Lexikon
Hepatịtis
[
die; griechisch
]Hepatitisvirus/Virushepatitis, Gelbsucht
Hepatitisvirus/Virushepatitis, Gelbsucht
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entzündliche Erkrankung der Leber, die zu Schädigungen der Leberzellen führt. Hepatitis kann durch Viren (Virushepatitis), Bakterien, Einzeller, Parasiten, Lebergifte, Alkohol oder Arzneimittel verursacht werden. Am häufigsten sind die weltweit verbreiteten verschiedenen Formen der Virushepatitis, die sich im akuten Stadium zunächst schleichend durch Abgeschlagenheit, Beschwerden im rechten Oberbauch, Leberschwellung, Gelenk- und Gliederschmerzen, später auch durch leichtes Fieber, Verdauungsstörungen, Übelkeit und Erbrechen äußern. Bei einem Drittel der Erkrankten kommt es durch Leberfunktionsstörungen nach 6–10 Wochen zur Gelbsucht, die mit Stuhlentfärbung, Dunkelfärbung des Urins und Juckreiz einhergeht. Eine chronische Hepatitis liegt vor, wenn die Leberentzündung länger als 6 Monate anhält.
Abhängig vom Virustyp unterscheidet man verschiedene Formen. Die in Deutschland häufigste Form ist die Hepatitis A, hervorgerufen durch das Hepatitis-A-Virus, als typische Reisekrankheit aus wärmeren Ländern (Mittelmeerraum, Afrika, Asien, Südamerika) eingeführt. Die orale Schmier- und Schmutzinfektion erfolgt meist über verseuchtes Trinkwasser oder Nahrungsmittel bei einer Inkubationszeit von 12–50 Tagen. Eine durchgemachte Hepatitis A führt in der Regel zu lebenslanger Immunität. Die Übertragung der hoch infektiösen Hepatitis B erfolgt über Blut, Speichel u. a. Körperflüssigkeiten (z. B. durch verunreinigte Drogenspritzen, Geschlechtsverkehr, Blutübertragungen – seit der Einführung routinemäßiger Tests jedoch selten). Die häufig schwer verlaufende akute Hepatitis B hat eine Inkubationszeit von 30–180 Tagen. Die Hepatitis C war vor Einführung der Tests für Blutprodukte und -spender die häufigste der durch Bluttransfusionen übertragenen Hepatitisarten, kann aber auch über andere Körperflüssigkeiten übertragen werden. Die Inkubationszeit beträgt 4–12 Wochen. Die Hepatitis D tritt nur in Kombination mit einer Infektion durch Hepatitis-B-Viren auf und zeigt dann einen schweren Krankheitsverlauf. Die akute und recht milde verlaufende Hepatitis E, die nur in tropischen und subtropischen Ländern beheimatet ist, heilt in der Regel ohne Folgeschäden aus. Erst vor wenigen Jahren wurde eine weitere Virushepatitis, Hepatitis G, entdeckt. Sie tritt meist im Zusammenhang mit Hepatitis-C-Infektionen auf und wird vor allem durch Blut oder Blutprodukte übertragen. Unklar ist noch, ob es sich hierbei um ein eigenständiges Krankheitsbild handelt.
Während Hepatitis A und E im Allgemeinen ohne Komplikationen ausheilen, können die Formen B, C und D zu chronischen Verläufen bis hin zu Leberversagen führen. Schutzimpfungen sind möglich gegen die Formen A, B und D und werden für die entsprechenden Risikogruppen (z. B. Angehörige von Heilberufen, Drogenabhängige, Prostituierte, Reisende in Risikoländer) empfohlen. Zur endgültigen Diagnose einer Infektion wird eine Blutuntersuchung (Antikörperbestimmung) durchgeführt. Die Behandlung einer akuten Hepatitis erfolgt durch Bettruhe und Diät, bei chronischen Verläufen werden Interferone und Virustatika eingesetzt, bei Leberversagen und schwerer Leberzirrhose bleibt nur die Lebertransplantation.
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