Lexikon
Bergengruen
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]Werner, deutscher Erzähler und Lyriker, * 16. 9. 1892 Riga, † 4. 9. 1964 Baden-Baden; Offizier im 1. Weltkrieg, lebte in Berlin, Solln bei München, Zürich und Baden-Baden; wurde 1936 katholisch; sah seine Mission als Dichter darin, ewige Ordnungen offenbar zu machen. Lyrik: „Die heile Welt“ 1950; „Figur und Schatten“ 1958. Romane: „Der Großtyrann und das Gericht“ 1935; „Am Himmel wie auf Erden“ 1940; Romantrilogie „Der letzte Rittmeister“ 1952, „Die Rittmeisterin“ 1954, „Der dritte Kranz“ 1962. Erzählungen, Novellen, Reisebücher; Autobiografie: „Dichtergehäuse“ (postum) 1966.
Bergengruen, Werner
Werner Bergengruen
© wissenmedia
- Erscheinungsjahr: 1935
- Veröffentlicht: Deutsches Reich
- Verfasser:
- Deutscher Titel: Der Großtyrann und das Gericht
- Genre: Roman
Werner Bergengruen (* 1892, † 1964) kritisiert in dem in einem italienischen Stadtstaat zur Zeit der Renaissance spielenden Roman »Der Großtyrann und das Gericht«, erschienen in der Hanseatischen Verlags-Anstalt in Hamburg, den Machtmissbrauch eines Herrschers ebenso wie die Feigheit seiner Untertanen, die dem Tyrannen aus Furcht keinen Widerstand entgegensetzen. Doch ist dieses Werk kein Aufruf zum Widerstand, im Gegenteil werden Tyrann und Untertanen praktisch von jeder Verantwortung entlastet, da die göttliche Ordnung auf Erden niemals verwirklicht werden könne und das menschliche Handeln immer unzulänglich und schuldhaft sei. In der Präambel heißt es: »Es ist in diesem Buche zu berichten von den Versuchungen der Mächtigen und von der Leichtverführbarkeit der Unmächtigen und Bedrohten... es soll davon auf eine solche Art berichtet werden, dass unser Glaube an die menschliche Vollkommenheit eine Einbuße erfahre. Vielleicht, dass an seine Stelle ein Glaube an des Menschen Unvollkommenheit tritt; denn in nichts anderem kann ja unsere Vollkommenheit bestehen als in eben diesem Glauben.«
- Erscheinungsjahr: 1940
- Veröffentlicht: Deutsches Reich
- Verfasser:
- Deutscher Titel: Am Himmel wie auf Erden
- Genre: Roman
In dem historischen Roman »Am Himmel wie auf Erden«, der bei der Hanseatischen Verlags-Anstalt in Hamburg erscheint, verarbeitet der 1937 aus der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossene Werner Bergengruen (* 1892, † 1964) die Geschichte des 15. Juli 1524. Für diesen Tag hatten die führenden Astrologen Europas eine Wiederholung der biblischen Sintflut vorhergesagt. Um einer Panik unter der Bevölkerung vorzubeugen, verpflichtete der brandenburgische Kurfürst Joachim I. den Hofgelehrten Carion zu absolutem Stillschweigen. Als der Kurfürst am Morgen des 15. Juli bei einem heraufziehenden Gewitter aus der Stadt flieht, beginnt in Berlin ein Aufstand gegen die Despotie des Kurfürsten unter dem Motto »Fürchtet euch nicht!«. – Zahlreiche Situationen dieses Romans sind als Parallelen zwischen der Gewaltherrschaft eines Landesfürsten und der Situation im Deutschen Reich unter der Barbarei des NS-Regimes zu verstehen. Der Aufruf »Fürchtet euch nicht!« kann als Appell zur moralischen Selbstbehauptung interpretiert werden.
- Erscheinungsjahr: 1952
- Veröffentlicht: Bundesrepublik Deutschland und DDR
- Verfasser:
- Deutscher Titel: Der letzte Rittmeister
- Genre: Erzählung
Die beim Verlag Arche in Zürich erscheinende Erzählung »Der letzte Rittmeister« ist der erste Teil einer Trilogie, die Werner Bergengruen (* 1892, † 1964) 1954 mit »Die Rittmeisterin« fortsetzt und 1962 mit »Der dritte Kranz« abschließt. Die drei Bände sind locker zusammengefügt durch die Gestalt des »ritterlichsten aller Rittmeister«, eines baltischen Adligen, dessen »wohlgearteter« Charakter und zum Teil bizarre Züge für die Größe und die Schwächen einer vergangenen Zeit stehen.
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