Lexikon
Zellstoff
aus Cellulose bestehende, feinfaserige, weiche und weiße Masse; Ausgangsprodukt für die Herstellung von Papier, Kunstseide, Nitrocellulose, Vulkanfiber, Zellglas u. a. Kunststoffen. Als Rohmaterial für die Gewinnung von Zellstoff verwendet man in erster Linie Holz (Fichte, Kiefer, Buche), in steigendem Umfang aber auch anderes cellulosehaltiges Material, z. B. Stroh, Kartoffelkraut und Bastfasern, das durch einen alkalischen oder sauren Aufschluss von Lignin befreit wird. Bei dem erstgenannten Verfahren wird das geschälte und zerkleinerte Holz in großen Kochern bei einem Druck von 7–10 Hektopascal (hPa) und einer Temperatur von 170–180 °C einige Stunden mit einer entweder nur 10-prozentigen Natronlauge (Natronzellstoff) oder mit einer Natriumhydroxid, -sulfid, -carbonat und -sulfat enthaltenden Lauge (Sulfatzellstoff) behandelt, wobei Lignin in Lösung geht. Der zurückbleibende Zellstoff wird auf Filtern von der Lauge befreit, durch Auswaschen mit Wasser gereinigt und schließlich gebleicht. Das aus der Lauge zurückgewonnene Natriumhydroxid kehrt in den Prozess zurück. Beim sauren Aufschluss wird das zerkleinerte Holz in Druckgefäßen bei 4–6 hPa mit Calciumsulfitlauge, die freie schwefelige Säure enthällt, bis zur völligen Erweichung mit Dampf erhitzt; die Aufarbeitung des Zellstoffs erfolgt wie bei Sulfatzellstoff (Sulfitzellstoff). 1 m3 Holz liefert ungefähr 150 kg Zellstoff Die anfallende Ablauge kann durch Gärung zur Produktion von Alkohol und Hefe (Bäcker- und Futterhefe) genutzt werden, wobei 10–14 l Alkohol pro m3 gewonnen werden; sie kann auch nach Eindampfen als Brennstoff verwertet werden.
Wissenschaft
Rettungsanker fürs Herz
Telemedizin wird in diesem Jahr zu einer Kassenleistung: Herzkranke können sich dann digital überwachen lassen. von Susanne Donner Dieter Thurm erinnert sich gut an das Jahr 2016, als er für zwölf Monate medizinisch fernüberwacht wurde. „Ich habe mich viel sicherer gefühlt“, sagt der heute 69-jährige Rentner, der mit seiner Frau...
Wissenschaft
Projektifizierte Forschung
Wer forscht, braucht Geld. Doch bevor Bund, Länder und EU oder die Deutsche Forschungsgemeinschaft eine Förderung bewilligen, müssen die Forscherinnen und Forscher sie mit Projektanträgen von ihren Themen überzeugen. Um Fördergelder zu bekommen, sind die Wissenschaftler folglich gezwungen, ihre Ideen und Vorhaben stets in...
Weitere Artikel aus dem Wahrig Fremdwörterlexikon
Weitere Artikel aus der Wissensbibliothek
Weitere Lexikon Artikel
Mehr Artikel zu diesem Thema
Weitere Artikel aus dem Bereich Gesundheit A-Z
Weitere Artikel aus dem Großes Wörterbuch der deutschen Sprache
Weitere Artikel auf wissenschaft.de
Der Sinn des Vergessens
Moderne Schatzsuche
Im Wald, da sind die Räuber
„Spider-Man-Technologie“ entwickelt
Der simulierte Mensch
Rostiges Zeichen der Erwärmung