Lexikon
Globalisierung
Bezeichnung für eine zunehmende internationale Verflechtung der Volkswirtschaften durch grenzüberschreitenden Handel mit Gütern, Dienstleistungen, Kapital und technischem Wissen; sichtbar an der Entwicklung des Welthandels und der Auslandsinvestitionen. Beide Größen haben seit 1990 weit stärker zugenommen als die Weltproduktion.
Treibende Kräfte der Globalisierung
Globalisierung wird heute maßgeblich durch neue Informations- und Kommunikationstechnologien und neue Organisationsformen der betrieblichen Produktion vorangetrieben. Weltweite Vernetzung der elektronischen Kommunikationswege, computergestützte Logistik und hoch entwickelte Transportmethoden führen zu weltweiter Verschmelzung der Märkte für Arbeit und Kapital, Güter und Dienstleistungen. Sie erweitern so die Wahlmöglichkeiten der Unternehmen für Produktionsstandorte und Absatzmärkte.
Hauptakteure der Globalisierung sind multinationale Unternehmen, die mit Investitions-, Produktions- und Marktstrategien den Charakter des internationalen Handels bestimmen. Globalisierung wäre aber nicht denkbar ohne einen Abbau von Handelshemmnissen und ohne die Handelsvereinbarungen zwischen den Mitgliedern der Welthandelsorganisation (WTO) insbesondere seit Mitte des 20. Jh. Diese Maßnahmen haben die Austauschbeziehungen der Industriestaaten sowie zwischen ihnen und den Entwicklungsländern grundlegend verändert.
Weit fortgeschritten ist die Globalisierung des Handels mit Devisen, Wertpapieren und Krediten. Große Banken sind international ausgerichtet und bieten Finanzierungsinstrumente weltweit an. An Handelsplätzen der Devisenmärkte für die Währungen der Industrieländer – vor allem New York, London, Tokyo, Frankfurt am Main – treffen Angebot und Nachfrage aus aller Welt aufeinander. Devisen werden rund um die Uhr gehandelt, geringfügige lokale Wechselkursunterschiede durch Gewinn bringenden An- und Verkauf der betreffenden Devisen innerhalb kürzester Zeit ausgeglichen. Das hat zu einer enormen Ausweitung des täglichen Umsatzes im Devisenhandel geführt, der den Warenhandel weit hinter sich lässt.
Chancen und Probleme der Globalisierung
Wachstum des Welthandels bringt Wohlstandsgewinne, da Güter und Dienstleistungen dort hergestellt und verkauft werden können, wo dies mit dem günstigsten Preis-Kosten-Verhältnis verbunden ist. Allerdings ist die Verteilung dieser Gewinne insbesondere zwischen Industrie- und Entwicklungsländern umstritten. Darüber hinaus engt Globalisierung die wirtschafts-, sozial- und umweltpolitische Gestaltungsfreiheit vor allem kleinerer Volkswirtschaften ein.
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