Lexikon
Artmann
H(ans) C(arl), österreichischer Schriftsteller, * 12. 6. 1921 Wien, † 4. 12. 2000 Wien; gehörte zur Wiener Gruppe; virtuoser Sprachartist. Artmann wurde durch seine Wiener Dialektgedichte „med ana schwoazzn dintn“ (1958) bekannt. Lyrik: „verbarium“ 1966; „Gedichte über die Liebe und über die Lasterhaftigkeit“ 1975; „gedichte von der wollust des dichtens in worte gefasst“ 1989; „Eine Lektion wird vorbereitet“ 1998; Theaterstücke: „Die Fahrt zur Insel Nantukket“ 1970; Prosa: „Von der Wiener Seite“ 1972; „Das Prahlen des Urwaldes im Dschungel“ 1983; „Der handcolorierte Menschenfresser“ 1995; Georg-Büchner-Preis 1997.
- Erscheinungsjahr: 1958
- Veröffentlicht: Österreich
- Verfasser:
- Deutscher Titel: med ana schwoazzn dintn. gedichtar aus bradnsee
- Genre: Gedichtsammlung
Der aus Wien-Breitensee stammende experimentelle Dichter Hans Carl Artmann (* 1921) setzt mit seiner ersten Buchveröffentlichung, der in Wiener Mundart gehaltenen Gedichtsammlung »med ana schwoazzn dintn«, erschienen beim Piper Verlag in München, nicht die Tradition der Wiener Heimatdichtung fort – auf diesem Missverständnis beruht zum Teil der große Erfolg dieses Werks in Österreich –, sondern verarbeitet unter dem Einfluss des Surrealismus und der schwarzen Romantik makabre, groteske, traurige, böse und abgründige Motive. Im ersten Gedicht heißt es programmatisch: »reis s ausse dei heaz dei bluadex... daun eascht schreib dei gedicht« (reiß es aus, dein Herz, dein blutiges... dann erst schreib dein Gedicht). Für Nicht-Wiener sind dem Buch »Worterklärungen« beigegeben. Artmann erhielt 1997 den Georg-Büchner-Preis.
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