Lexikon
Mịmikry
[
die; englisch
]auf Signalfälschung beruhende Schutzanpassung bei Tieren (im weiteren Sinne auch bei Pflanzen): 1. Bates’sche Mimikry: Nachahmung eines geschützten – wehrhaften oder giftigen – Tieres durch ein harmloses, genießbares, das dadurch geschützt ist; z. B. Hornisse durch den Hornissenschwärmer. – 2. Müller’sche Mimikry: Ähnlichkeit zweier oder mehrerer geschützter Arten, die ein Warnkollektiv bilden, das dem Räuber ein leichteres Erlernen der Ungenießbarkeit gestattet. Kann mit der Bates’schen Mimikry kombiniert sein. – 3. Mertens’sche Mimikry: Nachahmung einer weniger giftigen durch eine sehr giftige Art, deren Gift unfehlbar tötet. Ein Räuber hätte ohne Vorhandensein der weniger giftigen Art keine Gelegenheit mehr zu lernen, dass Tiere mit einer bestimmten Zeichnung zu meiden sind. Vor allem bei sog. Korallenschlangen des tropischen Amerika. Oft kombiniert mit der Bates’schen Mimikry. – 4. Peckham’sche oder Angriffs-Mimikry: Vortäuschung von (Futter-)Signalen zum Nahrungserwerb; z. B. Anglerfische, die mit Hautanhängen einen Wurm vortäuschen und so Beute anlocken. – 5. Tarn- oder Irritier-Mimikry: z. B. Augenflecken und bewegliche Stacheln bei Fischen und Schmetterlingsraupen. – 6. Innerartliche Mimikry: z. B. Nachahmung der weiblichen roten Brunftschwellung durch Mantelpavian-Männchen zur Beschwichtigung ranghöherer Männchen. – 7. Phyto- oder Pflanzen-Mimikry ist ebenfalls weit verbreitet. So gleicht die Blütengestalt einiger Ophrys-Arten Bienen oder Hummeln, die dann bei Kopulationsversuchen die Blüte bestäuben.
Birnenschwebfliege: Kopf
Kopf der Birnenschwebfliege
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© RCS Libri & Grandi Opere SpA Milano/Il mondo degli animali
Nachtpfauenauge (Wiener)
Wiener Nachtpfauenauge
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