Lexikon
Nase
Anatomie
das Organ des Geruchssinns der Wirbeltiere, das ein Riechepithel aus primären Sinneszellen enthält, an das bei Wassertieren mit dem Wasserstrom, bei Landtieren mit der Atemluft Reizstoffe (Geruchsreize) herangeführt werden. Die Nase ist ursprünglich (bei Lanzettfischchen und Fischen) in Form von blind endenden Riechgruben ausgebildet. Erst von den Amphibien an tritt die Nase durch die inneren Nasenöffnungen (Choanen) mit der Mundhöhle in Verbindung und wird damit zum Eingangsorgan der Atemwege, das in seinem unteren Teil der Reinigung und Vorwärmung der Atemluft, in seinem oberen Teil der Aufnahme von Geruchsreizen dient. Am höchsten ausgebildet ist die Nase bei Säugetieren.
Die menschliche Nase springt mit dem Nasenrücken in der Gesichtsmittellinie vor; ihren Eingang bilden die von der Nasenscheidewand und den beiden Nasenflügeln gebildeten Nasenlöcher. Die Scheidewand teilt den Nasenraum in zwei Hälften; sie ist zum größten Teil knöchern, im vorderem Teil knorplig (Nasenknorpel). Jeweils an der äußeren Seite einer Nasenhälfte liegen die drei Nasenmuscheln, die beim Menschen nur teilweise mit Riechepithel bekleidet sind. Die obere und mittlere Nasenmuschel sind Teile des Siebbeins (Ethmoidale), die untere ist ein selbständiger Knochen, der in die Kieferhöhle eingehängt ist. Im oberen Teil an der Nasenwurzel liegen die aufnehmenden Fasern des Riechnervs. Die Nasenhöhle ist durch feine Kanäle direkt mit den Nebenhöhlen verbunden.
Nasenkrankheiten
Die Haut der äußeren Nase kann von allen Hauterkrankungen miterfasst werden. Nasenfurunkel sind nicht selten und wegen der nahen Beziehungen des Gefäßsystems der Nase zum Gehirn gefährlich. Auch Hauttuberkulose befällt die Nase nicht selten. Schließlich können Wucherungen der Nasenhaut aufgrund von Gefäßerweiterungen zu großen Entstellungen führen (Pfundsnase, griechisch Rhinophym). Die Entzündung der inneren Nase gehört zu den häufigsten Nasenkrankheiten überhaupt. Der Schnupfen (Nasenschleimhautentzündung, Koryza, Rhinitis) beruht auf infektiöser oder allergischer Reizung (Heuschnupfen) und zieht oft die Nebenhöhlen in Mitleidenschaft (Sinusitis). Bei chronischen Entzündungen kann es zu Schleimhautschwund, Verlust des Geruchsvermögens und zur Stinknase (griechisch Ozaena) kommen. Außerdem gibt es auch spezifische Nasenschleimhautentzündungen (z. B. Nasendiphtherie). An Geschwülsten sind die gutartigen Schleimhautpolypen am häufigsten; bösartige Geschwülste wie Krebs und Sarkom dagegen sind selten. Schließlich kommen Verletzungen (Nasenbeinbruch) und Verstümmelungen der Nase vor.
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