Lexikon
Pạthos
[
das; griechisch, „Leid“, „Leidenschaft“
]starke Gefühlsbewegung, feierliche Ergriffenheit, zur Schau getragenes Gefühl; Adjektiv: pathetisch. – Von der Antike (Aristoteles) bis zum 18. Jahrhundert ein Element der Rhetorik, das eine starke Gemütserregung hervorrufen, z. B. durch die Darstellung schweren Leids, und damit das Publikum überzeugen bzw. seine Katharsis befördern soll. Im 18. Jahrhundert (Schiller, Lessing) ein ästhetisches Konzept, das die moralische und sittliche Freiheit des Menschen zum Ausdruck bringen will, indem es seinen Widerstand gegen die Gewalt der Gefühle zeigt. Im heutigen Sprachgebrauch meist in der negativen Bedeutung von unechtem, unglaubwürdigem oder überzogenem Gefühlsausdruck verwendet („falsches Pathos“, „hohles Pathos“).
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