem Druckunterschied wurde ein Kolben bewegt.

Das Verdienst von James Watt war nicht die Erfindung der Maschine selbst, sondern bestand vor allem in einer drastischen Steigerung der Effizienz. Die Maschinen seiner Vorgänger erhitzten und kühlten beispielsweise den Dampf im gleichen Zylinder.

In James Watts Dampfmaschine hingegen bleibt der Arbeitszylinder heiß. Der verbrauchte Dampf kondensiert woanders. Dadurch wird die Energie besser ausgenutzt. Durch diese und verschiedene andere Verbesserungen ergaben sich neue technische Möglichkeiten.

Bis zu Watts Dampfmaschine wurden die Vorgänger lediglich für den Betrieb von Pumpen verwendet. Die technische Verbesserung von James Watt machte es möglich, Dampfmaschinen auch in Fabriken und später in Eisenbahnen einzusetzen.

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