Lexikon
Archạikum
[
Altpräkambriumdas; griechisch
]Vor 4000–2500 Mio. Jahren: Das Archaikum
Um 4000 Mio.
Die Schalenstruktur der Erde bildet sich. Die sich langsam verfestigende Erdkruste gibt den größten Teil der in ihr enthaltenen Gase an die Uratmosphäre der Erde ab.
Aus dem Weltall geht unaufhörlich ein Hagel von kleinen und großen Meteoriten auf die Erde nieder und schmilzt durch die Aufprallenergie die junge Erdkruste immer wieder auf.
Die Bildung einer ersten, einfach strukturierten Kruste des Erdmondes ist in etwa abgeschlossen.
4000–3000 Mio.
Auf dem Mond herrscht heftiger Vulkanismus (in den heute dunkleren Gebieten, den Maria). Die heute helleren Gebiete entsprechen der frühen Erstarrungskruste des Erdtrabanten.
4000–2500 Mio.
Aus vielfach umgewandelten Gesteinen (Gneise, Granite und Grüngesteine) bauen sich erste massive Festlandkerne, so genannte Urkratone auf.
4000–590 Mio.
Die Gesteine, die sich im Präkambrium durch Erstarren bilden, sind anfangs fast ausschließlich vulkanische Ergussmassen (Vulkanite) und Magmen, die in der Tiefe der Erdkruste erkalten (Plutonite). Daneben entstehen so genannte Metamorphgesteine.
3850–3000 Mio.
In dieser Zeit entstehen die ältesten heute noch erhaltenen Gesteine.
In den Tiefen der Erdkruste kommt es in Ansammlungen radioaktiver Elemente zu nuklearen Kettenreaktionen (Kernspaltung). Die freigesetzte Hitze schmilzt das Gestein um, und es entstehen mächtige Granitdome.
3850–590 Mio.
Bereits in den ältesten bekannten Gesteinen der Erde in Grönland, Südafrika und Australien sind Eisenerze nachzuweisen.
Um 3800 Mio.
In sauerstoffloser Umgebung entsteht auf der Erde erstes Leben. Es handelt sich um kernlose Einzeller.
Die vulkanischen Grünsteingürtel, die auffallendsten Gesteinsbildungen der frühen Erdkruste, entstehen.
3800–3400 Mio.
In Grönland und Südafrika leben wahrscheinlich erste kernlose Einzeller: Isuasphären und Ramsaysphären.
3760 Mio.
In Krustengesteinen auf Grönland lagern sich erstmals Kupfererze ab.
3750–3500 Mio.
Zu den ersten Erzlagerstätten gehören Chromitanreicherungen, gelegentlich in Verbindung mit Platinmetallen.
3650–3350 Mio.
In Nordamerika und Nordeuropa setzt Granitisation ein, eine Umwandlung älterer Gesteine in Granit, die bis heute andauert.
3600 Mio.
In Australien fossilisieren erstmals Mikroorganismen, die möglicherweise bereits die Fähigkeit zur Photosynthese besitzen.
3500 Mio.
Als Onverwacht-Schichten in Südafrika und als Warawoona-Schichten in Australien lagern sich auf der Erde vermehrt Sedimente ab, die noch heute erhalten sind.
3500–3400 Mio.
In der Nähe des australischen North Pole bilden sich mächtige Sedimentschichten, die beachtliche Barytvorkommen (Schwerspat) einschließen.
3500–3100 Mio.
In Australien und Rhodesien treten erstmals so genannte Stromatolithen auf, knollenförmige Gebilde aus Kalk, an deren Entstehung Mikroorganismen (Blaualgen) beteiligt sind.
3400–3200 Mio.
In Südafrika (Onverwacht- und Figtree-Gesteinsgruppen) bildet sich erstmals Hornstein. Dabei handelt es sich um eine grau bis gelb gefärbte knollige dichte Kieselausscheidung.
3200 Mio.
Erste Gebirgsbildungen durch Auffaltung von Erdkrustenmassen spielen sich ab: Die so genannte pilbarische, luanysche und uivakische Orogenese.
Zu Beginn der ersten Faltengebirgsbildung entstehen riesige Gräben am Meeresgrund. Diese Tröge, die sich allmählich mit Sedimenten auffüllen, nennt man Geosynklinale.
3100–2500 Mio.
Die bedeutendsten Goldlagerstätten der Welt im Witwatersrand-Becken (Südafrika) entstehen.
3000–2700 Mio.
In der Sudan-Iron-Formation in Minnesota (USA) entwickeln sich erste photosynthetisch aktive Mikroorganismen.
3000–2500 Mio.
Eine erste große Phase der Bildung von Nickel- und Kupfererzen setzt ein. Sie ist an die zahlreichen Vulkanzonen der Erde gebunden.
3000–2100 Mio.
Die ersten mächtigen Goldlagerstätten des Archaikums entwickeln sich.
3000–2000 Mio.
Die typische kontinentale Erdkruste von 30 bis 35 km Mächtigkeit entwickelt sich.
2900–2800 Mio.
Im Grünsteingürtel von Südafrika entsteht eine der größten Antimonlagerstätten der Erde. Das Vorkommen wird von Zinnober (Quecksilbererz, HgS) begleitet.
2700 Mio.
Erstmals entwicklen sich vereinzelt Kalkschichten und Dolomite.
2600–2000 Mio.
Die bedeutendsten Eisenerzlager der Welt (»Superior-Typus«) entstehen.
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