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Nachhaltig reisen: Kurz- und Städtetrips mit „grünem Fußabdruck“

Weltweit ist der Tourismus für etwa 8 % der gesamten CO₂-Emissionen verantwortlich. Dies entspricht etwa 2,9 Milliarden Tonnen CO₂-Emissionen für die Tourismusindustrie, wenn man die gesamten CO₂-Emissionen von 36,3 Milliarden Tonnen im Jahr 2021 berücksichtigt. Die Tourismusindustrie umfasst verschiedene Wirtschaftszweige wie den Personenverkehr, das Hotelgewerbe und die Freizeitindustrie. Zum Glück gibt es Methoden, um die CO₂-Emissionen auf Reisen zu minimieren, nämlich durch nachhaltigen Tourismus.
Nyhavn, Kopenhagen

© nantonov, GettyImages

Die Nachfrage nach nachhaltigen Urlaubsmöglichkeiten steigt. Sowohl Naturliebhaber als auch kulturell interessierte Reisende suchen nach Tipps für nachhaltige Städtereisen. Viele Grundsätze, die für Ferien in ländlichen Gebieten gelten, treffen auch auf nachhaltige Kurzurlaube zu. Nachhaltigkeit umfasst nicht nur ökologische Überlegungen, sondern auch soziale Verantwortung.

Nachhaltigkeit bei der Auswahl der Unterkunft

Wenn Sie eine nachhaltige Städtereise planen, ist es wichtig, dass Sie eine umweltfreundliche Unterkunft wählen. Wenn Sie sich für lokal geführte Hotels statt für große internationale Ketten entscheiden, fördern Sie nicht nur die soziale Fairness, sondern haben auch mehr Charme als unpersönliche Einrichtungen. Um solche Unterkünfte zu finden, sind Öko-Labels wie Viabono, Bio-Hotels und das Europäische Umweltzeichen hilfreich, ähnlich wie bei Bio-Lebensmitteln.

Sobald Sie im Hotel sind, sollten Sie dasselbe Umweltbewusstsein wie zu Hause an den Tag legen, z.B. sparsam mit Wasser und Strom umgehen. In wärmeren Klimazonen ist es ratsam, den Gebrauch von Klimaanlagen zu minimieren. Eine einfache, aber effektive Möglichkeit, zur Nachhaltigkeit beizutragen, ist die Wiederverwendung von Handtüchern für mehr als einen Tag. Nachhaltigkeit in Hotels ist ein wichtiges Thema, das zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Bad eines Hotelzimmers
Hotels können viel zum Thema Nachhaltigkeit beitragen.

© Igor Vershinsky, GettyImages

Nachhaltigkeit bei der Wahl der Verkehrsmittel

Wenn Sie an Ihrem Zielort ankommen, sollten Sie ein klimafreundliches Verkehrsmittel bevorzugen. Größere Städte sind gut an das Schienennetz angebunden und lassen sich leicht mit dem Zug erreichen. Wenn der Urlaubsort zu weit entfernt ist, um mit dem Zug zu reisen, können Sie die CO2-Emissionen, die durch Flugreisen entstehen, durch Initiativen wie atmosfair ausgleichen.

Sobald Sie angekommen sind, ist es ratsam, die Stadt zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erkunden. Auf diese Weise können Sie den räumlichen Aufbau der Stadt besser verstehen, als wenn Sie sich nur auf ein Navigationssystem im Auto verlassen. Außerdem ersparen Sie sich so den Stress und die Kosten, die mit der Parkplatzsuche verbunden sind. Und wer weiß, vielleicht kommen Sie auf der Suche nach dem Weg ja auch mit Einheimischen ins Gespräch.

Nachhaltigkeit bei der Verpflegung vor Ort

Bevorzugen Sie bei der Auswahl von Restaurants solche mit Bio-Zertifizierung oder die ihre Zutaten aus der Region beziehen. Das kommt nicht nur der Umwelt zugute, sondern unterstützt auch die lokale Gemeinschaft. Entscheiden Sie sich für Obst und Gemüse der Saison, da diese die Umwelt weniger belasten als solche, die in Gewächshäusern angebaut oder aus Übersee importiert werden. Wenn Sie in einer Ferienwohnung wohnen, in der Sie Ihre eigenen Mahlzeiten zubereiten können, gelten die gleichen Richtlinien.

Entscheiden Sie sich beim Einkaufen für regionale, saisonale und möglichst unverpackte Produkte. Verzehren Sie kleinere Portionen von hochwertigem Bio-Fleisch. Nehmen Sie eine wiederverwendbare Stofftasche mit, anstatt im Supermarkt Plastiktüten zu verwenden. Anstatt einen Hamburger aus einem Fast-Food-Laden zu holen, probieren Sie für einen schnellen Snack die lokalen Köstlichkeiten, die in einer Bäckerei in der Nähe angeboten werden. Vielleicht entdecken Sie sogar ein ansprechendes und leckeres Mitbringsel für Ihre Lieben zu Hause.

