Lexikon
Amsterdạm
Hauptstadt, größte Stadt und zweitgrößter Hafen der Niederlande (Regierungssitz und ständige Residenz des Königshauses ist jedoch Den Haag), an der Mündung der Amstel in das IJ (eine abgeschlossene IJsselmeerbucht), 737 000 Einwohner, als Agglomeration 1,1 Mio. Einwohner; zwei Universitäten, Akademie der Wissenschaften, Kunstakademie, Museen (Rijksmuseum, Stedelijk Museum, Van Gogh Museum u. a.). Amsterdam war 1987 Kulturstadt Europas.
Seiner ringförmig umbauten, von Grachten durchzogenen Altstadt hat Amsterdam den Beinamen „Holländisches Venedig“ zu verdanken. Die Befestigungsanlagen wurden 1996 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Sehenswürdigkeiten sind das Königliche Schloss (früher Rathaus, 17. Jahrhundert), die Oude und die Nieuwe Kerk (14./15. Jahrhundert), die Zuider- und die Westerkerk (17. Jahrhundert) sowie die zahlreichen prachtvollen Patrizierhäuser (Rembrandthaus u. a.).
Amsterdam: Magere Brug
Magere Brug in Amsterdam
Die Magere Brug, eine rekonstruierte hölzerne Zugbrücke, ist eine der vielen hundert Brücken über die Grachten Amsterdams.
© Niederländisches Büro für Tourismus Köln/Thomas Haltner
Amsterdam ist ein internationales Finanzzentrum (Banken, Börse, Versicherungen). Wirtschaftlich bedeutend sind Diamantenschleifereien, Werften und der Überseehandel. Die vielseitige Industrie umfasst Maschinen- und Fahrzeugbau, chemische, Metall-, Luftfahrt- und elektrotechnische Industrie; Verlage. Wichtige Verkehrseinrichtungen sind der Flughafen Schiphol, Nordsee- und Nordholländischer Kanal (von Seeschiffen genutzt) und die Kanalverbindungen nach Rotterdam und zum Niederrhein.
Geschichte
Amsterdam entstand durch den Bau von Schleusen an der Mündung der Amstel und erhielt um 1300 Stadtrecht. Seit 1369 Mitglied der Hanse, nahm Amsterdam Aufschwung als Zwischenhandelsplatz. 1578 schloss es sich dem Aufstand Hollands gegen Spanien an. Die Übersiedlung kapitalkräftiger Kaufleute mit weit reichenden Verbindungen nach der Blockade Antwerpens machte Amsterdam im 17. Jahrhundert zur führenden Handelsstadt Europas. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts begann jedoch ein wirtschaftlicher Niedergang der Stadt. 1810 wurde Amsterdam von Napoleon I. Frankreich einverleibt u. zur „Dritten Stadt des Kaiserreichs" (nach Paris und Rom) erklärt. Im 19. Jahrhundert bekam Amsterdam infolge einiger Kanalbauten neuen Aufschwung, als führender niederländischer Hafen wurde es jedoch von Rotterdam überflügelt. 1940–1945 stand Amsterdam unter deutscher Besatzung (Judenverfolgungen, Ende 1944 Blockade wegen Streiks). In der Nachkriegszeit wurde es ein Zentrum jugendlicher Protestströmungen in Westeuropa.

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