Lexikon

Lbitsch

Ernst, deutscher Filmregisseur, * 29. 1. 1892 Berlin,  30. 11. 1947 Hollywood; zunächst Schauspieler am Deutschen Theater in Berlin bei M. Reinhardt wandte sich Lubitsch 1913 dem Kino zu. Nach dem 1. Weltkrieg profilierte er sich als Regisseur in unterschiedlichen Genres und inszenierte mit P. Negri, H. Porten und E. Jannings die ersten UFA-Großfilme: „Die Austernprinzessin“ 1919, „Madame Dubarry“ 1919, „Anna Boleyn“ 1920; „Das Weib des Pharao“ 1922. 1922 ging Lubitsch in die USA und schuf mit einem subtilen Inszenierungsstil (Lubitsch-Touch) erotisch grundierte Gesellschaftskomödien, die ihn zu einem gefragten Regisseur in Hollywood machten: „Rosita“ 1923; „Die Ehe im Kreise“ 1924; „Das verbotene Paradies“ 1924; „Alt-Heidelberg“ 1927 u. a. Lubitsch konnte seine erfolgreiche Karriere auch nach dem Ende der Stummfilmära mit Musikfilmen und Komödien fortsetzen: „Liebesparade“ 1929; „Ärger im Paradies“ 1932; „Serenade zu dritt“ 1933; „Die lustige Witwe“ 1934; „Engel“ 1937; „Blaubarts achte Frau“ 1938; „Ninotschka“ 1939; „Rendezvous nach Ladenschluss“ 1940; „Sein oder Nichtsein“ 1942 u. a. Mit „Ein himmlischer Sünder“ (1943) drehte Lubitsch, dem das NS-Regime 1935 die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt hatte, seinen ersten Farbfilm.
  • Deutscher Titel: Madame Dubarry
  • Original-Titel: MADAME DUBARRY
  • Land: Deutsches Reich
  • Jahr: 1919
  • Regie: Ernst Lubitsch
  • Drehbuch: Norbert Falk, Hanns Kräly
  • Kamera: Theodor Sparkuhl, Kurt Waschneck
  • Schauspieler: Pola Negri, Emil Jannings, Harry Liedtke
Ernst Lubitschs Film »Madame Dubarry« öffnet dem Regisseur und der Hauptdarstellerin Pola Negri das Tor nach Hollywood.
Bereits 1918 drehten Lubitsch und die Negri zusammen zwei Filme: »Die Augen der Mumie Ma«, einen Abenteuerstreifen um eine junge Araberin, und die Dreiecksgeschichte »Carmen«. In »Madame Dubarry« spielt Pola Negri jene einfache Näherin, die zur Mätresse Ludwigs XV. aufsteigt und während der Französischen Revolution hingerichtet wird. Trotz historischer Ungenauigkeiten gelingt es Lubitsch, die Handlungsfäden durch seine Regie zusammenzuhalten und die Motive der Personen überzeugend herauszuarbeiten.
Lubitsch, der zuvor allein durch Komödien hervortrat, erweitert seinen künstlerischen Spielraum mit diesen Filmen bedeutend. Auch auf dem komischen Sektor schafft er mit »Die Austernprinzessin« und »Die Puppe« 1919 abgründig-groteske Meisterwerke.
  • Deutscher Titel: Anna Boleyn
  • Original-Titel: ANNA BOLEYN
  • Land: Deutsches Reich
  • Jahr: 1920
  • Regie: Ernst Lubitsch
  • Drehbuch: Fred Orbing, Hanns Kräly
  • Kamera: Theodor Sparkuhl
  • Schauspieler: Henny Porten, Emil Jannings, Paul Hartmann, Aud Egede Nissen
Mit ihrer Titelrolle in dem Ernst-Lubitsch-Film »Anna Boleyn« festigt Henny Porten ihre Stellung als beliebtester deutscher Kinostar, ebenso wie in der zweiten Lubitsch-Produktion des Jahres, »Kohlhiesels Töchter«. In dem Historienfilm spielt Henny Porten die Ehefrau des englischen Königs Heinrich VIII. (Emil Jannings), um derentwillen dieser mit dem Papst der ihm die Scheidung von seiner Frau Katharina verweigert bricht und die anglikanische Kirche begründet. Da Anna ihm keinen Thronerben schenkt, wendet sich der Monarch von ihr ab und lässt sie unter dem Vorwurf des Ehebruchs hinrichten.
Henny Porten (18901960) übernahm bereits als Jugendliche die ersten Filmrollen. Sie trat, meist unter der Regie ihres Vaters Franz Porten, in frühen Tonbildern Oskar Messters auf, so etwa in »Lohengrin«.
Einem größeren Publikum wurde Henny Porten durch ihre Hauptrolle in »Das Liebesglück einer Blinden« (1911) bekannt, einem rührseligen Melodram über die Liebe zwischen einer jungen Frau und einem Augenarzt, der ihr durch eine Operation das Augenlicht zurückgibt. Ihre Popularität bleibt jedoch, anders als bei Pola Negri, auf das deutsche Publikum beschränkt, da sie nicht den Typus der Frau von Welt verkörpert, sondern zumeist als liebes Mädchen oder entzückende Unschuld vom Lande auftritt.
Die Meinung der Kritik bezüglich Hennys Portens schauspielerischer Leistung ist geteilt: Was auf einige ergreifend wirkt, kommt anderen hölzern und uncharmant vor.
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