Lexikon
Elefanten
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Elephantidaegriechisch
]einzige Überlebende der Rüsseltiere, die im Tertiär und Pleistozän mit Mastodon und Mammut ihre Hauptzeit hatten. Elefanten sind Pflanzenfresser, die sich von Gräsern, Blättern und Zweigen ernähren, mit zum Rüssel verlängerter, schlauchförmiger Nase (Tast-, Greif- und Geruchsorgan). Die oberen Schneidezähne sind als Stoßzähne (Elfenbein) ausgebildet. Elefanten leben in Mutterfamilien, männliche Tiere in eigenen Gruppen oder einzelgängerisch. Nach 22 Monaten Tragzeit wirft das Weibchen nur ein Junges (etwa alle 4 Jahre). Elefanten zeichnen sich durch ein gutes Gedächtnis und große Gelehrigkeit aus und können bis zu 70 Jahre alt werden.
Elephantidae
2 Arten in 2 Gattungen
Asiatischer Elefant
Elephas maximusAfrikanischer Elefant
Loxodonta africanaVerbreitung: Afrikanischer Elefant im tropischen Afrika, Asiatischer Elefant in Vorder- und Hinterindien
Lebensraum: Wälder, Lichtungen, Savannen
Maße: Kopf-Rumpflänge beim Afrikanischen Elefanten 6–7,5 m, beim Asiatischen Elefanten 5,5–6,4 m; Schulterhöhe beim Afrikanischen Elefanten 2,2–4 m, beim Asiatischen Elefanten 2,4–3,1 m; Gewicht beim Afrikanischen Elefanten bis 7,5 t, beim Asiatischen Elefanten bis 5 t
Lebensweise: Mutterfamilien, die oft größere Einheiten bilden
Nahrung: Pflanzen, hauptsächlich Gras, aber auch Zweige, Früchte, Knospen, Blätter, Wurzeln
Tragzeit: 22 Monate
Zahl der Jungen pro Geburt: 1, selten 2
Höchstalter: 40–70 Jahre
Gefährdung: beide Arten, besonders aber der Asiatische Elefant, bedroht durch Lebensraumzerstörung und Wilderei, geschützt durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen
Elefanten
Elefanten
© wissenmedia/Rita Reiser
Infraschall als Mittel der Verständigung
Schon lange haben Wissenschaftler gerätselt, wie Elefanten sich miteinander verständigen. Zwar können sie eine größere Zahl von Lautäußerungen in Form von Trompetenstößen und ähnlichem von sich geben, aber ein großer Teil ihres Verhaltens, wie zum Beispiel das Wiederfinden von abhanden gekommen Kindern und das Zusammenrufen der Herde, spielt sich ab, ohne dass Menschen irgendwelche Lautäußerungen wahrgenommen hätten. Zwar wussten erfahrene Elefantenforscher von grollenden, schnurrenden Lauten zu berichten, doch konnten diese nicht die Erklärung für das Funktionieren dieser Verständigungsleistungen sein.
Erst die amerikanische Wissenschaftlerin K. B. Payne löste 1984 das Rätsel. Nachdem sie bei Elefanten im Zoo von Portland/Oregon meinte etwas vernommen zu haben, das wie der tiefste Ton einer Orgelpfeife oder die Druckwelle eines entfernten Gewitters zu spüren war, stellte sie Versuche mit hoch empfindlichen Messapparaten in Schallbereichen jenseits unseres Hörvermögens an. Dabei fand sie des Rätsels Lösung: Elefanten verständigen sich mittels Infraschall im Bereich von 14–24 Hz, der im Wesentlichen unterhalb der menschlichen Hörschwelle liegt. Nur vereinzelte Obertöne reichen in den Bereich des menschlichen Gehörs hinein. Inzwischen konnten etwa 30 verschiedene Rufe von Elefanten entschlüsselt werden, die über große Entfernungen die Kommunikation zwischen den Artgenossen ermöglichen: Die Elefanten können sich gegenseitig warnen, locken, drohen oder zum Aufbruch blasen. Vermutlich können sie sogar gezielt ein anderes Tier ansprechen .
In den Savannen Afrikas beheimatet ist der Afrikanische Elefant (Loxodonta africana), mit sehr großen Ohren. Er ist das größte Landsäugetier mit 3,20–3,70 m Schulterhöhe und einem Gewicht von bis zu 7,5 t. Beide Geschlechter tragen Stoßzähne. Die Rüsselspitze mündet in zwei gegenständige „Finger“. Ende des letzten Jahrhunderts gingen die Bestände aufgrund der Jagd nach Elfenbein drastisch zurück. Heute sind sie durch die Ausbreitung landwirtschaftlicher Flächen und den Verlust an Lebensraum bedroht, in manchen Nationalparks kommt es allerdings inzwischen wieder zu einer stetigen Bestandszunahme. In den Regenwäldern Westafrikas lebt der kleinere, rundohrige Waldelefant (Loxodonta cyclotis), früher als Unterart des Afrikanischen Elefanten eingestuft. Er erreicht nur eine Schulterhöhe von 2,40 m. Der Asiatische Elefant (Elephas maximus) ist in Vorder- und Hinterindien, Malaysia, Borneo, Sumatra und Sri Lanka heimisch und kommt dort nur noch in den Regenwäldern vor. Mit einer Schulterhöhe von 3 m ist er kleiner als der Afrikanische Elefant und hat auch kleinere Ohren. Im Allgemeinen tragen nur die Männchen Stoßzähne. Der Rüssel ist mit nur einem „Finger“ versehen. Früher wegen des Elfenbeins dezimiert, sind die Bestände heute durch die Zersiedelung ihres Lebensraums bedroht.
Obwohl der Asiatische Elefant, Elephas maximus (links), und der Afrikanische Elefant, Loxodonta africana (rechts), einander ziemlich ähnlich sind, gibt es hinreichende Unterschiede, um sie gut auseinander halten zu können. | ||
Asiatischer Elefant | Afrikanischer Elefant | |
---|---|---|
Schulterhöhe | bis 3,10 m | bis 4 m |
Rücken | konvex | konkav |
Ohren | klein | groß |
Vorderkopf | konkav | konvex |
Stoßzähne | bei den Männchen unterschiedlich in der Größe,bei den Weibchen klein oder ganz fehlend | bei den Männchen groß, beiden Weibchen kleiner und schlanker, selten fehlend |
Rüssel | mit einem "Finger" | mit zwei"Fingern" |
Elefant (Afrikanischer)
Afrikanischer Elefant
© RCS Libri & Grandi Opere SpA Milano/Il mondo degli animali
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