Lexikon
Mussolịni
Die faschistische Auffassung ist antiindividualistisch, folglich für den Staat; sie ist für den einzelnen Menschen, insoweit dieser mit dem Staate zusammentrifft, der das Bewusstsein und den Willen des Menschen in seinem geschichtlichen Dasein verkörpert. Sie ist gegen den klassischen Liberalismus, welcher der Notwendigkeit, gegen den Absolutismus zu reagieren, entsprossen ist, und welcher seine geschichtliche Tätigkeit beendet hat, seitdem der Staat zum Gewissen selbst und zum Willen des Volkes geworden ist. Der Liberalismus leugnete den Staat im Interesse des Individuums; der Faschismus bejaht wieder den Staat als das wahre Wesen des Individuums. Und wenn die Freiheit das Vorrecht des realen Menschen und nicht des vom Liberalismus erfundenen Scheinmenschen sein soll, ist der Faschismus für die Freiheit. Und zwar für die einzige Freiheit, die etwas Ernstes sein kann, die Freiheit des Staates und des Menschen im Staate. In der Tat ist für den Faschisten alles im Staate und nichts Menschliches oder Geistiges besteht außerhalb des Staates. In diesem Sinne ist der Faschismus totalitär und der faschistische Staat, als Zusammenfassung und Einheit aller Werte, deutet, entwickelt und beherrscht das ganze Leben des Volkes...
Nach dem Sozialismus zerschmettert der Faschismus die Gesamtheit der demokratischen Ideologien, sowohl in ihren theoretischen Voraussetzungen als auch in ihren praktischen Anwendungen. Der Faschismus leugnet, dass die Zahl aus dem einfachen Grunde, dass sie Zahl ist, die menschliche Gesellschaft führen kann; er leugnet, dass diese Zahl mittelst einer periodischen Beratung regieren kann; er glaubt an die unabänderliche fruchtbare und wohltuende Ungleichheit der Menschen, die nicht durch eine mechanische und äußerliche Tatsache wie die allgemeine Abstimmung gleich werden können...
Der Faschismus entnimmt aus den Trümmern der liberalen, sozialistischen und demokratischen Lehren, was noch einen wesentlichen Wert hat... Die politischen Lehren vergehen, die Völker bleiben. Das jetzige Jahrhundert kann als das Jahrhundert der Autorität gelten, als 〉rechts〈 gesinntes, faschistisches Jahrhundert...
Über den heutigen Tag schreibe ich wenig, denn er wird in die Weltgeschichte eingehen. Ein Tag unvergleichlichen Triumphes für den Führer, den die Seele der ganzen Nation umschwebt. Er hat die Worte gesprochen, die Italiens Schicksal entscheiden. Mit den Faschisten kann Mussolini machen, was er will. Öffentliche Versammlung im San Carlo Theater. Der Duce besteigt die Rednertribüne. Sein Gesicht ist eisern ... 〉Ganz Italien sieht auf uns. Noch niemals gab es nach dem Kriege in Europa eine Bewegung, so mächtig, so Epoche machend und so interessant wie der Faschismus. Diese Bewegung, die gleichzeitig politisch, syndikalistisch, militärisch und religiös ist, vereinigt in sich jedes Bedürfnis, jede Hoffnung und jedes Streben der modernen italienischen Seele. Wir fordern, dass der Staat seine groteske Überparteilichkeit aufgebe, das Pendeln zwischen den nationalen und antinationalen Kräften. Wir haben gefordert, dass die dringendsten sozialen Fragen gelöst werden, denn der Staat und die Privatwirtschaft stehen vor dem Zusammenbruch. Lächerlich war die Antwort der Regierung. Man mutete uns zu, einen nebensächlichen Ministersitz und einige Staatssekretärsposten anzunehmen.〈
Die Menge geriet in Bewegung. 〉Nie, niemals〈, war die vieltausend stimmige Antwort. Hart fiel des Duce Faust auf den Tisch herab:
〉Die Tat wird das letzte Wort sprechen.〈
Nach Mussolini bestieg Michele Bianchi die Tribüne.
〉Faschisten, bei dem geheiligten Angedenken an unsere Toten - schwört, dass ihr den Kampf fortführen werdet bis zum Ende. 〈
〉Wir schwören〈, schrie die Menge, und wie ein Donner wälzte sich durch die Straßen ein Ruf, immer wieder nur ein Ruf:
〉Nach Rom -, nach Rom.〈"
"Der 〉Avanti〈 erläuterte meinen Artikel 〉Ich pfeife drauf〈. Sehr gute Arbeit. Unsere Gegner werden ab und zu gescheit. sie sagen, dass dieses Schlagwort die Missachtung einer jeden staatlich anerkannten Regierungsform, Ironie und Spott gegenüber der Autorität, eine Unverschämtheit eines außerhalb der Gesetze stehenden Räuberhauptmanns bedeutet. Sicher. Gut gesagt. Wir haben allerdings nur ein einziges Ziel: Den Staat, der uns regiert, bis zur Lächerlichkeit zu blamieren und unmöglich zu machen. Die gegenwärtige Regierungsform ist unser Kampfobjekt. Wir wollen sie und alle verehrungsunwürdigen Einrichtungen vernichten. Je mehr Aufsehen unsere Aktion erregt, um so zufriedener sind wir. Das 〉Ich pfeife drauf〈 bedeutet weiter, dass wir einen fröhlichen Kampf kämpfen. Es macht uns Spaß, die Ideen in den Köpfen der demokratischen Säulenheiligen ein wenig durcheinander zubringen. Wer mit Revolver und Bomben kämpft, kann sich nicht als wohlerzogen gebärden. Eine 〉wohlerzogene〈 Revolution ist nichts für uns."
Paradoxe Genome
Paradoxon. Ursprünglich entstammt der Begriff dem spätlateinischen Adjektiv „paradoxus“, das damals „unerwartet, überraschend“ meinte. Dass der Begriff des Paradoxons auch in den Naturwissenschaften gern verwendet wird, dürfte kaum verwundern. Schließlich widersprechen dort immer wieder mal neue Resultate ziemlich unerwartet den...
Ein „Zuckerwatte-Planet“ gibt Geheimnisse preis
Warum besitzt der Exoplanet WASP-107 b so eine aufgeblähte Atmosphäre? Diesem Rätsel sind Astronomen nun durch neue Daten des James-Webb-Weltraumteleskops auf die Spur gekommen: Sie konnten die Zusammensetzung der Gashülle des Neptun-ähnlichen Planeten genauer aufklären und dabei vor allem einen sehr niedrigen Gehalt an Methan...