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Neubaustrecke München-Nürnberg
Die ICE-Neubaustrecke zwischen München und Nürnberg wird am 28. Mai 2006 in Betrieb genommen.
Zeitgleich mit der Eröffnung des neuen Berliner Hauptbahnhofs wird auch die neue ICE-Strecke zwischen München und Nürnberg in Betrieb genommen.
Der 89 Kilometer lange Streckenabschnitt von Nürnberg nach Ingolstadt, der weitgehend entlang der Autobahn A9 verläuft, ist eine komplette Neubaustrecke. Auf dieser Strecke werden die ICE künftig Geschwindigkeiten bis zu 300 Kilometer pro Stunde erreichen.
Der schon bestehende 82 Kilometer lange Abschnitt zwischen Ingolstadt und München wurde für Geschwindigkeiten bis 200 km/h ausgebaut.
Zunächst werden die ICE im Zweistundentakt fahren, mit dem Fahrplanwechsel am 10.12.2006 sollen sie im Halbstundentakt zwischen München und Nürnberg verkehren. Die Fahrzeit zwischen den beiden größten bayerischen Städten wird sich dann um etwa 40 Minuten auf eine Stunde verkürzen. Richtung Frankfurt wird man von München aus etwa 30 Minuten sparen und nur noch knapp über 3 Stunden benötigen, die Fahrt nach Berlin soll dann unter sechs Stunden dauern.
Der acht Jahre dauernde Neu- und Ausbau der Strecke, der ursprünglich etwa 2 Milliarden Euro kosten sollte, hat sich letztendlich auf 3,6 Milliarden Euro verteuert. Oder, wie die Gewerkschaft Deutscher Lokführer vorrechnete, etwa 100 Millionen Euro pro Minute eingesparter Zeit.
Nicht nach Feiern zumute ist allerdings der Stadt Augsburge. Bisher fuhren die Fernverkehrszüge von München in Richtung Norden über Augsburg. Die ICE, die die neue Strecke nutzen, biegen jedoch vorher in Richtung Ingolstadt ab. Augsburg sieht sich wichtiger Verbindungen sowohl nach München als auch nach Norddeutschland beraubt und befürchtet wirtschaftliche Nachteile, auch für die angrenzende Tourismusregion Allgäu.