Lexikon
Südostasien
der Raum, der die heutigen Staaten Myanmar, Thailand, Laos, Vietnam, Kambodscha, Malaysia, Singapur, Brunei, Indonesien, Osttimor und Philippinen umfasst.
Geschichte
Das Gebiet wurde zwischen 3000 und 1000 v. Chr. von Austronesiern besiedelt, im 5. bis 3. Jahrhundert v. Chr. breitete sich die chinesische Dong-son-Kultur aus. In den ersten Jahrhunderten n. Chr. geriet Südostasien unter indischen Kultureinfluss. Nach der Kolonisierung Tonkins durch die Chinesen (111 v. Chr. bis 968 n. Chr.) wurde der Handel mit China intensiviert.
Vom 7. bis 13. Jahrhundert entstanden einzelne Reiche: in Kambodscha das Reich der Khmer, in Annam, dem Süden des heutigen Vietnam, das Reich von Champa (190–1471), in Oberbirma das Reich von Pagan, in Sumatra das Reich der Shailendra-Dynastie (Hauptstadt Srivijaya) und in Java das Madjapahit-Reich.
Im 16. Jahrhundert gründeten die Europäer Handelsniederlassungen in Südostasien. Bis zum 19. Jahrhundert entstanden europäische Kolonialreiche: Birma und die Malaienstaaten wurden britische, Indonesien holländische, Kambodscha, Laos und Vietnam französische Kolonien. Die Philippinen wurden 1898 von den Spaniern an die USA abgetreten. Nur Siam (Thailand) gelang es, seine Unabhängigkeit zu wahren.
Nach dem 2. Weltkrieg, in dem Südostasien von den Japanern besetzt worden war, wurden die Kolonialreiche aufgelöst. 1946 wurden die Philippinen unabhängig, 1948 Birma, 1949 Indonesien, 1954 Laos, Kambodscha und (formal) Vietnam, 1957 Malaya, 1963 Singapur. In Indochina war die Ablösung der Kolonialherrschaft mit 30-jährigen Kriegen verbunden, in die die USA massiv eingriffen (Indochinakriege, Vietnamkrieg). Die Rivalität mit China um die Hegemonie in Südostasien führte zu einer scharfen Konfrontation mit Vietnam (1979 Besetzung Kambodschas). 1986 setzte der Demokratisierungsprozess auf den Philippinen ein. 1989 zog Vietnam seine Truppen aus Kambodscha ab. Dort und in Myanmar (Birma) blieb die politische Lage instabil.
In den 1980er und 1990er Jahren entwickelte sich Südostasien zu einem Schwerpunkt des Weltwirtschaftswachstums. Der ökonomische Boom wurde erst im Sommer 1997 durch eine Währungskrise abrupt gestoppt, durch die schließlich die gesamte Region in die schwerste Rezession seit dem 2. Weltkrieg geriet. Es kam zu sozialen und politischen Turbulenzen, die in Indonesien 1998 zum Ende der Suharto-Diktatur führten. 2002 wurde Osttimor unabhängig.
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