Lexikon

Shakespeare

[ˈʃɛikspi:ə]
Shakespeare, William
William Shakespeare
William, englischer Dichter, getauft 26. 4. 1564 Stratford-on-Avon,  23. 4. 1616 Stratford-on-Avon; Sohn des Handwerkers und Bürgermeisters John Shakespeare. Es gibt nur sehr spärliche Nachrichten von Shakespeares Leben: Er besuchte die Lateinschule und heiratete 18-jährig Anne Hathaway (* 1556,  1623). 1592 wurde er als Schauspieler in London genannt. Um 1610 ging Shakespeare nach Stratford-on-Avon zurück, wo er sein Vermögen aus Bühnentätigkeit und Teilhaberschaft am Globe-Theater anlegte und bis zu seinem Tod wohnte. Von seinen Werken hat Shakespeare selbst nur die epischen Gedichte „Venus and Adonis“ 1593 und „Der Raub der Lukrezia“ 1594 herausgegeben. In ihnen erweist er seine Meisterschaft in den poetischen Formen der Renaissance. In dieser Zeit entstand wohl auch die Mehrzahl seiner Sonette (gedruckt 1609), die in der Kraft des Gefühls und der Kühnheit der Sprache der Höhepunkt der englischen Sonettkunst sind. Shakespeare nimmt als Dramatiker eine überragende Stellung in der Weltliteratur ein. In seinen Schauspielen vereinen sich dichterische Einbildungskraft, Bildhaftigkeit und Vielfalt des sprachlichen Ausdrucks, Tiefe der seelischen Erfahrung und die Fähigkeit zur bühnengerechten Darstellung menschlicher und historischer Konflikte. Sie sind meisterhaft im tragischen Pathos wie in grotesker Komik und in der Zeichnung der Charaktere (erstmals mit echter psychologischer Vertiefung). Frei von den drei Einheiten der Handlung, des Ortes und der Zeit, entwickelte Shakespeare die Handlung nach den Notwendigkeiten der Fabel und der Charaktere und passte die Sprache realistisch den Charakteren und der Situation an.
Mehrfach wurde an seiner Verfasserschaft gezweifelt. Seine Werke wurden u. a. F. Bacon und C. Marlowe zugeschrieben, keine der Theorien erwies sich als stichhaltig. Das dramatische Werk lässt sich in fünf Untergattungen unterscheiden: 1. Historienstücke: „Heinrich VI.“ (3 Teile), „Richard III.“, „König Johann“, „Richard II.“, „Heinrich IV.“ (2 Teile), „Heinrich V.“, „Heinrich VIII.“. 2. Komödien: „Komödie der Irrungen“, „Die beiden Veroneser“, „Der Widerspenstigen Zähmung“, „Verlorene Liebesmüh“, „Ein Sommernachtstraum“, „Der Kaufmann von Venedig“, „Die lustigen Weiber von Windsor“, „Viel Lärm um nichts“, „Wie es euch gefällt“, „Was ihr wollt“. 3. Problemstücke (Komödien mit tragischen Zügen): „Troilus und Cressida“, „Ende gut, alles gut“, „Maß für Maß“. 4. Romanzen: „Pericles“, „Cymbeline“, „Das Wintermärchen“, „Der Sturm“, „Die beiden edlen Vettern“. 5. Tragödien: „Titus Andronicus“, „Romeo und Julia“, „Julius Cäsar“, „Antonius und Cleopatra“, „Hamlet“, „Othello“, „König Lear“, „Macbeth“, „Timon von Athen“.
Deutsche Übersetzungen: C. M. Wieland 17621766; A. W. von Schlegel 17971810, fortgesetzt von D. Tieck und W. Graf von Baudissin, Herausgeber L. Tieck 18251833; F. Gundolf 19081914; R. A. Schröder 1945 ff.; E. Fried 1989.
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