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Perseiden: Heute regnet es Sternschnuppen
Sommerzeit ist Sternschnuppenzeit. Im August sorgen gleich mehrere Meteorschauer dafür, dass besonders viele Sternschnuppen fallen. Der auffallendste unter ihnen ist der Meteorschauer der Perseiden - einer der spektakulärsten Meteorschauer des Jahres. Schon seit mindestens zweitausend Jahren bestaunen Menschen dieses sommerliche Himmelsschauspiel. Es entsteht, weil die Erde immer um diese Zeit durch eine Staubwolke fliegt, die an dieser Stelle ihrer Bahn liegt.
Was ist die Ursache für den Meteorschauer?
Die Ursache für diese Staubwolke und damit den Perseiden-Meteorschauer entdeckten Astronomen erst im Jahr 1862. Es gelang ihnen erstmals, den Kometen zu beobachten und zu identifizieren, von dem der Staubschweif stammt. 109P/Swift-Tuttle ist ein kurzperiodischer Komet, der zwischen 128 und 136 Jahre für einen Umlauf um die Sonne benötigt. Bei jeder Passage des Kometen in Erdnähe bleiben Staubkörnchen aus seinem Schweif zurück. Wenn dann unser Planet Mitte August diesen Abschnitt seiner Bahn passiert, durchquert er die Staubwolke und es regnet Meteore.
Die Wiederkehr des Kometen ist deshalb leicht unregelmäßig, weil vor allem der große Planet Jupiter den Kometen durch seine große Schwerkraft leicht ablenkt und so seine Bahn ein wenig verändert. Alle zwölf Jahre werden dabei Teile des Kometenstaubs ein Stückchen näher in Richtung Erde geschoben. Dann fallen die Perseiden besonders reichlich aus, zuletzt war dies 2016 der Fall.
Verglühender Staub und "Feuerbälle"
Wenn die Staubkörnchen auf die Erdatmosphäre treffen, sorgen die Reibung und ihre hohe Geschwindigkeit von rund 60 Kilometer pro Sekunde dafür, dass sie in rund 80 bis 100 Kilometer Höhe verglühen. Dabei hinterlassen sie leuchtende Plasmaspuren am Himmel, die wir als Sternschnuppen sehen. In diesem Jahr könnte zum Höhepunkt des Meteorschauers in der Nacht vom 12. auf den 13. August zwischen 50 und 70 Sternschnuppen pro Stunde fallen.
Typisch für die Perseiden ist ein besonders hoher Anteil von „Feuerbällen“ – größeren Sternschnuppen, die einen sehr hellen, mehrere Sekunden lang sichtbaren Lichtstreif am Himmel hinterlassen. Sie entstehen, weil unter den Staubresten des Kometen Swift-Tuttle auch bis zu erbsengroße Körnchen vorhanden sind, die dann beim Verglühen besonders hell leuchten. Einige Perseiden-Sternschnuppen sind daher hell genug, um sogar von der Großstadt aus sichtbar zu sein.
Wie man die Sternschuppen am besten sehen kann
"In diesem Jahr sind die Bedingungen für das Sichten von Sternschnuppen besonders günstig, denn unsere Beobachtungen werden nicht vom Mondschein gestört", erklärt Thomas Kraupe, Direktor des Planetariums Hamburg. "Die schmale Sichel des zunehmenden Mondes zeigt sich nur abends am Himmel." Weil der Neumond erst wenige Tage zurückliegt, ist der Mond erst sehr schmal und er geht außerdem schon gegen 23:00 Uhr unter. Vor allem in der zweiten Nachthälfte herrschen daher nahezu perfekte Bedingungen für die Sternschnuppen-Beobachtung.
Um das Schauspiel zu genießen, sollte man sich einen dunklen Standort mit guter Sicht auf den Himmel suchen. Am besten macht man es sich auf einer Liege bequem und schaut nach oben. "Entspannen Sie sich, seien Sie geduldig und lassen Sie ihren Augen Zeit, sich an die Dunkelheit zu gewöhnen", rät Alan MacRobert vom Magazin Sky&Telecope. "Mit ein wenig Glück werden Sie dann alle paar Minuten eine Sternschnuppe sehen." Allerdings fallen die Meteore nicht regelmäßig: Manchmal geschieht zehn Minuten lang nichts, dann sieht man gleich drei auf einmal. Ein wenig Geduld ist daher gefragt.
Besonders gut zu sehen sind die Perseiden in der zweiten Nachthälfte, wenn das Sternbild Perseus hoch am Himmel steht. Denn die meisten Perseiden-Meteore scheinen aus seiner Richtung zu kommen – daher der Name des Meteorschauers. Doch auch schon kurz nach Sonnenuntergang kann sich ein Blick in den Himmel lohnen. Denn dann sind die „Earthgrazer“ unterwegs: Sternschnuppen, die vom noch niedrigstehenden Sternbild Perseus ausgehen und daher in einer sehr flachen Bahn über den Himmel rasen. Ihre fast horizontalen Lichtspuren sind dadurch besonders lang zu sehen.