Lexikon
Turksprachen
zum türkischen Zweig der altaischen Sprachfamilie gehörende Sprachen; hauptsächlich gesprochen von den Turkvölkern in Zentralasien, außerdem im Iran sowie in Afghanistan; werden in 4 bis 6 Gruppen gegliedert, oft wie folgt: südliche Gruppe/Oghuz-Sprachen (Türkisch, Aserbaidschanisch, Gagausisch, Turkmenisch u. a.), östliche Gruppe/Karlik-Sprachen (Usbekisch, Uigurisch), westliche Gruppe/Kiptschak-Sprachen (Kasachisch, Kirgisisch, Karalkapakisch, Tatarisch u. a.), nördliche Gruppe (Chakassisch, Tuwinisch, Jakutisch) sowie die (wolga-)bulgarische Gruppe (Tschuwaschisch, Wolgabulgarisch und Chasarisch [die beiden letzten ausgestorben]).
Seit den 1990er Jahren besitzen die Turksprachen den Status von National- und Staatssprachen in den Nationalstaaten (Usbekistan, Kasachstan, Turkmenistan, Kirgisistan), die unabhängig sind, faktisch spielt das Russische aber weiterhin eine wichtige Rolle. Abgesehen von Tschuwaschisch (frühe Trennung) und Jakutisch (starke Beeinflussung durch das Mongolische und Tungusische) sind die Turksprachen sehr homogen und teilweise untereinander verständlich. Sie sind agglutinierend, haben Vokalharmonie im Wort und eine strenge Wortfolge im Satz. Das Usbekische hat die älteste Schriftsprachentradition (15. Jahrhundert), das Kasachische und Turkmenische seit dem 19. Jahrhundert, das Kirgisische seit 1920. Die Turksprachen wurden zuerst in arabischer Schrift, später in lateinischer Schrift und ab 1936 in kyrillischer Schrift geschrieben. In den 1990er Jahren – nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion – wurde von den turksprachigen Staaten eine erneute Rückkehr zum lateinischen Alphabet beschlossen. Die einzige nichttürkische Sprache Zentralasiens mit großer Sprecherzahl ist die tadschikische Sprache.
Wissenschaft
Eine eiskalte Gemeinschaft
Archäologische und biologische Forschungsergebnisse liefern neue Erkenntnisse über die frühe Entwicklung der Beziehung zwischen Menschen und domestizierten Rentieren. von BETTINA WURCHE Das samtig-weiche Maul des Rentiers berührt sanft meine ausgestreckte Hand – blitzschnell verschwinden die angebotenen „Leckerli“. Die Zähne des...
Wissenschaft
Niedrige Flusspegel gefährden Fische(r) im Mittelmeer
Wegen des Klimawandels führen die Flüsse Europas bereits jetzt immer weniger Wasser. Dadurch gelangt auch weniger Süßwassernachschub ins Mittelmeer. Würde sich diese Lage zuspitzen und die Erde weiter erwärmen, hätte das verheerende Folgen für Fische und andere Meereslebewesen sowie deren Ökosysteme, wie nun eine Studie zeigt....
Weitere Lexikon Artikel
Weitere Artikel aus der Wissensbibliothek
Mehr Artikel zu diesem Thema
Weitere Artikel aus dem Wahrig Fremdwörterlexikon
Weitere Artikel aus den Daten der Weltgeschichte
Weitere Artikel aus dem Großes Wörterbuch der deutschen Sprache
Weitere Artikel auf wissenschaft.de
Der unruhige Rote Planet
Im Lithium-Rausch
Sonne, Wärme, Dampf und Strom
Körperabwehr gegen Krebs
Superkalifragilistisch-exponentialigetisch
News der Woche 25.07.2025