Lexikon

Herzog

Werner, eigentlich Werner H. Stipetic, deutscher Filmregisseur, * 5. 9. 1942 München; stellt in seinen Kurz-, Dokumentar- und Spielfilmen vor allem Menschen in Extremsituationen dar; Regie u. a. bei „Lebenszeichen“ 1968; „Jeder für sich und Gott gegen alle“ 1974; „Nosferatu Phantom der Nacht“ 1978; „Fitzcarraldo“ 1981; „Wo die grünen Ameisen träumen“ 1984; „Schrei aus Stein“ 1991; „Mein liebster Feind“ 1999; „Invincible“ 2001; „Grizzly Man“ 2005; „Bad Lieutenant: Port of Call New Orleans“ 2009; „Die Höhle der vergessenen Träume“ 2011.
  • Deutscher Titel: Lebenszeichen
  • Original-Titel: LEBENSZEICHEN
  • Land: Deutschland
  • Jahr: 1968
  • Regie: Werner Herzog
  • Drehbuch: Werner Herzog
  • Kamera: Thomas Mauch
  • Schauspieler: Peter Brogle, Wolfgang Reichmann, Athina Zacharopoulou, Wolfgang von Ungern-
    Sternberg
Ein deutscher Soldat wird im Zweiten Weltkrieg auf eine griechische Insel abseits vom Kampfgeschehen versetzt, um eine Verwundung auszukurieren. Die Untätigkeit führt ihn jedoch in den Irrsinn, aus dem ihn auch die Begegnung mit einer einheimischen Frau nicht befreien kann. Nach dem erfolglosen Versuch, mit selbstgebauten Raketen die nahe gelegene Stadt zu zerstören, wird er schließlich überwältigt.
Werner Herzog findet mit seinem Debütfilm großes Echo bei der Kritik und steigt später zu einem der Starregisseure des europäischen Kunstkinos auf. Wie in seinem Erstling geht er oft an fremdartige Schauplätze, um in seiner Filmarbeit elementaren menschlichen Problemen eine neue Sicht zu geben.
  • Deutscher Titel: Nosferatu Phantom der Nacht
  • Original-Titel: NOSFERATU PHANTOM DER NACHT
  • Land: Deutschland
  • Jahr: 1978
  • Regie: Werner Herzog
  • Drehbuch: Werner Herzog, nach einem Roman von Bram Stoker
  • Kamera: Jörg Schmidt-Reitwein
  • Schauspieler: Klaus Kinski, Isabelle Adjani, Bruno Ganz, Jacques Dufilho
Nach dem Murnau-Meisterwerk »Nosferatu Eine Symphonie des Grauens« von 1922 dreht Herzog eine eigene Version der klassischen Vampirgeschichte mit traumverlorenen Landschaftsbildern und statischen, gemäldehaften Szenen. Nosferatu erscheint nicht nur als Inkarnation des Grauens, sondern auch als bedauernswertes Geschöpf, das unter seiner Einsamkeit leidet. Nach seinem Untergang lebt das Böse allerdings weiter: So trägt Herzog den Verunsicherungen und Ängsten der Zeit Rechnung.
  • Deutscher Titel: Fitzcarraldo
  • Original-Titel: FITZCARRALDO
  • Land: Deutschland
  • Jahr: 1981
  • Regie: Werner Herzog
  • Drehbuch: Werner Herzog
  • Kamera: Thomas Mauch
  • Schauspieler: Klaus Kinski, Claudia Cardinale, José Lewgoy, Miguel Angel Fuentes
Der Ire Brian Sweeney Fitzgerald (Klaus Kinski), genannt Fitzcarraldo, ist von der Idee besessen, im peruanischen Iquitos um 1900 ein Opernhaus zu errichten. Die Erschließung eines Kautschukfeldes soll ihm die notwendigen Mittel für seinen Traum verschaffen. Mit dem Flussdampfer »Molly Adria« beginnt er seine Amazonas-Expedition. Um Stromschnellen und unpassierbare Stellen überwinden zu können, muss sein Schiff sogar mit der Hilfe Hunderter von Indianern über einen Berg transportiert werden.
Mit Werner Herzog als Regisseur und Klaus Kinsky als Hauptdarsteller ist der Film von zwei exzentrischen Persönlichkeiten geprägt. Das umstrittene Werk erzählt mit spektakulären Mitteln die Geschichte eines Träumers, der versucht, Unmögliches zu realisieren. Einen besonderen Reiz auf den Zuschauer vermag die gewaltige Naturkulisse der südamerikanischen Regenwälder auszuüben.
  • Deutscher Titel: Wo die grünen Ameisen träumen
  • Original-Titel: WO DIE GRÜNEN AMEISEN TRÄUMEN
  • Land: Deutschland
  • Jahr: 1984
  • Regie: Werner Herzog
  • Drehbuch: Werner Herzog
  • Kamera: Jörg Schmidt-Reitwein
  • Schauspieler: Bruce Spence, Wandjuk Marika, Roy Marika, Ray Barrett
Mitten in der australischen Wüste befindet sich ein heiliger Platz der Ureinwohner. Hier, so erzählt die Legende, erschufen die grünen Ameisen mit ihren Träumen die Welt. Eine mächtige Minengesellschaft erhebt Anspruch auf das Gebiet, da hier reiche Uranvorkommen vermutet werden. Immer weiter dringt der Tross der Minenarbeiter vor. Als der Geologe Hackett (Bruce Spence) zwischen die streitenden Fronten gerät, schlägt er sich auf die Seite der Aborigines, die sich zunächst auch erfolgreich wehren können. Die Bauarbeiten werden aber nur für kurze Zeit eingestellt: In einem Prozess vor dem Obersten Gericht wird ihr Anliegen zurückgewiesen. Technischer Fortschritt und Gewinninteresse siegen über Tradition und Kultur.
In wunderschönen Bildern erzählt Werner Herzog eine zivilisationskritische Fabel über den rücksichtslosen Umgang mit der Natur und den Menschen.
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