Lexikon

Connery

[
ˈkɔnəri
]
Sir (seit 2000) Sean, britischer Filmschauspieler, * 25. 8. 1930 Edinburgh; wurde berühmt als Darsteller des Geheimagenten „James Bond“ in Filmen nach Romanen Ian Flemings z. B.: „Dr. No“ 1962; „Liebesgrüße aus Moskau“ 1963; „Goldfinger“ 1964; weitere Rollen u. a. in „Der Name der Rose“ 1986; „Das Russland-Haus“ 1990; „Mit Schirm, Charme und Melone“ 1998; „Forrester Gefunden“ 2000; „Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“ 2003; erhielt zahlreiche Auszeichnungen.
  • Deutscher Titel: James Bond 007 jagt Dr. No
  • Original-Titel: DR. NO
  • Land: Großbritannien
  • Jahr: 1962
  • Regie: Terence Young
  • Drehbuch: Richard Maibaum, Johanna Harwood, Berkley Mather, nach einem Roman von Ian Fleming
  • Kamera: Ted Moore
  • Schauspieler: Sean Connery, Joseph Wiseman, Jack Lord, Ursula Andress
Als der Geheimdienstfilm »James Bond 007 jagt Dr. No« im September 1962 in die Kinos kommt, rechnen die Produzenten bereits mit einem sicheren Erfolg. Doch niemand, nicht einmal Hauptdarsteller Sean Connery, kann ahnen, dass mit dem Action-Krimi die genauso legendäre wie umstrittene, größte Kassenschlagerserie der 60er und 70er Jahre eingeleitet wird.
James Bond, Geheimagent im Dienste Ihrer Majestät mit der Lizenz zum Töten, hat den Auftrag, einen skrupellosen Großverbrecher unschädlich zu machen, der damit droht, amerikanische Raketen mittels radioaktiver Strahlung auf zivile Wohngebiete umzuleiten, um die Weltherrschaft zu erringen. Bond übersteht mehrere Mordanschläge, amüsiert sich als Playboy mit Stil mit Freundinnen und feindlichen Agentinnen und dringt zuletzt in die Zentrale des verstümmelten Erzbösewichts Dr. No (Joseph Wiseman) vor. Er kann den Verbrecher töten und seine Anlage zerstören. Mit Honey (Ursula Andress), seiner neuesten Eroberung, kann er in letzter Minute der finalen Explosion entrinnen.
Die beispiellose Attraktivität der 007-Filme beruht z.T. auf ihrer Fülle unterhaltsamer Effekte, von denen einige, wie der charakteristische Vorspann, die Vorführung technischer Fantasieprodukte oder die abenteuerlichen Verfolgungsjagden, in allen Folgen der Reihe auftauchen und gleichsam zum Ritual werden. Andere Erfolgsgründe liegen in der durch kalten Krieg und wachsende Konsumansprüche verunsicherten Gesellschaft: Der Geheimagent verfügt im Überlebenskampf, in der Erotik und im Luxusleben über gleichermaßen unbegrenzte Fähigkeiten, ohne je in Krisen zu geraten. In den Filmen nach »007 jagt Dr. No« wird allerdings stärker durch trocken-bissige Sprüche selbstironisch auf dieses Superhelden-Image angespielt.
Die Popularität James Bonds ruft zeitweise die Kulturkritiker auf den Plan. Ihre Vorwürfe betreffen vor allem die Darstellung brutaler Gewaltakte und das Feindbild, das in Bonds Gegnern aufgebaut wird, oftmals Schurken von betont nichteuropäischer Herkunft.
  • Deutscher Titel: Goldfinger
  • Original-Titel: GOLDFINGER
  • Land: Großbritannien
  • Jahr: 1964
  • Regie: Guy Hamilton
  • Drehbuch: Richard Maibaum, Paul Dehn, nach Ian Fleming
  • Kamera: Ted Moore
  • Schauspieler: Sean Connery, Gert Fröbe, Shirley Eaton, Tania Mallett
Der Meisterverbrecher Goldfinger (Gert Fröbe) will zusammen mit rotchinesischen Agenten die Goldvorräte in Fort Knox erpressen. James Bond lässt sich mit einem Wunderauto ausstatten, um den Gangster, der im Besitz einer Atombombe ist, zu vernichten. Durch einen Goldüberzug tötet der Bösewicht eine verräterische Agentin. Bond dringt in seine Zentrale ein und besiegt Goldfinger. Bevor 007 seinen Gegenspieler besiegt, erlegt der Agent mit Fantasiewaffen eine Armee von asiatischen Soldaten.
Der dritte Bond-Film ist einer der spannendsten und über lange Zeit erfolgreichsten. Die Klischees der Romanvorlagen werden von Regisseur Guy Hamilton in der brillant gemachten Filmversion allerdings noch gesteigert.
