Lexikon

Delaney

[
dəˈlɛini
]
Shelagh, englische Dramatikerin, * 25. 11. 1938 Salford,  20. 11. 2011; stellte in den Dramen „A Taste of Honey“ 1958, deutsch „Bitterer Honig“ 1961, und „A Lion in Love“ 1961 das Leben in englischen Slums dar; Erzählungen: „Wodka und kleine Geldstücke“ 1963, dt. 1965.
  • Deutscher Titel: Bitterer Honig
  • Original-Titel: A TASTE OF HONEY
  • Land: Großbritannien
  • Jahr: 1961
  • Regie: Tony Richardson
  • Drehbuch: Tony Richardson, nach einem Bühnenstück von Shelagh Delaney
  • Kamera: Walter Lassally
  • Schauspieler: Dora Bryan, Rita Tushingham, Murray Melvin, Robert Stephens
Die junge Schuhverkäuferin Jo (Rita Tushingham, der in dieser Rolle ein bemerkenswertes Filmdebüt gelingt), lebt mit ihrer selbstsüchtigen Mutter (Dora Bryan) zusammen. Zweimal versucht sie, ihren Fesseln zu entfliehen. Doch ihr erster Liebhaber verlässt sie, nachdem sie von ihm schwanger wird. Mit ihrem neuen Freund, bei dem sie erstmals Geborgenheit findet, lebt sie zusammen, nachdem die Mutter nach ihrer Heirat ausgezogen ist. Doch die vertreibt nach ihrer überraschenden Rückkehr auch den neuen Freund.
Tony Richardson ist einer der Mitbegründer des als »Free cinema« bekannten britischen Autorenfilms. Die Filmemacher bemühen sich wie auch in diesem Werk um realistische Schilderungen der Welt der Arbeiter und ihrer Familien.
  • Erscheinungsjahr: 1958
  • Veröffentlicht: Großbritannien
  • Verfasser: Delaney, Shelag
  • Deutscher Titel: Bitterer Honig
  • Original-Titel: A Taste of Honey
  • Genre: Schauspiel in zwei Akten
Die 19-jährige Shelag Delaney (* 1939), Tochter eines Transportarbeiters, die im Alter von 16 Jahren von der Schule abgegangen ist und sich danach als Verkäuferin, Platzanweiserin und Busschaffnerin durchs Leben geschlagen hat, debütiert am 27. Mai im Royal Theatre in Stratford mit dem Erfolgsstück »Bitterer Honig« als Dramatikerin. Das Schauspiel ist eine weibliche Antithese zu John Osbornes »Blick zurück im Zorn« (uraufgeführt 1956). Wie die Gruppe der »zornigen jungen Männer« attackiert Delaney ein soziales System, das die Gefühle verkümmern und Verantwortlichkeit für den Mitmenschen zu einem Lippenbekenntnis verkommen lässt. Anders als Osborne lässt sie die Suche nach Glück nicht völlig in der Hoffnungslosigkeit enden, sondern am Horizont bleibt ein Hoffnungsstrahl, daß man sich mit den Umständen trotz alledem arrangieren, sich in sie »dreinfinden« kann. Das Stück, dessen Dialoge durch den Jargon von Fabrikarbeitern und den Slang von Straßenjungen geprägt sind, gestaltet das Schicksal des unehelichen irischen Mädchens Jo, das mit seiner leichtlebigen Mutter Helen eine gemeinsame Wohnung in den Slums von Manchester bezieht. Helen verlässt Jo, um einen Liebhaber zu heiraten, Jo wird von ihrem ersten Freund, einem schwarzen Matrosen, schwanger. Als der homosexuelle Kunststudent Geoffrey, der sich bei ihr einquartiert hat und sich um sie kümmert, Jo heiraten will, lehnt sie ab, obwohl sie ihn gern hat. Geoffrey muss die Wohnung verlassen, als Helen, die von ihrem Mann davongejagt worden ist, wieder auftaucht und ihre Rechte als Mutter geltend macht: Sie will sich um Jo und das Baby kümmern. Als sie jedoch erfährt, dass das Kind farbig sein wird, ist sie zutiefst schockiert und geht in die nächste Kneipe, während bei Jo die Wehen einsetzen. Die deutschsprachige Erstaufführung findet am 1. Dezember 1959 im Berliner Theater statt. Der 1961 nach dem Stück gedrehte Film wird ein Welterfolg.
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