Lexikon

Fingerabdruck

Daktylogramm
Wiedergabe des Hautleistenbildes, der Papillarleistenstrukturen, eines Fingerendgliedes (Fingerbeere); von Nutzen für kriminalistische Zwecke oder als Identitätsnachweis. Die Haut der menschlichen Fingerspitzen zeigt gewisse Linien (Schleifen, Bogen, Spiralen, Doppelbogen u. a.), die Tastleistenfiguren. Diese Linien werden gebildet durch Reihen von Tausenden der mikroskopisch kleinen Öffnungen der Schweißporen. Diese Poren stoßen ständig winzige Schweißtröpfchen aus. Deshalb zeigen alle Gegenstände, die mit den Fingern berührt werden, die Schweißfiguren bzw. Fingerabdrücke. Da die Fingerspitzenabdrücke eines Menschen einzigartig sind (Wahrscheinlichkeit, dass der Abdruck z. B. des Daumens bei zwei Menschen gleich ist: 1 zu 64 Mrd.) und sich ein Leben lang nicht verändern, hat die Kriminalistik bereits im 19. Jahrhundert Methoden der Sichtbarmachung und Sicherung von Fingerabdrücken sowie der Klassifizierung entwickelt; in Deutschland wurde die Daktyloskopie 1903 eingeführt. Im heute automatisierten Fingerabruck-Identifizierungssystem AFIS des Bundeskriminalamts, das die Fingerabdrücke von mehr als 3 Mio. Personen gespeichert hat, werden jährlich rund 13 000 Fingerabrücke identifiziert.
Hersteller von biometrischen Erkennungssystemen setzen den Fingerabdruck ein, um die Identität einer Person zu ermitteln oder die behauptete Identität zu bestätigen oder zu widerlegen, um so berechtigte Personen von unberechtigten zu trennen. Dabei wird der präsentierte Fingerabdruck mit einem Referenzdatensatz verglichen. Da die Datensätze für die biometrische Identifikation um den Faktor 250 bis 1000 kleiner sind als bei der kriminaltechnischen Verarbeitung, arbeiten biometrische Systeme dadurch ungenauer und können z. B. einen „Berechtigten“ nur mit einer systemtypischen Wahrscheinlichkeit erkennen. Seit November 2007 werden in jedem neu beantragten deutschen Reisepass zwei Fingerabdrücke auf einem Chip gespeichert. Die Abdrücke werden elektronisch von Scannern aufgenommen. Sie sollen den Pass fälschungssicherer machen.
Als das ferne Kuipergürtel-Objekt Quaoar einen Hintergrundstern passierte, wurde dessen Licht von Ringmaterie absorbiert, die den Zwergplaneten in einer Distanz von 6,4 Quaoar-Radien umkreist. Doppelt so weit entfernt ist der 80 Kilometer große Mond Weywot (links unten). Der helle Stern oben ist unsere Sonne. ©Illustration: ESA/ATG
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