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Lebenslänglich für den Bodenbelag: Parkett macht’s möglich

Wer bei der Bodengestaltung auf Parkett setzt, wählt einen Naturstoff, der langlebig und robust ist und für ein gutes Raumklima sorgt.

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Parkett erfreut sich als Bodenbelag nach wie vor großer Beliebtheit. Der Grund: Wer sich richtig um den Bodenbelag kümmert, kann über viele Jahre hinweg Freude an dem Boden erhalten. Welche Varianten es gibt und was bei der Pflege zu beachten ist, soll dieser Beitrag klären.

Der Parkett hat sich bereits im 19. Jahrhundert in den Wohnhäusern verbreitet. Damals wurde die wohl bekannteste Parkettform, das Stäbchenparkett noch zeitraubend verlegt. Auch die Pflege war im Vergleich zu heute noch sehr aufwendig. Die Möglichkeit, den Parkettboden zu versiegeln, brachte den Hausfrauen die gewünschte Erleichterung, denn diese machte den Fußboden pflegeleicht.

Parkett ist nicht gleich Parkett

Spricht man von Parkett, so wird damit ein hochwertiger Fußbodenbelag bezeichnet, der in vielen verschiedenen Mustern erhältlich ist. Einst wurden diese noch einzeln zusammengeklebt, heute wird Parkett vorgefertigt auf einem Untergrund ins jeweilige Zimmer transportiert. Grundsätzliche Unterschiede gibt es zwischen den folgenden Parkettarten:

Buchenparkett

Parkett aus Buche gilt als besonders umweltfreundlich, weil es aus heimischen Hölzern hergestellt wird. Buchenparkett ist jedoch sehr weich und verändert sich unter dem Einfluss von Nässe. Dieses Parkett ist weder für das Badezimmer noch für die Küche zu empfehlen.

Eichenparkett

Eichenparkett ist wohl die beliebteste Parkettvariante, denn es ist besonders widerstandsfähig, sehr dicht und dabei noch in vielen Gestaltungsvarianten wie zum Beispiel dem dunklen Eichenparkett erhältlich. Eichenparkett kann in Feuchträumen verwendet werden.

Industrieparkett

Hochkantlamellenparkett ist die fachspezifische Bezeichnung für das sehr strapazierfähige Industrieparkett. Es erinnert in der Fertigung ein wenig an das sogenannte Mosaikparkett, da es aus einzelnen Holzlamellen gefertigt wird. Obgleich es keine Normen gibt, mit denen die Industrietauglichkeit nachgewiesen werden kann, so hat sich diese Parkettart doch in öffentlichen Gebäuden bewährt.

Landhausdielen

Dieses Parkett ist den Fans von Do-it-yourself zu empfehlen, denn auch hierbei werden in der Regel vorgefertigte Elemente geliefert. Landhausdielen sind nicht nur mit einer rustikalen Einrichtung zu kombinieren, sondern sind auch in einer dunklen Farbe oder in der Zusammenstellung mit modernen Möbeln sehr vielseitig einsetzbar.

Massivholzparkett

Das Parkett ist das Pendant zum Mehrschichtparkett, denn Massivholzparkett ist aus einer durchgängigen Holzschicht mit bis zu 22 Millimeter Durchmesser. Das hat den Vorteil, dass das Parkett öfter abgeschliffen werden kann als bei einem Mehrschichtparkett, bei welchem nur die obere Lauffläche bearbeitet wird. In der Regel wird Massivholzparkett erst verlegt, dann abgeschliffen und anschließend mit Wachs, Öl oder Lack behandelt. Wer sich für Massivholzparkett entscheidet, setzt auf die Bodenvariante, die meist von einem Fachmann verlegt wird.

Mehrschichtparkett

Mehrschichtparkett wird im Fachhandel auch als Fertigparkett bezeichnet und macht seinem Namen alle Ehre, denn die Dielenbretter sind bereits versiegelt und durch die Anbringung von Nut und Feder vergleichsweise schnell selbst zu verlegen. Fertigparkett sind an folgenden drei Holzschichten zu erkennen: dem Weichholz unten, dem soliden Echtholz in der Mitte und der oberen, dickeren Nutschicht. Bei Fertigparkett besteht oft nur die oberste Holzschicht aus dem gewählten edlen Holz. Eiche, Buche und Nussbaum sind hierbei die Klassiker. Bambus oder Kork sind weitere Trends.

Mosaikparkett

Auch das Mosaikparkett ist eine Sonderform der Verlegung, für welche Mosaikplatten mit 16 Zentimeter Kantenlänge verwendet werden. In der Regel ist Mosaikparkett jedoch weniger dick als Massivholzparkett.