  • Deutscher Titel: Der Name der Rose
  • Original-Titel: DER NAME DER ROSE
  • Land: Deutschland
  • Jahr: 1986
  • Regie: Jean-Jacques Annaud
  • Drehbuch: Andrew Birkin, Gérard Brach, Howard Franklin, Alain Godard
  • Kamera: Tonnino Delli Colli
  • Schauspieler: Sean Connery, F. Murray Abraham, Christian Slater, Elya Baskin
  • Auszeichnungen: César 1987 für ausländischen Film
Regisseur Jean-Jacques Annaud (»Am Anfang war das Feuer«, 1981) unternimmt in »Der Name der Rose« erfolgreich den Versuch, ein Stück der mittelalterlichen Geschichte detailgetreu zu rekonstruieren. Die Umsetzung der sehr verschachtelten, gleichnamigen Romanvorlage von Autor Umberto Eco gelingt auf ebenso spannende wie unterhaltsame Art: Das 46-Millionen-DM-Projekt von Produzent Bernd Eichinger, dessen Innenaufnahmen z.T. in der ehemaligen Zisterzienserabtei in Eberbach gedreht werden, wird einer der erfolgreichsten Filme des Jahres.
Die Geschichte wird rückblickend erzählt. Im Jahr 1397 besuchen der Franziskanermönch William von Baskerville (Sean Connery) und sein Adlatus Adson von Melk (Christian Slater) eine Benediktinerabtei in den einsamen Hängen des Appenin in Norditalien. Sie sind in kirchlicher Mission unterwegs, um eine theologische Disputation vorzubereiten. Zwischen päpstlichen Legaten und Franziskanern soll die Frage nach der Rolle der Kirche zwischen weltlichen Machtansprüchen, dem Sammeln irdischer Reichtümer und dem christlichen Armutsgelübde diskutiert werden. Doch bevor sie mit ihren Vorbereitungen beginnen können, wird die klösterliche Ruhe durch einige rätselhafte Todesfälle erschüttert. William macht sich auf Spurensuche: Es wird den beiden Gästen sehr bald klar, dass hinter der gläubigen Fassade der Gemeinschaft mysteriöse, unheilvolle Dinge passieren und die Mönche keines natürlichen Todes gestorben sind. Das Geheimnis scheint in der Bibliothek der Abtei zu liegen. Doch bevor William das Rätsel lösen kann, trifft die Delegation des Papstes ein. Zu ihr gehört auch der gefürchtete Inquisitor Bernardo Gui (F. Murray Abraham), der nun die Aufklärung der Morde in seine Hände nimmt. Er überführt drei vermeintliche Ketzer, die nach der Folter auch geständig sind. Der Inquisitor verurteilt die drei zum Tode auf dem Scheiterhaufen.
Doch während die Feuer entzündet werden, findet William in der Bibliothek die Lösung des Rätsels. Der greise Bibliothekar Jorge steckt hinter den Morden: Er hat ein Buch mit Gift präpariert: Jorge sieht in dem Exemplar der Poetik des Aristoteles über die befreiende Kraft des Lachens eine Gefahr für den wahren Glauben. Jeder, der in dem Buch las, wurde beim Umblättern mit dem angefeuchteten Finger vergiftet. Bei dem Handgemenge zwischen den beiden Männern gerät die Bibliothek in Brand, Jorge stirbt in den Flammen.
Das Gebäude brennt bis auf die Grundmauern nieder. Der Inquisitor Bernardo Gui wird von einer aufgebrachten Menge getötet. Ein Bauernmädchen, das ebenfalls als Ketzerin verurteilt worden war, kann sich aus den Flammen retten. An all diese Begebenheiten erinnert sich der alt gewordene Adson, der die Geschichte erzählt.
  • Deutscher Titel: Das
    Russland
    -Haus
  • Original-Titel: THE RUSSIA HOUSE
  • Land: USA
  • Jahr: 1990
  • Regie: Fred Schepisi
  • Drehbuch: Tom Stoppard, nach einem Roman von John le Carré
  • Kamera: Ian Baker
  • Schauspieler: Michelle Pfeiffer, Roy Scheider, Klaus Maria Brandauer, James Fox
Der sowjetische Physiker Dante (Klaus Maria Brandauer) lässt über seine frühere Geliebte Katja (Michelle Pfeiffer) Material außer Landes schmuggeln, das beweisen kann, dass die vermeintliche Atomstärke der UdSSR real nicht existiert und somit das Wettrüsten vollkommen überflüssig ist. Der britische Verleger Blair (Sean Connery) soll das Material nun veröffentlichen.
Der britische Geheimdienst zeigt ebenfalls Interesse am Wahrheitsgehalt des brisanten Stoffes. In seinem Auftrag wird Blair in die Sowjetunion geschickt, um die Informationen zu überprüfen.
Dabei lernt der Verleger Katja kennen und lieben. Er muss sich schließlich zwischen der Politik und seinem Gefühl entscheiden.
»Das
Russland
-Haus« ist nach der Reformpolitik und dem bevorstehenden Zusammenbruch der Sowjetunion der letzte Agentenfilm seiner Art. Für die Adaption des bekannten Spionageromans von John le Carré durften die amerikanischen Produzenten erstmals an einem russischen Originalschauplatz, in Leningrad, drehen.
Die Stadt, die Menschen und das Leben dort werden in Zeiten der sowjetischen Liberalisierung in opulenten Bildern gezeigt, ohne dabei den Zerfall des Landes völlig außer Acht zu lassen.
Sean Connery, der als »007-James Bond« sonst immer auf der »anderen« Seite stand, überzeugt in der für ihn ungewohnten Rolle, unterstützt von seinen hervorragend aufspielenden Kollegen.
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