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Kinderbetreuungsplätze sind Mangelware

In den vergangenen Jahren sind in Deutschland mit Hochdruck neue Betreuungsplätze für Kinder geschaffen worden - doch das reicht offenbar nicht. Wie eine nun veröffentlichte Studie zeigt, finden noch immer nicht alle Eltern eine adäquate Betreuung für ihren Nachwuchs. Die größte Lücke besteht demnach bei Kita- oder Tagesmutterplätzen für Kinder unter drei Jahren. Aber auch Familien mit Kindern im schulpflichtigen Alter suchen oftmals vergebens nach entsprechenden Angeboten.
Deutsches Jugendinstitut e.V. / DAL, 08.02.2019

Die in den vergangenen Jahren mit Hochdruck geschaffenen neuen Betreuungsplätze für Kinder im Vorschulalter reichen hinten und vorne nicht.

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Es ist ein leidliches Thema: Viele Eltern wollen nach der Geburt ihres Kindes wieder in den Beruf einsteigen. Doch immer wieder scheitert dieser Wunsch an fehlenden Betreuungsplätzen. Ohne Tagesmutter, Kita-Platz oder fürsorgliche Großeltern als Notanker ist eine Rückkehr an den Arbeitsplatz schlicht undenkbar. Mindestens ein Elternteil muss dann erst einmal zuhause bleiben - bis sich vielleicht doch noch eine Betreuungsmöglichkeit für den Nachwuchs ergibt.

Um diesem Problem entgegenzuwirken, wurden in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren zahlreiche neue Betreuungsplätze geschaffen - allein 400.000 Plätze kamen für Kinder unter drei Jahren hinzu. Aber reicht das? Dieser Frage geht das Deutsche Jugendinstitut (DJI) alljährlich im Rahmen seiner repräsentativen Kinderbetreuungsstudie nach. Anhand von Elternbefragungen erfassen die Forscher dabei die Situation von Vätern und Müttern mit Kindern im Alter unter 15 Jahren. Für die aktuelle Veröffentlichung wurden im Jahr 2017 rund 37.000 Eltern befragt.

Zu wenig Plätze für die Kleinsten

Die Auswertung dieser Befragungen zeigt, dass in Sachen Betreuung noch immer Nachholbedarf besteht. Dies gilt vor allem bei Krippenplätzen für Kinder unter drei Jahren. Zwar hat sich die Zahl institutionell betreuter Dreijähriger seit dem Jahr 2006 mehr als verdoppelt. Trotzdem ist die Nachfrage nach wie vor größer als das Angebot - dabei gibt es deutliche regionale Unterschiede.

So gab in Westdeutschland jede fünfte befragte Familie mit einem ein- oder zweijährigen Kind an, vergeblich nach einem Betreuungsplatz zu suchen. Im Osten lag dieser Anteil bei 12 Prozent. Damit fehlt im Westen rund 245.000 und im Osten rund 35.000 Eltern eine Betreuungsmöglichkeit für ihr Kleinkind.

Homeoffice ist bei weitem nicht für alle Eltern eine Alternative.

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Betreuungszeiten reichen nicht

Etwas besser sieht die Situation bei Kindern im Kindergartenalter aus. Hier suchen derzeit bundesweit nur etwa 60.000 Familien vergeblich nach einem Betreuungsplatz. "Wegen des Geburtenanstiegs könnten aber auch in dieser Alterskohorte bald mehr Plätze fehlen", warnt Studienleiter Christian Alt.

Zudem fehlen den Ergebnissen zufolge auch für Grundschulkinder Angebote wie eine Übermittagsbetreuung. Demnach haben neun Prozent der Eltern von Grundschulkindern in Westdeutschland trotz ihres Bedarfs keinen Betreuungsplatz, in Ostdeutschland betrifft dies drei Prozent der Familien. Bundesweit entspricht das einem Bedarf in Höhe von etwa 200.000 Plätzen. Nach Abschluss der Grundschule wird der Bedarf nach Betreuung zwar deutlich geringer - aber auch in diesem Bereich fehlen noch entsprechende Angebote, wie das DJI berichtet.

Ein weiteres Ergebnis der Untersuchung: Selbst Eltern, die bereits einen Betreuungsplatz haben, sind nicht immer zufrieden mit dieser Situation. "Einige Eltern benötigen deutlich längere Betreuungszeiten als sie derzeit nutzen", berichtet Alt. Dies gelte insbesondere für jene Väter und Mütter, die auch außerhalb der Kernzeit zwischen 8 und 17 Uhr eine Betreuung für den Nachwuchs gebrauchen könnten.

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