Lexikon

Parkinson-Krankheit

[nach dem englischen Arzt J. Parkinson]
Morbus Parkinson; Schüttellähmung; Paralysis agitans
häufigste Erkrankung des Nervensystems im höheren Lebensalter, meist zwischen dem 55. und 65. Lebensjahr, bei der vor allem Bewegungsabläufe gestört sind. Die langsam fortschreitende Parkinson-Krankheit geht mit einem Abbau von Hirngewebe, der sog. Substantia nigra, einher, in der der Botenstoff Dopamin gebildet wird. Der zunehmende Dopaminmangel führt zu dem typischen Zittern in Ruhe (Tremor), vor allem an Händen und Füßen. Es kommt zu einer typischen Verlangsamung aller Bewegungen bzw. zu einer Bewegungsarmut bis hin zur Bewegungslosigkeit (Akinese) sowie zu Muskelsteifheit (Rigor); der Gang ist kleinschrittig, der Oberkörper leicht vornübergebeugt; die Arme schwingen beim Gehen weniger mit, besonders auf einer Seite; zunehmend erstarrt die Gesichtsmimik; die Stimme wird leise und monoton, die Handschrift frühzeitig kleiner und schlecht lesbar. Depressive Verstimmungen gehen den körperlichen Symptomen oft weit voraus. Die Ursachen für den Zelluntergang sind in den allermeisten Fällen unbekannt (idiopathisches Parkinson-Syndrom), nur bei einem sehr geringen Teil der Betroffenen lässt sich eine Ursache, etwa ein Gendefekt, feststellen (symptomatisches Parkinson-Syndrom).
Eine ursächliche
Behandlung
existiert nicht, aber es gibt Medikamente, die aufgrund verschiedener Wirkmechanismen den Dopaminmangel ausgleichen können, z. B. L-Dopa oder sog. Dopaminagonisten. Eine wichtige Rolle für den Erhalt der Mobilität spielen Krankengymnastik und ausreichende Bewegung. Ergotherapie und logopädische Übungen können unterstützend hinzukommen. Als Selbsthilfe-Vereinigung wurde 1981 die Deutsche Parkinson Vereinigung e.V., Sitz: Neuss, gegründet.
Sasha Mendjan vom Institut für molekulare Biotechnologie in Wien gelang es, ein Herzorganoid zu züchten, das eine Herzkammer ausbildet und Flüssigkeit pumpt. ©Mendjan Lab/IMBA
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