Lexikon

Volkskirche

die überwiegende Form des kirchlichen Lebens in Deutschland u. a. westeuropäischen sowie den skandinavischen Ländern, während sich z. B. in den USA die Freikirche von Anfang an durchgesetzt hat. Der Begriff der Volkskirche ist insofern unscharf, als nicht alle Glieder eines Volks durch Geburt zur Kirche gehören, sondern nur die Getauften. Die enge Verbindung zwischen Kirche und Staat (Staatskirche und Territorialkirche) führte dazu, dass bis heute die überwiegende Mehrheit des Volks zur Kirche gehört. Seit 1918 gibt es in Deutschland keine Staatskirche mehr, die Volkskirche aber blieb erhalten. Trotz des gesellschaftlichen Pluralismus und der konfessionellen Spaltung bietet die Volkskirche weiter Möglichkeiten, durch die öffentliche Religionsausübung auf die Meinungsbildung, durch Fühlungnahme mit Regierungen und Parteien auf Gesetzgebung und Gestaltung des sozialen Lebens im christlichen Sinn einzuwirken. Kirchliche Handlungen und Sitten (Taufe, Konfirmation, Trauung, Begräbnis) prägen vielfach noch das Volksleben trotz des Rückgangs der Zahl praktizierender Kirchenmitglieder. Durch neue Formen der Aktivität sucht die Volkskirche Auftrag und Verantwortung im Volksleben wahrzunehmen (z. B. durch Denkschriften, Hirtenbriefe, Akademietagungen).
Pferde beim Grasen in Serbien
Wissenschaft

Wie sich die Pferde über die Welt verbreiteten

Ausgehend von Westasien und dem Orient haben sich domestizierte Pferde in der ganzen Welt verbreitet. Eine Studie kartiert nun, auf welchen Wegen sich aus dem Orient stammende Pferde wie Araber verbreitet haben und welche genetischen Spuren sie in modernen Pferderassen hinterlassen haben. Demnach gelangten diese Pferde zum einen...

Konkurrenz
Wissenschaft

Wie wir mit Gruppenmitgliedern konkurrieren

Mitglieder einer sozialen Gruppe sind untereinander üblicherweise besonders kooperativ. Je nach Situation können sie einander aber auch zu schärferen Konkurrenten werden als gegenüber Personen außerhalb der Gruppe. Das zeigt eine Studie anhand von Verhaltensexperimenten. Standen Angehörige verschiedener nationaler, ethnischer...

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch