Lexikon

Tarkwskij

Tarkovskij
Andrej, russischer Filmregisseur, * 4. 4. 1932 Sawrasja an der Wolga,  29. 12. 1986 Paris; lebte seit 1984 im Westen; schuf poetisch-subjektive Filme; u. a. „Iwans Kindheit“ 1962; „Solaris“ 1972; „Der Stalker“ 1979; „Nostalghia“ 1983; „Opfer“ 1986.
  • Deutscher Titel: Iwans Kindheit
  • Original-Titel: IWANOWO DETSTWO
  • Land: UdSSR
  • Jahr: 1962
  • Regie: Andrej Tarkowskij
  • Drehbuch: Wladimir Bogomolow, Michail Papawa, nach einer Erzählung von Wladimir Bogomolow
  • Kamera: Wadim Jusow
  • Schauspieler: Kolja Burjajew, Walentin Subkow, Jewgeni Scharikow
  • Auszeichnungen: Goldener Löwe Filmfestival Venedig 1962 für Film
Im Zweiten Weltkrieg stoßen sowjetische Truppen auf einen Jungen, der verlangt, den Hauptmann Cholin zu sprechen. Iwans Eltern und Geschwister sind verschollen, er selbst knapp einem Konzentrationslager entflohen. Cholin will ihn auf eine Schule schicken, doch der Junge besteht darauf, bei der Armee zu bleiben. Als Mitglied eines Spähtrupps fällt er in die Hände des Feindes und wird, wie seine Eltern, von den Deutschen hingerichtet.
Der Film gilt als Meisterwerk des Antikriegsfilms. In seinem ersten Film zeigt Tarkowskij mit verfremdeten Traum- und Fantasiesequenzen die Zerstörung einer Kindheit durch den Krieg.
  • Deutscher Titel: Solaris
  • Original-Titel: SOLJARIS
  • Land: UdSSR
  • Jahr: 1972
  • Regie: Andrej Tarkowskij
  • Drehbuch: Andrej Tarkowskij, Friedrich Gorenstein, nach einem Roman von Stanislaw Lem
  • Kamera: Wadim Jusow
  • Schauspieler: Donatas Banionis, Natalia Bondartschuk,
    Juri
    Jarwet,
    Anatoli
    Solonizyn
  • Auszeichnungen: Spezialpreis der Jury Filmfestspiele Cannes 1972
Nach seinem skandalumwitterten Film »Andrej Rubljow« (1969) dreht der bedeutendste sowjetische Regisseur der 60er und 70er Jahre, Andrej Tarkowskij, den Sciencefiction-Film »Solaris«. Solaris ist ein Planet, der von einer Raumstation erforscht werden soll. Den Stern umgibt ein Plasma, durch das die Wissenschaftler ihrer eigenen Vergangenheit begegnen: Vorstellungen und Erinnerungen materialisieren sich und fordern zur Auseinandersetzung mit der eigenen Kultur und dem eigenen Ich heraus.
Der brillant inszenierte, vielschichtige Film stellt den Fortschrittsglauben in Frage. Er wird auch als sowjetische Antwort auf Stanley Kubricks »2001 Odyssee im Weltraums« (1968) interpretiert, kommt aber im Gegensatz dazu ohne die seitdem üblichen Spezialeffekte aus.
  • Deutscher Titel: Der Stalker
  • Original-Titel: STALKER
  • Land: UdSSR
  • Jahr: 1979
  • Regie: Andrej Tarkowskij
  • Drehbuch: Arkadi Strugazki, Boris Strugazki, nach einer Erzählung von Arkadi Strugazki und Boris Strugazki
  • Kamera: Aleksandr Knjashinskij
  • Schauspieler: Alissa Frejndlich, Aleksandr Kajdanowskij,
    Anatoli
    j Solonizyn, Nikolaj Grinkoo
Ähnlich wie seinen Film »Solaris« (1972) siedelt der russische Regisseur Andrej Tarkowskij auch dieses Werk vordergründig im Sciencefiction-Genre an: »Stalker« spielt in der nahen Zukunft und handelt von einer verbotenen, streng bewachten Zone, die nach dem Aufprall eines Meteoriten über geheimnisvolle Kräfte verfügen soll. Stalker (Aleksandr Kajdanowskij), der schon mehrere Expeditionen dorthin geführt hat, begleitet einen Wissenschaftler und einen Schriftsteller zu dem geheimen Ort. Ihr Weg durch die verfallene Industrielandschaft wird zu einer Reise ins eigene Unterbewusstsein. Tarkowskijs Rätselbilder verschließen sich jeder vordergründigen Deutung, sind aber geprägt von tiefem Pessimismus, der mit suggestiver Kraft auf den Betrachter wirkt.
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