Lexikon
Prokọfjew
Sergej Sergejewitsch, russischer Komponist und Pianist, * 23. 4. 1891 Gut Sonzowka, Gouvernement Jekaterinoslaw (heute Dnipropetrowsk), Ukraine, † 5. 3. 1953 Moskau; Schüler von Anatolij Ljadow und Nikolaj Rimskij-Korsakow; lebte nach 1918 u. a. in den USA und in Paris und kehrte 1936 in die Sowjetunion zurück. In seinen frühen Werken an der Ausbildung einer antiromantischen Musiksprache interessiert, gelangte Prokofjew unter dem Einfluss doktrinärer Kulturpolitik zunehmend zu traditionsverhafteter Volkstümlichkeit. Kennzeichnend für sein Werk sind große melodische Linienzüge sowie stark ausgeprägte Motorik und ein Hang zur Groteske. Prokofjew schrieb Opern („Die Liebe zu den drei Orangen“ 1919), Ballette („Romeo und Julia“ 1938), Orchesterwerke (Sinfonien, das Märchen „Peter und der Wolf“ 1936), Kammermusik (Violinsonate Nr. 1), Chorwerke, Klaviermusik, Lieder und Filmmusiken („Iwan der Schreckliche“ 1942–1945 für Sergej Eisenstein).
Prokofjew, Sergei Sergejewitsch
Sergei Sergejewitsch Prokofjew
© Corbis/Bettmann
- Erscheinungsjahr: 1921
- Veröffentlicht: UdSSR
- Verfasser:
- Deutscher Titel: Die Liebe zu den drei Orangen
- Original-Titel: Ljubow k trjom apelsinam. L'Amour des trois oranges
- Genre: Oper in vier Akten
In den USA entstand die Oper »Die Liebe zu den drei Orangen« des russischen Komponisten Sergei S. Prokofjew (* 1891, † 1953); am 30. Dezember wird sie im Auditorium von Chicago uraufgeführt. Das Libretto schrieb – nach Carlo Gozzi – der Komponist selbst, die Uraufführung findet jedoch in französischer Sprache statt. Mit Elementen der Commedia dell'arte und des Märchenspieles, mit Maskeraden und Tanzeinlagen wird die skurrile Geschichte eines Prinzen inszeniert, dem eine Hexe die Liebe zu drei Orangen anzaubert. Den Orangen entsteigen schließlich Prinzessinnen. Prokofjews Musik kommt dem Grotesken des Textbuchs entgegen. Das Werk wird ein großer Erfolg.
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