Der blutige Kampf der Terroristen in der Bundesrepublik Deutschland erreicht im sogenannten „Deutschen Herbst“ einen neuen Höhepunkt. Ein Kommando der RAF entführt im September den Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer. Die Schleyer-Entführer stellen hohe Forderungen: 11 Häftlinge, darunter die in Stammheim einsitzenden Gefangenen Baader, Ensslin, Raspe und Möller, sollen freigelassen und ins Ausland ausgeflogen werden. Bundeskanzler Schmidt, Leiter des Krisenstabs, versucht Zeit zu gewinnen und gibt die Marschrichtung an: Die Geisel soll lebend befreit werden, die Entführer verhaftet und die Handlungsfähigkeit des Staates damit gewahrt werden. Auf keinen Fall dürften die Stammheimer Gefangenen freigelassen werden. Im Oktober eskaliert die Lage: Palästinensische Luftpiraten entführen eine Lufthansamaschine mit 91 Insassen an Bord und auch sie fordern die Freilassung der Stammheimer sowie weiterer Gefangener. Nach mehreren Zwischenstationen landet die Maschine in Mogadischu, wo die Spezialeinheit GSG9 die Passagiere befreit. Am Morgen nach dieser Aktion begehen Baader, Ensslin und Raspe Selbstmord. Schleyer wird erschossen.
Was sonst noch geschieht:
Der Spiegel deckt einen Lauschangriff des Verfassungsschutzes gegen den Atomwissenschaftler Klaus Traube auf, der Koch-Trend geht zum Fertiggericht für gestresste Familien und die von Frank Farian produzierte Band Boney M spielt mit ihren Hits kräftig mit in den deutschen Charts.
Mehr als eine Randnotiz:
Die erste Ausgabe der Zeitschrift „Emma“ erscheint. Das Monatsblatt wird von der feministischen Journalistin Alice Schwarzer herausgegeben und ist eng mit der Frauenbewegung verbunden.
Hier hören Sie das Audio "Geschichte der Bundesrepublik Deutschland 1978"