Lexikon
Kelten
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griechisch Keltoi, lateinisch Celtae, auch Galli; Galatae„die Tapferen“, „die Erhabenen“ oder „die Hohen“
]Europa: Völker und Sprachen
Europa: Völker und Sprachen
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In Italien siedelten sich in der Poebene Insubrer, Boier, Cenomanen und Senonen an. Von dort aus besiegten sie mehrfach die Etrusker, 387 v. Chr. in der Schlacht an der Allia auch die Römer und plünderten Rom. Seit dem Beginn des 3. Jahrhunderts v. Chr. jedoch dehnten die Römer ihren Machtbereich auch auf die keltisch besiedelten Gebiete Norditaliens aus und gliederten sie als „Gallia cisalpina“ Anfang des 1. Jahrhunderts v. Chr. ihrem Reich ein. Vom 4. Jahrhundert v. Chr. an wurde der Balkan besiedelt. 278 v. Chr. überquerten die Tektosagen, Trokmer und Tolistobogier (bekannt als Galater) den Hellespont und siedelten sich in Anatolien an.
Mit dem Ausgang des 3. Jahrhunderts v. Chr. endete die keltische Expansion. Der Kontakt mit den Kulturen des Mittelmeerraumes führte im keltischen Kerngebiet zu vielen Neuerungen: Herausbildung einer neuen Adelsherrschaft, Anlage befestigter, stadtähnlicher Siedlungen (Oppidum) als Stammeszentren mit eigener Münzprägung und spezialisierten Werkstätten.
Über die Kultur der Spätzeit auf linksrheinischem Gebiet ist man durch Cäsars „De bello gallico“ relativ gut unterrichtet. Cäsar unterschied verschiedene Stämme der Kelten: Helvetier, Sequaner, Häduer, Biturigen, Boier, Allobroger, Arverner, Senonen, Treverer und Lingonen. Seinem Bericht nach gab es eine dreischichtige Gesellschaftsstruktur: Alle Macht lag bei der Ritterschaft (equites) und den Druiden. Letzteren oblagen alle Entscheidungen und Rechtsstreitigkeiten. Ihr Wissen war geheim und durfte nur mündlich überliefert werden. Die dritte Schicht, das Volk, konnte zwar zu Volksversammlungen zusammenkommen, war aber meist vom Adel abhängig und ihm zum Gehorsam verpflichtet. Nach Lucanus im „Bellum civile“ hießen die drei höchsten Götter der Kelten Taranis, Teutates und Esus. Wie weit sich die geschilderten Verhältnisse auch auf die rechtsrheinischen Kelten übertragen lassen, ist unklar.
Cäsars Kämpfe in Gallien (58–51 v. Chr.) führten, durch die Uneinigkeit der Kelten begünstigt, zur völligen Unterwerfung der linksrheinischen Kelten und zur Einverleibung ihres Gebietes in das Römische Reich als „Gallia transalpina“. Gleichzeitig bedrängten die Germanen und Daker die Kelten. Seit 16 v. Chr. begannen die Römer mit der Eroberung der späteren Provinzen Noricum (etwa das heutige Österreich), Pannonien (ungarische Tiefebene) und Raetien (Alpen und Südwestdeutschland). Damit verloren die letzten keltischen Landstriche ihre Unabhängigkeit an die Römer. Keltische Tradition lebte nur in wenigen Rückzugsgebieten fort, z. B. in Schottland, Irland, Wales und in der Bretagne. Die Keltisch sprechenden Stämme Britanniens und Irlands wurden im Altertum nie als Kelten bezeichnet, sondern erst seit den Sprachforschungen des 18. Jahrhunderts.
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