Vorbildliche europäische Städte in puncto Nachhaltigkeit

Falls Sie sich für einen nachhaltigen Städtetrip interessieren, finden Sie in Europa ein paar Städte, die diesbezüglich einen besonders guten Ruf haben. Die folgenden Metropolen sollten Sie sich einmal etwas genauer anschauen. Unter den deutschen Städten setzt sich Berlin für mehr Nachhaltigkeit ein.

Amalienborg in Kopenhagen
Die dänische Hauptstadt Kopenhagen ist in Europa ein Vorbild für Nachhaltigkeit.

© CHUNYIP WONG, GettyImages

Kopenhagen

Kopenhagen, die Hauptstadt Dänemarks, empfängt ihre Besucher mit einer modernen und dynamischen Atmosphäre. Kopenhagen gilt als eine der nachhaltigsten Städte Europas und hat das ehrgeizige Ziel, bis 2025 die erste CO2-neutrale Hauptstadt der Welt zu werden. Wenn es um öffentliche Verkehrsmittel geht, setzt Kopenhagen auf solarbetriebene Boote und Elektrobusse, die sicherstellen, dass Reisende problemlos und umweltfreundlich von einem Punkt zum anderen gelangen können.

Wer den Charme der Stadt erleben und in die dänische Kultur eintauchen möchte, sollte Kopenhagen unbedingt mit dem Fahrrad erkunden. Die Stadt verfügt über gut ausgebaute Fahrradwege, die es Besuchern ermöglichen, so viel wie möglich von der Stadt zu sehen und gleichzeitig ihren ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Darüber hinaus engagiert sich Kopenhagen aktiv für Initiativen zur Abfallvermeidung, wie die florierende Zero-Waste-Bewegung zeigt. Auf dem LØS Market, einem Paradies für Zero-Waste-Enthusiasten, können die Kunden nach Herzenslust verpackungsfrei einkaufen.

Blick über Lissabon zur Burg São Jorge
Lissabon punktet nicht nur mit einem schönen Stadtbild, sondern auch mit viel Grün.

Lissabon

Lissabon ist heute umweltfreundlicher denn je und bietet seinen Besuchern zahlreiche Grünflächen, die sie genießen können. Beeindruckende 85 % der Einwohner haben Zugang zu grünen Erholungsgebieten im Umkreis von nur 300 Metern von ihrem Haus. In Verbindung mit dem ruhigen portugiesischen Charme der Stadt hat dies Lissabon zu einem der beliebtesten Ziele für Städtereisen in Europa gemacht.

Neben den Grünflächen bietet Lissabon auch bequeme Transportmöglichkeiten für Städtereisende. Elektrofahrräder und E-Scooter sind überall erhältlich und können an zahlreichen Ladestationen in der Stadt aufgeladen werden. Außerdem beweist Lissabon, dass Nachhaltigkeit und Einkaufen Hand in Hand gehen können. In der LX Factory, einem pulsierenden Zentrum für Modebegeisterte, gibt es eine Vielzahl veganer und nachhaltiger Marken zu sehen.

Gamla stan im Zentrum von Stockholm
Blick vom Stockholmer Rathausturm zur Altstadt.

© Bengt Nyman from Vaxholm, Sweden / CC BY 2.0

Stockholm

Die moderne, skandinavische Atmosphäre der schwedischen Hauptstadt inspiriert die Besucher. Mit elektrischen Stadtbussen und einem gut ausgebauten Netz von Fahrradwegen können sich sowohl Einwohner als auch Touristen leicht und umweltfreundlich in der Stadt bewegen. Stockholm hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2045 vollständig klimaneutral zu werden, und macht große Fortschritte auf dem Weg zu diesem Ziel. Innovative Ansätze wie die Nutzung von Rechenzentren, die bis zu 10 % des Wärmebedarfs der Stadt decken, werden zu diesem Erfolg beitragen. Stockholm bietet auch zahlreiche Grünflächen und einen 27 Quadratkilometer großen Park, der reichlich Gelegenheit zum Entspannen und Auftanken bietet, während Sie die Stadt erkunden.

Mestni trg in der Altstadt von Ljubljana (Laibach)
Seit 2008 autofrei: Altstadt in Ljubljana.

Ljubljana

Ljubljana, die Hauptstadt Sloweniens, ist ein ideales Ziel für eine nachhaltige Städtereise in Europa. Sie bietet frische Luft und ein unberührtes Stadtbild mit Straßen, die mit Regenwasser oder recyceltem Wasser gereinigt werden, wodurch die Verschwendung von Trinkwasser minimiert wird. Ljubljana ist ein Beispiel für andere Städte und war die erste Stadt in Europa, die sich zur Abfallvermeidung verpflichtet hat. Besucher können sich dieser Initiative anschließen, indem sie die Automaten nutzen, die es ihnen ermöglichen, während ihres Aufenthalts in Ljubljana persönliche Behälter mit Produkten wie Shampoo aufzufüllen. Seit 2008 ist das Stadtzentrum komplett autofrei und bietet eine wunderbare Gelegenheit, das charmante Herz dieser slowenischen Stadt zu Fuß zu erkunden.

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