Lexikon
Gaullịsmus
[
go-
]die von C. de Gaulle gegründete und geführte politische Bewegung und das von ihr geschaffene politische System in Frankreich. Zu unterscheiden sind vier Abschnitte:
Gaulle, Charles de
Charles de Gaulle
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1. die Bewegung Freies Frankreich, die seit 1943 immer mehr an Bedeutung gewann und schließlich 1944/45 eine führende Rolle bei der Wiederherstellung der unabhängigen Französischen Republik spielte.
2. der Rassemblement du Peuple Français (RPF) [„Bewegung des Französischen Volkes“], den de Gaulle nach seinem Rücktritt 1947 als „überparteiliche“ Bewegung gründete, jedoch nach großen Stimmverlusten 1953 wieder auflöste.
3. das von de Gaulle nach seiner Rückkehr an die Macht 1958 geschaffene Staats- und Regierungssystem der Fünften Republik, gekennzeichnet durch die Machtstellung des Präsidenten der Republik und die Erleichterung von Volksabstimmungen, im persönlichen Regierungsstil de Gaulles geprägt durch seine direkten Appelle an das Volk (häufige Radio- und Fernsehansprachen, Reisen in die Provinzen).
4. der „Gaullismus nach de Gaulle“: Unter der Führung J. Chiracs wurde der Übergang vom Präsidential- zum Parteigaullismus vollzogen, der sich 1976 im Rassemblement pour la République (RPR) organisierte (Neogaullismus). Chirac konnte 1995 die Präsidentschaftswahlen gewinnen. 1999 gründeten national-konservative Gaullisten den Rassemblement pour la France (RPF). Bei den Präsidentschaftswahlen 2002 wurde Chirac im Amt bestätigt. Für die Parlamentswahlen im gleichen Jahr bildete der RPR mit anderen bürgerlichen Parteien die Union für die Präsidentenmehrheit (Union pour la Majorité Présidentielle, UMP), die die absolute Mehrheit der Mandate gewann. Danach beschloss der RPR seine Selbstauflöung und ging in der UMP auf, die sich im November 2002 unter dem neuen Namen Union pour un Mouvement Populaire als Partei konstituierte.
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