Stabparkett

Stabparkett bietet die größtmögliche Flexibilität beim Parkettverlegen, denn die einzelnen Stäbe sind in vier bis acht Zentimetern Breite und in 25 bis 100 Zentimetern Länge zu haben. Besonders kreativ ist es, verschiedene Holzarten zu kombinieren, so dass ein spezielles Bodenmuster entsteht. Auch hier empfiehlt es sich, auf einen Fachmann zu setzen, der Muster wie den Schiffsboden oder das Schachbrett gekonnt verlegt.

Zwei-Schicht-Boden

Wer im Zuge einer Renovierung auf Parkett setzen möchte, wählt nicht selten die Zwei-Schicht-Variante, die beispielsweise Höhenunterschiede gut ausgleicht. Gängige Holzvarianten sind dabei Eiche und Nussbaum. Verschiedene Designs ermöglichen gute Kombinationsmöglichkeiten zu altem und neuem Mobiliar.

Darum hält Parkett viele Jahrzehnte lang

Wer Parkett verlegt hat, hat – wie bei keinem anderen Bodenbelag – die Möglichkeit, regelmäßig die oberste Schicht abzuschleifen, und diese anschließend neu zu ölen oder zu versiegeln. Das ermöglicht es den Besitzern, unschöne Dellen oder Verfärbungen abzuschleifen und vergessen zu machen, ohne einen komplett neuen Boden anschaffen und verlegen zu müssen.

Grundsätzlich wird dabei in diesen Schritten vorgegangen:

  1. Möbel aus dem Zimmer räumen

Wer sich in den warmen Sommermonaten dazu entscheidet, das Parkett zu schleifen, kann die Möbel ins Freie bringen bzw. in einem Carport oder einer Garage kurzfristig lagern. Es sollte immer darauf geachtet werden, eine Möglichkeit zu haben, das Mobiliar vor Wettereinflüssen zu schützen. Grundsätzlich ist es auch möglich, den Boden in mehreren Teilabschnitten zu schleifen, doch diese Variante ist mit Mehraufwand verbunden.

  1. Parkett schleifen

Abgeschliffen wird der Boden je nach Art des Parketts (Mehrschicht- oder Massivholzparkett). Dabei wird insbesondere die alte Lackschicht abgetragen. Um möglichst staubfrei zu arbeiten, gibt es heute sogenannte Staubrückhaltesysteme, die den Holzstaub einsaugen. Parkett schleifen bedeutet, ungefähr 0,5 Millimeter der Nutzschicht abzutragen, denn so bleibt selbst bei einer nur vier Millimeter dicken Schicht genügend Laufschicht übrig. Nach dem Grobschliff folgt der Feinschliff. Dabei ist es wichtig, die Schleifrichtung bei der Bodenbehandlung nicht zu verändern.

  1. Parkett ölen oder versiegeln

Ist die obere Schicht vom Boden entfernt, ist jedem selbst überlassen, ob Wachs, Lack oder Öl aufgetragen werden soll. Einige Informationen dazu gibt es hier. Wachs und Öl ermöglichen das schnelle Ausbessern etwaiger Dellen und Kratzer. Mehr Widerstandskraft bieten hingegen lackierte Böden.

  1. Möbel wieder in die Räumlichkeiten stellen

Nach getaner Arbeit und der Reinigung von Raum und Möbeln, kann das Mobiliar wieder einziehen und auf dem neuen (alten) Parkettboden zum Verweilen einladen, ohne Spuren auf dem Boden zu hinterlassen.

Dielen abschleifen in Bauten mit Denkmalschutz

Wenn in einem Gebäude aus dem 19. bzw. frühen 20. Jahrhunderts Sanierungsarbeiten an Dielen- oder Holzböden anstehen, sind in vielen Fällen die Auflagen des Denkmalschutzes zu befolgen. Gemäß dieser Vorschriften ist der Dielenboden nicht abzuschleifen, sondern abzuziehen. Aufgrund des hohen Aufwandes und immensen Körpereinsatzes würde sich diese Technik heutzutage nicht mehr rentieren.

Bei Sanierungsarbeiten an alten Dielen- oder Holzböden ist es indes wichtig, möglichst wenig Material abzutragen. Zum Aufarbeiten bzw. Abschleifen des Dielenbodens kommen Spezialmaschinen zum Einsatz, bei denen sich der Schleifdruck präzise einstellen lässt. Auf diesem Weg wird sichergestellt, dass weniger als 1 Millimeter im Schnitt abgetragen wird.

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